"Essen...Essen wird total überbewertet, außerdem hab ich nen robusten Magen. Gehässig wäre noch, dir das Spülwasser ins Gesicht zu schütten und dich zu fragen warum du so schwitzt." Jetzt grinst Miri breit aus ihrem Mantel raus.
"Manchmal tut das Not" gibt Miri zurück. Sie drückt Amira einen Becher in die Hand. "Keine Angst" lacht sie "Das ist KEIN Spülwasser, das ist lecker, probier mal."
" Saft einer bestimmten Frucht, Sahne, Zucker und Alkohol. Wärmt an kalten Wintertagen und stärkt den Körper. Außerdem lindert es Schmerzen.“ Miris Heilfähigkeiten gehen nicht über den Hausgebrauch hinaus, aber mit Verbrennungen kann sie umgehen. Und Amiras Augen, nunja, eine Verbrennung war es nicht, aber kühlen würde bestimmt auch helfen. „Wenn du magst, verbinde ich deine Augen und deine Hand.“ sagt sie während sie schon in ihrer Tasche nach der heilenden Salbe sucht.
"Klingt gut.", meint sie und nimmt einen Schluck. "Und schmecken tut es noch besser.", findet sie lächelnd nach eingehender Prüfung.
Nach einem kurzen Zögern reicht sie Miri ihre verschnittene Hand, welche sie in eines ihrer Tücher gewickelt hat. "Etwas zum desinfizieren wäre gut- mein ganzes Zeug ist noch in der Hütte.", entgegnet Amira. Wenn Miri die Hand auspackt- es ist die Linke-, dann sieht sie durch jede Fingerkuppe einen relativ tiefen Schnitt laufen. Die Wundränder sind sauber und glatt, was darauf schliessen lässt, dass die Klinge, die Amira verwendet hatte, äusserst scharf sein musste. Die Blutung an sich hatte inzwischen beinahe vollständig gestoppt.
Sie nimmt Amiras Linke und schaut sich die Wunde an. „ Deine Messer sind scharf „ meint sie, „Du achtest auf deine Werkzeuge.“ Der Schalk blitzt ihr bei dieser kleinen Fopperei aus den Augen. „ Das könnte jetzt etwas brennen.“ Vorsichtig tupft sie eine braune Flüssigkeit auf die Schnitte, es riecht nach Jod. Danach verbindet sie jeden Finger einzeln und summt leise vor sich hin. Dann zieht sie zwei Tücher aus der Tasche, ein Dunkles und ein kleineres Schneeweißes. Das weiße zerreist sie in zwei Hälften und macht etwas Salbe darauf. „Schließe jetzt bitte deine Augen“ sagt sie und legt, immer noch summend, die Hälften Amira auf beide Augen. Danach deckt Miri alles mit dem dunklen Tuch ab und verknotet es am Hinterkopf. „Ich denke, deine Augen erholen sich schneller, wenn du erst einmal kein Licht an sie lässt. Sollte dich der Knoten stören, drehst du das Tuch einfach ein wenig. “
Bei der Bemerkung über ihre Klingen huscht ein vielsagendes Lächeln über Amira's Gesicht. "Selbstverständlich achte ich auf meine kleinen Lieblinge.", antwortet sie mit einem gewissen Unterton. Als Miri das Jod auf ihre Schnitte tupft, zuckt sie nichteinmal- lediglich ein etwas schnellerer Atemzug deutet darauf hin, dass Amira das ein wenig unangenehm war. Als sie ihr die Augen verbindet, hält Amira absolut still. Miri's Salbe ist in der Tat eine wahre Wohltat, so wunderbar kühl und die angenehme Schwärze tut ihr Übriges. "Vielen Dank.", findet sie, als die Behandlung abgeschlossen ist. "Wie lang muss das drauf bleiben?", fragt sie schliesslich und nimmt noch einen Schluck von dem Getränk.
" Ich weis ja nicht genau, wie schnell dein Körper regeneriert, aber mit deinen Augen würde ich einfach vorsichtig probieren wieviel Licht du erträgst." Mit einem Augenzwinkern, wobei ihr schon bewusst ist, das Amira das nicht sehen kann, fügt Miri hinzu: "Also vieleicht nicht gerade im hellen Mittagslicht die Augenbinde abnehmen! Am besten wartest du bis heute Abend und probierst es in der Dämmerung aus."
Sie verzieht das Gesicht- 'Ach nein, wirklich?' scheint ihre Miene zu sagen. "Keine Sorge, ich habe nicht vor, direkt in die Sonne zu sehen- das versuche ich ohnehin stets zu vermeiden.", erwidert sie schmunzelnd, "Den Mond mag ich eh lieber." "Danke.", lächelt sie freundlich, "Das ist sehr nett von Dir."
"So lange du nicht anfängst zu heulen wenn er voll ist " grinst Mira " Rutsch mal bitte ein Stück rüber, dann kann ich mich neben dich setzen, das schmale Eckchen da reicht höchstens für eine Pobacke von mir."
"Nein- für gewöhnlich versuche ich es mir zu verkneifen.", antwortet Amira grinsend und macht Miri etwas Platz auf der Bank, wohl darauf bedacht, Ry'Kah nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken.
" Sooo...." Miri lässt sich auf der Bank neben Amira nieder "Lange nicht gesessen " seufzt sie " Nein " fährt sie grinsend fort und rollt die Augen. "Jetzt erklär mir bitte mal was vorhin so lustig war." *und immer noch ist* fügt sie in Gedanken hinzu. " Magietheorie stand gemeinhin früher nicht auf meinem Stundenplan, eher aufzupassen, das mein ewig hungriger Bruder nicht wieder Schinken aus der Vorratskammer klaute und das Lina unsere Magd nicht beim schöne Augen machen ihre Arbeit vergass." Sie guckte auf ihre Hand *die blaue Flamme, hmpf...wie soll das gehen?* grübelte sie weiter.