"Ich werde dann wieder gehen. Bitte, schlaf Dich erst mal aus, Amira. Ich schaue später noch mal vorbei."
Sie geht leise wieder und kehrt zu Kyrillas Lager zurück. In der Tür sieht Sirgal, dass er wach ist. "Wie geht es Dir?" fragt sie den jungen Mann ruhig.
Es lief Sirgal eiskalt den Rücken hinunter. 'Kein gefühl?' fragte sie sich in Gedanken und ging alles durch, was sie gemacht hatte. Waren Nerven verletzt, die sie nicht gesehen hatte?
Sie trat an das Lager und berührte nur die Decke mit den Fingerspitzen. "Darf ich?" fragte sie ihn.
Viktor kam ihn einem Krankenbett wieder zu sich. Sein linker Arm war wegen des Bruches behandelt der Rechte war wohl nicht ganz druch gebrochen aber die Heiler fanden es besser diesen auch zu fixieren.
Er hatte Kopfschmerzen aber nichts was leichte Medikamente nicht richten konnten. Daher versuchte er in eine sitzende Position zu kommen und spricht einen Heiler an: "Kann ich etwas Wasser haben, ich habe da Gefühl ich hätte Sandpapier im Hals. Und wie schlimm hat der Drak uns erwischt?"
Sirgal schlägt die Decke auf und löst den Verband an Kyrillas rechtem Bein. Sie arbeitet sanft und vorsichtig - schließlich weiß sie nur zu genau, was sich darunter verbirgt. Dann legt sie die Warmen Hände auf die verletzten Stellen oberhalb und unterhalb des Kniegelenks und lässt sich in Kyrillas Gewebe 'fallen', um herauszufinden, was nicht stimmt...
Das Bein ansich scheint abgesehen von den Druckstellen und Quetschungen, die noch heilen werden unverletzt. Nur das Knie ist nicht in ordnung. Die Nerven, die vom Rücken her kommend über den Miniskus, gehen scheinen nicht in Ordnung.
Kyrillas schaut Sirgal bei der arbeit zu
"Das Bein spühr ich, auch den Fuss, nur das Knie, wenn ich es bewege schmerzt es. Es kribbelt, wie wenn es eingeschlafen ist"
Sirgal steht eigentlich still am Bett und hat die Augen geschlossen - innerlich flucht sie aber, das übersehen zu haben. Sie kann an diesem Tag nichts mehr für ihn tun, allein dieses 'nachsehen' erschöpft sie schon. Sirgal öffnet die Augen und sieht den jungen Grabenkämpfer an. "Das wird etwas sein, um das ich mich morgen kümmern werde. Für heute bitte absolut Ruhe halten und nichts tun, liegenbleiben." Sie befiehlt nicht, sondern bittet Kyrillas, so wie sie auch Allister nur bitten würde, etwas zu tun oder nicht zu tun. "Ist ansonsten alles in Ordnung?" Sie verbindet ihn neu und deckt ihn wieder zu. Wenn es ihm gut ginge, würde sie nach Allister sehen.
"Zu Befehl...", murmelt sie mit einem müden Lächeln und rollt sich wieder ein, als Sirgal sich wieder auf den Weg macht.
Bevor sie wieder ganz wegdämmert, wandert ihr Blick wieder zu Falk und bleibt an seinen Augen hängen. "Mit Sirgal hat Kyrillas die beste Heilerin erwischt, die er hier finden konnte...", findet sie leise und mit jedem Wort wird ihre Stimme leiser, bis ihr die Augen schliesslich ganz zufallen und Amira in einen tiefen, traumlosen Schlaf fällt, der bis zum nächsten Vormittag anhalten sollte.
Sirgal nickt. "Ich tue es gern, Kyrillas. Ihr alle habt so viel für mich getan, da ist es das Mindeste, was ich machen kann." Sie mustert ihn. "Ich gehe nach Allister sehen. Wenn irgendetwas ist, ruf mich. Ich bin in der Nähe." Im Rausgehen sagt sie leise: "Ich wünschte ich könnte mehr tun."
Leise betritt Sirgal das Nachbarzimmer, in dem sie den Gouverneur weiß. Still bleibt sie bei der Tür stehen, um ihn nicht zu stören und beobachtet eine Weile seinen Schlaf. Sie hatte ihn in der Akademie an einem Morgen schlafend gesehen - und war überrascht, wieder einen Krieger vorzufinden, der wie aufgebahrt mit auf dem Bauch gefalteten Händen auf dem Rücken schlief. Die letzte Erinnerung an dieses Bild betraf Illidian, den Freiherrn aus den östlichen Reichen Ner'Zuhls. Aber auch das völlig entspannte Gesicht faszinierte sie wieder.
Irgendwo da draussen in seinem geiste erklang Sphären musik,und der ret war frieden. Nun mischte sich darin auch noch eine ihm vertraute Aura. Das ganze konnte wohl nicht von dauer sein aber grad im moment war die welt in ordnung,was sich auch in seinem lächln wiederspiegelt.
Die Veränderung auf seinem Gesicht veranlasst Sirgal, näher an das Bett zu treten und eine Weile bei ihm zu bleiben. Sacht legt sie ihre Hand auf seinen Arm, sich über das Lächeln freuend. "Alles ist gut", sagt sie ganz leise.
Einen Augenblick ist sie geneigt, ihm über die Wange zu streichen, unterlässt es aber als etwas, dass ihr nicht zusteht. "Schlaf, Großer. Ich bin in der Nähe." Eine Anrede, die sie nie benutzen würde, wenn er wach wäre. Sie löst sich von ihm und schaut ihn an, kann sich nur schwer von dem friedlichen Bild trennen.