"Frontmedizin!" Sirgal lachte kurz bitter auf. "Erzähl mir nichts von Schlachtfeldern. Ich habe zu viele gesehen, Viktor - viel zu viele. Ich habe im Schlamm Dinge zusammengenäht, die ich später wieder säubern musste, damit überhaupt..." sie bricht ab und schluckt schwer. "Entschuldige", meint sie dann leise und sieht kurz weg, die weiten, dunklen Augen verbergend, die im Geiste wieder das sahen, was sie zu oft gesehen hatte. Schmerz, Elend und unsägliches Leid. "Sie wollten Kyrillas wirklich das Bein abnehmen. Es würde sowieso nicht heilen. Ich kann das doch nicht zulassen. Er ist so jung! Ich habe alles getan, was ich noch vermochte. Bete, dass es nicht zu wenig ist. Er hat immernoch Probleme... möge der Graue seine schützende Hand über ihn halten. Ich.. kann morgen erst ... mehr sagen." sie stockte und sah zu Boden.
"Wenn du es geschaft hast das er sein Bein behalten kann, ist das mehr als erwartet werden konnte. Ich gehe davon aus das die Heiler mit den Mitteln die sie hier haben keine "gute" Heilung garantieren konnten. Daher haben sie sich entschieden das Bein sauber zu entfernen und ihm in Imorien eine Protese anpassen zu lassen. Ist manchmal einfach die einzige Möglichkeit..." er legt ihr eine Hand auf den Arm. "Was fehlt dir, es klang gerade so als ob du mehr tun wolltest...aber nicht kannst?"
Die Heilerin sagte: "Sei vorsichtig..." meinte damit aber seinen Arm, nicht ihren eigenen, der immernoch schwarzlila verfärbt war unter dem Ärmel - John Zim sei Dank. Dann meinte die private Sirgal: "Ich kann nicht, das stimmt. Meine Kraft ist so begrenzt... es ist nur so wenig, das ich tun kann. Kar'yann ist der Launim, der faern, nicht ich. Ich verstecke mich lieber hinter Reagenzgläsern und Büchern." Sie war den Tränen der Erschöpfung nah, verbarg sie aber und schluckte den Klos im Hals hinunter.
"Was auch immer die Worte die du grad gesprochen hast bedeuten. Ich weiss das du tust was du kannst, und meist mehr. Lass mich wissen wen ich dir helfen kann. Momentan sitze ich hier fest und kann meine Kraft sowieso nicht wirklich einsetzen..."
"Kar'Yann ist... der Mann in Sel Tac'Zil an meiner Seite. Dieser Drow ist Großmeister der magischen Heilkunst. Ich bin nichts gegen ihn, Viktor. Es wäre ihn ein leichtes, so unendlich viel mehr zu tun. Ich bin nur eine kleine Alchemistin, die durch Zufall etwas Magie entdeckt hat, die sie für einfache Heilungen nutzen kann. Kyrillas ... ihn habe ich mit Skalpell und Nadel und dem geringen Rest an Kraft zusammengeflickt, den ich habe."
In Viktor's Augen zeichnen sich ebenfalls Schmerzen und Verlust ab. Als er seine rechte Hand um Ihre Schulter schliesst und sanft drückt.
"Wir tun alle soviel wie in unserer Macht steht, und die Heiler hätten ohne dich nur mit Nadel und Faden arbeiten müssen und waren überzeugt das es über ihre Fähigkeiten ging. Aber es hilft keinem wenn du an dir selbst zweifelst." wieder drückt Viktor ihre Schulter.
"Es ist nicht viel aber vielleicht hilft es." findet er dann und murmelt leise eine Formel.
Sirgal spürt, das Kraftfeld sich aufbauen - so völlig fremdartig, dass sie erstarrt und sie nicht sicher ist, ob ihr der Schweiß ausbricht, oder sie elend friert. Sie schnappt nach Luft, als die fremde Energie sich in ihrem Körper aufbaut... starrt auf ihre Hände und der Stern beginnt zu schimmern, heller werdend, ihre Hand in blaues Licht hüllend. Sie ist nicht in der Lage, Viktor davon abzuhalten, das zu tun. DAs Ziehen der Nerven wird mehr, als das Geflecht der magischen Fäden in ihrem Körper auf die fremde Energie reagiert... Sirgal sitzt ganz still, versucht entspannt zu bleiben und merkt doch, dass sie die Kraft aufzusaugen beginnt, wie ein Schwamm. Ihre Hände beginnen zu zittern.
Sirgal spürt, dass etwas nicht stimmt. Sie bekommt ein leises: "Viktor... nicht..." heraus, bevor sie seitlich vom Stuhl zusammenbricht und zitternd auf dem Boden liegenbleibt.
Erst hatte es noch so ausgesehen, als würde sie mindestens bis zum nächsten Mittagsgong nicht einen Muskel rühren, nachdem sie beim Reden eigeschlafen war. Doch nun wurde ihr Schlaf allmählich wieder unruhig. Etwas stimmte nicht. Im Schlaf verzieht Amira das Gesicht, sichtlich darum kämpfend aufzuwachen...
Unruhig wirft sie leise stöhnend den Kopf hin und her und bleibt schliesslich reglos liegen. Kurz darauf öffnen sich völlig unvermittelt mit einem Ruck ihre Augen. Ihr Gesicht ist ausdruckslos. Amira's Blick hängt in Falk's Gesicht und klärt sich nur langsam. "Etwas stimmt nicht.", haucht sie leise.
Mit einem heiseren Knurren stemmt sie sich hartnäckiger als zu vor hoch, nur um wieder einzuknicken. "Verdammt noch eins!", flucht sie und versucht es abermals, um dann schliesslich- dennoch recht wackelig- auf der Bettkante zu sitzen. "Ich weiss nicht genau.", antwortet sie vor Anstrengung knurrend, während sie versucht auf die Beine zu kommen. Jedoch knickt Amira auf ein Knie ein, als sie zu stehen versucht.