Die Soldaten, die ihnen begegneten, sahen Falk sonderbar an - so ganz unbekannt war er nicht, zumal er ein markanter Typ war. In zivil allerdings war er ein warnendes Beispiel - und was da passiert sein musste, konnte sich jeder ausmalen. Man ging von unehrenhafter Entlassung aus - passte ja zum Ruf des Rangers. Er galt als kalt, hart und Einzelgänger, der nie den Mund aufbekam.
"Ich gehe wohl besser allein", sagt er. "Bereite die alte Dame auf eine oder zwei Nächte vor, dann will ich das erledigt haben."
Sirgal legte das Buch ab, dass sie unter dem Arm getragen hatte. Sie fragt Allister: "Wo wart ihr eigentlich, als Amira das mit dieser Fremdenergie passierte? Sie sagte, sie wurde als Magierin dazugerufen, weil jemand fehlte?"
Sie nickt. "In Ordnung- das ist kein Problem.", antwortet sie leise. "Bis nachher...", Amira drückt sacht seine Hand, ehe sie in der erstbesten Seitengasse verschwindet, als sie die Stadt betreten
Die Blicke waren ihr nicht entgangen. Doch auch sie selbst wurde zuweilen seltsam angesehen- auch wenn sie im Moment statt dem Kleid nun wieder Hosen und sehr leichte 'Rüstung' trug. Für gewöhnlich war sie auch oft allein unterwegs. Eher zurückgezogen, wenn sie gerade keine Aufgabe hatte. Hinzu kam noch das Getratsche nach den diversen Vorfällen in letzter Zeit, in denen sie auch eine Rolle gespielt hatte. Zu Anfang war es hier in Igraine auch nicht anders gewesen, als anderswo. Man war ihr meist mit Argwohn begegnet; doch nun scheinen die Blicke bei einigen zu einem geringen Teil mit Furcht durchsetzt zu sein. Amira registriert dies, macht sich jedoch nicht allzuviel daraus- sie war es gewöhnt.
Falk suchte zwei Orte auf, an denen er erhielt, was er brauchte. Mit nur wenigen Dingen in der Tasche setzte er seinen Weg fort - der Rest war verwahrt worden und stand zur Abholung bereit. Als nächstes tat er das, was Allister ihm aufgetragen hatte... nicht mehr Capitain Caine, sondern nur noch 'der Gouv'ner'. Den Korb mit den vielen Leckereien und den sündhaft teuren Wein ließ er direkt zu Amira in Nanas Haus bringen. Dann sah er sich noch etwas in der Stadt um und fand auch zwei Orte, die er morgen besuchen wollte. Jetzt erschien es ihm bereits zu spät. Sie lagen beide im westlichen Bereich der Stadt, in den Wohnvierteln, genau auf der anderen Stadtseite, was die Kaserne anging.
Er kam erst fast drei Stunden später zu Amira. Es war inzwischen dunkel. Falk trug einen nachtblauen, fast schwarzen Mantel.
Sirgal ließ sich die Landschaft schildern und begann, nebenbei Karten zu fertigen, die im Groben zum Einen das Land und zum Anderen eine genauere Umgebungskarte wiedergab.
Amira war als erstes direkt zu Nana in die Küche gegangen und hatte ihr von Falk erzählt. Die Alte war zunächst nicht allzu begeistert. "Der?", fragte sie verwundert und rührte in einem der grossen Töpfe, "Amira, Liebes- Du weisst, was mit meiner Tochter geschehen ist, nachdem sie sich einem Soldaten an den Hals geworfen hat." Nana sieht die Frau 'streng' an. Sie mochte Amira und war besorgt darüber, dass sie sich ins Unglück stürzte. Diese hatte einen sanften Ausdruck in den Augen, als sie die alte Frau in die Arme schliesst. "Es ist gut, Tante Nana.", meinte sie dabei sanft. Die Alte zieht die Brauen zusammen. "Nun gut, Kindchen. Aber wenn er Dir weh tut, dann ziehe ich ihm zünftig eins mit der Kelle über.", entgegnet sie und schwingt unterstreichend die Suppenkelle. Amira lacht herzlich. "Erlaubnis erteilt."
Nach einer kleinen Kostprobe aus den Töpfen, begibt Amira sich in ihr Zimmer. Mit wenigen Handgriffen räumt sie den Schreibtisch frei und zündet eine Kerze an. Nur wenig später traf der Bote mit dem Korb von Falk ein. Amira nimmt ihn still lächelnd entgegen und richtet alles auf dem Tisch an, nachdem sie sich einen zweiten Stuhl organisiert hatte. Anschliessend legt sie das Lederwams und Schienen nebst Waffengürtel ab. Die Stiefel zieht sie aus und stellt sie neben das Bett. Dann holt sie ein Kohlebecken aus dem Schrank und stellt es auf ein hochbeiniges Gestell neben dem Schreibtisch. Schnell hat sie es angefeuert und schon bald macht sich eine wohlige Wärme in dem kalten Raum breit. Amira hockt sich im Schneidersitz auf das Bett und beginnt ihren Handschuh zu flicken, während sie auf Falk wartet...
Falk hatte auf dem Rückweg noch etwas organisiert, was hier sehr kostbar war - einen kleinen Blumenstrauß. Er kam und trat zu Nana, welcher er das Sträußchen gab. Es waren jene kleinen, winterharten und jedem Wetter trotzdenen Blumen, die es nur in den Felsklüften der einsamen Küsten des Inseln gab, Weiß und hellblau wie das Eis, und seinen Augen zum Teil nicht unähnlich in der Farbe. "Nur ein kleines Dankeschön", murmelt er.
Sirgal drehte das Buch Allister zu. "Kommt das hin?"
Auch wenn sich die Alte um einen ernsten Gesichtsausdruck bemühte, lag ein Lächeln in ihren Augen, als sie den Strauss entgegen nahm. "Sei ja gut zu ihr, Jungchen, sonst setzt was.", meint sie und scheucht Falk in Richtung Treppe, "Na los- rauf mit Dir- sie wartet."
Was er Nana gebracht hatte, lag jenseits von dem, was ein Soldat sich leisten konnte. "Danke", murmelt er und wendet sich ab, um die Treppe hinaufzugehen. Er hielt sich die ganze Zeit bedeckt - die alte Dame musste nicht auch noch wissen, dass es ihm nciht gut ging. Er ging hinauf und klopfte leise.
Die Alte holt eine Vase aus der Küche und stellt den Strauss auf dem Empfangstresen auf, sodass ihn auch jeder sehen konnte. Gut, es mochte zwar sein, dass Falk einen gewissen Ruf genoss, doch Nana war bereit ihm eine Chance zu geben- zumal er Amira tatsächlich gut zu tun scheint. Lächelnd begibt sie sich wieder in die Küche. Sie würde für alle Fälle eine weitere Portion zu Seite behalten.
Amira ist mit der feinen Naht beinahe fertig, als es an der Türe klopft. "Herein- es ist offen.", meint sie freundlich und macht noch einen Stich, ehe sie aufblickt...
Kyrillas schreckte hoch. Offenbar war er eingeschlafen. leise fluchte er vor sich hin, während er die Taschen abtastete ob noch alles da war, anscheinend fehlte nichts. Es war wohl um die ersten Abendstunden herum und der Grabenkämpfer fragte sich warum das Mädchen ihn nicht geweckt hatte, oder zumindest der Wirt.
Sein Platz der sich recht verborgen bei einer Niesche befand war wohl schwirig zu sehen, sodas er weder Sirgal noch Allister aufgefallen war.
Der Grabenkämpfer winkte einer Schankmaid und lies sich etwas zu Essen und zu trinken bringen.
Vom Mädchen sah er keine Spur, aber wenn er Glück hatte war sie noch da
Allister hatte erzählt und dabei immer wieder Sirgals händene zugesehen. Die karte die hier gestalt annahm war phantastisch.
Er hatte sie in die taverne zum Kreuzer geführt, dan hatte er allerdings dafür gesorgt das sie einen Tisch im hinterzimmer der Taverna bekamen. Ulrik und die Bedienungen wuselten vorne im schankraum herum, und so wurden sie direkt aus der danebenliegenden Küche versorgt.
"Die Karten sind Fantastisch Sirgal, richtig toll, da komen glatt erinnerungen dan damals hoch. AN lord Viktor Anarion und seinen SInfat-orden und an Raidowan.. Errinnerest du dich an den Anhänger des Chaos der dieses Jahr auf dem Fest der Drachen vor der grossen schlacht lesen lernen wolte?"
Sirgal kann Allister überhaupt nicht folgen. "Was lesen lernen? Nein..."
Falk ging zu Amira ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Er lehnt sich eine Weile dagegen, sieht sie an und schließt dann einfach und still die Augen.
Amira lächelt, steht langsam auf und kommt Falk entgegen. Auf dem Weg zur Tür legt sie die Näharbeit im Regal ab. "Da bist Du ja.", findet sie sanft und schliesst ihn vorsichtig in die Arme. Als sie sich von ihm löst, legt sie den Kopf schief und sieht ihn leicht stirnrunzelnd an. "...Ist alles in Ordnung?...", fragt sie zögernd.
Einen Augenblick lang wurde ihre Miene traurig, doch Amira verbirgt das recht schnell wieder. "...Nur zu.", meint sie leise und nimmt ihm den Mantel ab, um diesen neben ihren eigenen auf einen Haken neben der Tür zu hängen. "Fühl' Dich wie zu Hause.", findet sie und weist auf das Bett, ehe sie zum Regal zurückkehrt und sich die Näharbeit wieder greift.
Falk lässt die Stiefel, die er jetzt trägt, an der Tür stehen und geht müde und gebeugt zu Amiras Bett. Als er sich vorsichtig auf den Rücken legt, sieht er fast grau im Gesicht aus.