Kalter Schweiss bricht ihr aus und sie zuckt abermals wie unter einem Schlag zusammen. Urplötzlich schreckt Amira hoch und schnappt dabei nach Luft, wobei die Klinge zum Teil unter dem Kissen hervorblitzt- instinktiv hatte sie die Waffe gezogen. Mit angstgeweiteten Augen sieht sie sich um. Ihr Blick ist wie der eines verwundeten, gehetzten Tieres. Sie schweigt und atmet flach und schnell.
Es dauert einen Moment lang, bis sie realisiert wo sie war; was man ihr auch unschwer ansehen konnte. Amira beginnt zu zittern, als hätte man sie in Eiswasser getaucht. Mit einer fahrigen Bewegung verstaut sie den Dolch wieder, zieht dann die Beine eng an den Körper und verbirgt ihr Gesicht in ihren Händen. "...Verdammt...", haucht sie bebend, "...Und ich hatte schon Hoffnung, dass das ein Ende hätte..."
Sie schliesst die Augen, als sie seine Lippen auf ihrer Stirn spürt. "...Längst nicht alle Narben stammen aus der Herberge oder von Schlachtfeldern...", erzählt sie leise, "...Bei einem Auftrag war etwas schiefgelaufen...Ich sorgte für Rückendeckung und dafür, dass Meister Bakal entkommen konnte...Er hat mich zwar später raushauen können, doch er hat sich selbst auf dem Sterbebett noch Vorwürfe deswegen gemacht, dass man mich festgesetzt hatte...Manchmal...träume ich noch davon...und es ist so verdammt real..."
"...Was...ist es bei Dir?...", erkundigt sie sich zögernd. "Verzeih'...ich hätte nicht fragen sollen...", fügt sie schnell hinzu und wendet scheu den Blick wieder ab...
Sie nickt schweigend. Auch wenn es gerade einen anderen Anschein haben mag, doc sie verstand Falk. "Es gibt Dinge, an die gewöhnt man sich nie...Ein Leben zu nehmen- unter welchen Umständen auch immer...gehört meiner Erfahrng nach dazu...Und das ist auch gut so...", entgegnet sie nun wesentlich sanfter.