Aufmerksam sieht die Frau sich um und auch hier nimmt sie jede Einezelheit wahr. Ein sanftes Lächeln macht sich auf ihrem Gesicht breit, als sie lautlos durch die Räume streift und schliesslich an einem Fenster stehen bleibt und mit schimmernden Augen auf die dunkle See hinaussieht. Einen solchen Ort hatte sie insgeheim im Sinn gehabt, sollte sie eines Tages nicht mehr dazu in der Lage sein, ihrer Arbeit nachzukommen. Sie hatte gespart, was sie konnte und sich eher selten etwas gegönnt, was über neue Kleidung, Trockenkirschen und das Auffüllen ihrer Kräuter- und Gewürzvorräte hinausgeht. Auf die Art war sie im Laufe der Zeit zu einer recht beachtlichen Summe gekommen, wovon jedoch praktisch niemand etwas wusste- Amira war alles andere als mittellos...Schweigend geniesst sie die Aussicht und lauscht dem leisen Rauschen...Für eine Einzelperson wäre es auf Dauer wohl zu gross, doch für eine Familie...
"Nein", sagt Sirgal leise. "Eigentlich nicht. Aber... wie hattest Du vor, dort hin zu kommen?"
Dieses Haus war Falk eigentlich zu groß, zumal er davon ausging, dass Amira nichtoft hier sein würde. Doch auch er mochte es. Aber er war eher praktischer veranlagt. Schweigend wartete er auf ihre Antwort.
"...Es...", beginnt Amira leise und sucht nach den richtigen Worten, "...Das unten in der Stadt war schön...Aber das hier ist..." Langsam dreht sie sich zu Falk um. "...Ich weiss nicht, wie ich es ausdrücken soll...", meint sie ehrlich, wobei es offensichtlich sein sollte, dass es ihr sehr gefiel...
Sie räuspert sich unsicher. "...Für einen allein wäre es definitiv zu gross...", meint sie leise und beim Weitersprechen schleicht sich ein schüchternes Lächeln über ihr Gesicht, "...Du hattest irgendwann mal 'Träume' erwähnt...erinerst Du Dich noch?..." "...Nun...das hier...", sie macht eine umfassende Geste und wird beim Fortfahren noch ein Stück leiser, "...ist ziemlich genau das, was ich immer im Hinterkopf hatte...für eine Zukunft..."
"Ich wünsche es ihm... und vor allem Dir." sie lächelt noch immer, sieht Allister aber nachdenklich an. "Lass mich wissen, wenn es eine Lösung gibt, ja?"
Zunächst schlichtweg nicht wissend, was sie sagen sollte, schweigt Amira, dabei eine Hand in ihren Nacken legend, nicht wissend wohin damit. Lange sieht sie Falk an. "...Wenn...wenn es wirklich das ist...was Du willst...", findet sie schliesslich leise und kommt dabei einen langsamen Schritt auf Falk zu, wobei es klar sein sollte, dass sie hier gerade nicht direkt von der Wohngelegenheit sprach...
Sirgal war gerührt von dem Mann, der da vor ihr stand. Warum machte er sich so viele Gedanken? "Danke, Allister." sagte sie schlicht.
"Ich kann es erst entscheiden, wenn ich weiß, wie der Gouverneur über meinen Sold denkt." Falk nimmt Amira in die Arme. "Aber wenn es Dir gefällt, dann soll es so sein."
Lächelnd und mit einem Kribbeln im Bauch, schmiegt sie sich an ihn. "Mach' Dir darüber keine Sorgen...", findet sie leise, "...Ich habe lange Jahre zur Seite gelegt, was ich konnte...Vesteh' mich bitte nicht falsch...Ich wollte nur, dass Du es weisst..."