"Gegenmittel?" fragt er überrascht. Er hatte Haltung bewahrt, als die Schmerzen einsetzten, die Magen und Kopf plagten. "War das Alles, was sie wissen wollten, Sir?"
Draussen vor der Stadt war Amira inzwschen ausser Sichtweite geritten. Sie fordert das Pferd und dessen Fähigkeiten, lässt es schnelle Wendungen schlagen und dabei schneller oder langsamer werden, so wie sie es ihrem eigenen Reitpferd einst beigebracht hatte. Sie wiederholt diese Manöver in unterschiedlicher Reihenfolge und Abständen, sodass die Stute sich die vorangehenden Hilfen besser einsprägen konnte. Amira ist sehr zufrieden mit dem Pferd. Man hatte es hervorragend ausgebildet. Noch verschwendet sie keinen Gedanken an Rückkehr nach Igraine- wer wusste schon, was Allister noch wieder alles eingefallen war, was er noch besprechen wollte? Das konnte sich unter Umständen um Stunden handeln.
Als Colin ihm die Salbe bringt bedankt sich Viktor dafür. Er wirft ihm eine Tafel Schokolade zu. "Hier und richte Amira meinen Dank aus." er dreht sich um und packt weiter. "Was ist? Husch ab mit dir." ruft er über seinen Rücken als er merkt das der Junge immer noch da stand. Erst als der Junge weg ist schliesst er die Tür, stellt den Tiegel auf den Tisch und öffnet dann sein Uniformhemd um eine, wie gesagt wurde, dünne Schicht Salbe auf seine Schulter zu verteilen. Danach packt er wirklich weiter und für den Tiegel wird ein Platz eingeplannt.
"Ja ich musste nur sicher gehen das sie auch der sind den ich in ihnen gesehen habe."
Er reicht Falk die Phiole mit dem Antidot:
"Nehmen sies sonst werden die nebenwirkungen ihnen zu schaffen machen."
"Ach bevor ich es vergesse, ich habe mir erlaubt heute Abend auf ihren Namen im Kreuzer das Separe, zu reservieren, für sie und Begleitung, meine Empfelung versuchen sie den Seeteufel in venusmuscheln.."
Allister lächelt freundlich. 'das sie nen schönen Abend auf meine kosten geniesen, scheint mir das mindesten zu sein nach dem hier...'
Sirgal hatte Allister die Flasche angereicht. 'Sie wird ihm nicht viel nützen', war ihr Gedanke und sie sagte leise: "Das Antidot verhindert nur, dass weiter ungewolltes Gesprochen wird. Was für Beschwerden habt ihr?"
Falk sah zu Sirgal auf. "Kopfschmerzen, das Sehvermögen ist eingeschränkt und der magen rebelliert mit Schmerzen." Er war immernoch gnadenlos ehrlich.
Sirgal wusste, dass er am liebsten etwas wie 'nichts besonderes' oder dergleichen gesagt hätte. "Bitte, legt Euch für zwei Stunden hin. Sollte es nicht besser werden, lasst nach mir rufen. Ihr habt heute noch ncihts gegessen?"
"Das ist richtig."
Sirgal nickt. "Dann wundert mich das nicht. Nehmt das Gegenmittel. Bitte."
Storm trank und gab die Flasche ebenfalls zurück. Sirgal nahm sie wieder an sich.
"Danke für die Einladung, Sir." wandte Falk sich dann an Allister. Als er sich dann erhebt, steht er bei weitem nicht so grade, wie noch zu Beginn des Gespräches. Sirgal hatte recht behalten mit den Nebenwirkungen.
Irgendwann macht sie kehrt, und reitet wieder soweit zurück, dass Igraine gerade wieder in Sichtweite ist und man sie von der Mauer aus wieder würde sehen können. Dann lenkt sie das Pferd in Richtung Meer und lässt es an der Wasserlinie halten. Gedankenverloren wandert Amira's dunkler Blick über die rauhe See. "Schon morgen...", raunt sie leise in den Wind und tastet nach Falk's Anhänger. "...Noch nie war ich so erpicht darauf eine Mission heil hinter mich zu bringen...Irgendwie komisch findest Du nicht?", meint sie leise an das Pferd gewandt, auch wenn dieses ihre Worte wohl nicht verstand, "...Was wird nur werden, wenn doch etwas schief läuft?..."
Falk war hinausgegangen und nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und er auf dem Flur allein war, presste er die Hand auf den Leib. Er machte sich still auf den Rückweg, ging wieder hinauf in Amiras Zimmer und legte sich dort hin, auf die Seite gedreht und deutlich gekrümmt.
Sie weiss nicht, wie lange sie auf das Wasser gestarrt hatte, geschweige denn, wieviel Zeit inzwischen vergangen war. Irgendwann beginnt die Stute ungeduldig mit einem Vorderhuf zu scharren, womit sie Amira aus ihren Gedanken reisst. Prüfend bewegt Amira ihre Finger- trotz der gefütterten Handschuhe waren sie mittlerweile klamm und kalt. "Wird Zeit, dass wir uns auf den Rückweg machen.", meint sie zu dem Pferd und wendet es in Richtung Igraine. Sie lässt es antraben und gibt ihm dann den Kopf frei, wobei die Stute augenblicklich losgalloppiert. Erst kurz vor dem Seitentor, nimmt Amira das Pferd wieder zurück und verlangsamt in Schritt. Kaum durch das Tor, macht sie sich direkt auf in Richtung Stall. Nachdem sie das Reittier versorgt hatte, begibt sie sich wieder in ihr Quartier und wird dort auch gleich von Tante Nana in Empfang genommen. "Hier, Kindchen, Ihr zwei braucht was Vernünftiges in den magen.", lächelt die Alte und drückt Amira ein Tablett mit kompletten Gedecken in die Hand. Heute gab es Geschnetzeltes mit lecker Sauce und Beilagen in Form von Reis, Kartoffeln und ein wenig Gemüse. Amira lächelt dankbar und gibt darauf Acht, nichts zu verschütten, während Nana sie in Richtung Treppe scheucht. Mit dem Essen bewaffnet kommt sie schliesslich unfallfrei die Treppe rauf und klopft vorsichtig mit dem Fuss an, ehe sie die Türklinke mit dem Ellbogen herunterdrückt- Nan hatte so geklungen, als wäre Falk wohl wieder da...
Ja, Falk war da. Er lag mit dem Rücken zur Tür, so dass man ihm auf anhieb nicht ins gesicht sehen konnte, die Decke hochgezogen. Er schlief. Zumindest hatte es den Anschein.
Sirgal nickte. "Ich hoffe, er kommt zurecht und ist nicht zu stolz, zu fragen. Auf nüchternen Magen ist das zeug die reinste Folter."
Ausgesucht leise stellt sie das Tablett auf dem Schreibtisch ab und entledigt sich ihrer Stiefel, ehe sie Mantel und Schal ablegt, um dann auf leisen Sohlen zum Bett zu schleichen. Amira nähert sich Falk vom Rücken her und legt ihm zunächst sanft eine Hand auf die Schulter.