"Nein", hält sie ihn zurück. "Nur nicht ... erschrecken..." Fox ist für ihre Verhältnisse leise. Ihr ist schwindelig und sie sackt ganz langsam in sich zusammen, wird irgendwie immer kleiner, ohne es verhindern zu können.
Wilcox reagiert sofort und packt Fox bei den Schultern, damit sie nicht seitlich vom vom Bett kippte und auch Pip war wieder auf den Beinen, da die Heilerin sichtliche Mühe hatte Fox allein zu halten. Kurzerhand fasste er wieder mit an und half Carter in eine bequeme Position zu lagern, wo man noch gut an den Verband herankam- wie zuvor, als sie noch geschlafen hatte, ist er dabei sehr vorsichtig. "Danke- aber tun Sie das nie wieder solang die Drähte noch drin sind- das könnte was verziehen und im schlimmsten Fall abreissen.", tadelt Lucy den Soldaten und prüft dabei Fox' Vitalfunktionen, "Carter? Sind Sie noch da?"
"Zu Befehl.", murmelte Pip und setzte sich mit verzerrtem Gesicht wieder auf seine Bettkante- sie hatte Recht gehabt, war eine blöde Idee gewesen, aber darauf kam es nun auch nicht mehr an. Und so beobachtete er, was da vor sich ging.
Fox war an einer ungewohnten belastungsgrenze angekommen, wo ihr Körper begann, sich zu wehren. Ganz langsam wanderte ihr Blick zu Lucy, ohne die jedoch wirklich zu sehen. "Tut mir leid, Pip..." sagte sie noch ganz leise und schloss die Augen.
"Schon ok.", murmelt dieser und hält sich die Rippen, "Dafür können Sie nix." Lucy verkneift sich jeglichen Komentar und überwacht ihre Patientin, während sie vorsichtig und unter Einsatz einer Tinktur den Verband möglichst vorsichtig von der Verbrennung zu lösen versucht- dank des Schmerzmittels dürfte von dieser Prozedur nucht allzu viel bei Fox ankommen. Als sie schiesslich fertig ist betrachtet sie sich die Misere... Schweigend beobachtet Pip das Tun der Heilerin und macht sich so seine Gedanken...
Das gefiel Wilcox ganz und garnicht und sie rief die Dame zu sich, die zuvor das Essen serviert hatte. "Betty- holen Sie mir bitte die kleine Kiste mit den Blauen und den Grünen.", weist sie sie knapp an und versorgt die Wunde unterdessen neu. "Wird erledigt Ma'm." Das Nässen hatte zwar deutlich nachgelassen, dafür war die Wunde an sich jedoch zu trocken geworden, sodass sie mit der Zeit am Verband festgepappt war. Leise vor sich hin fluchend entfernt Lucy die Reste des Verbandes, um die Wunde anschliessend gründlich zu reinigen.
"Was ist los?", kommt es leicht alarmiert aus Pip's Richtung, als Lucy nach Betty verlangt. "Der Blutdruck ist ein bisschen gar niedrig, der Puls dafür etwas zu schnell.", war die konzentriert klingende Antwort.
"Scheisse!", fluchte Lucy lautstark, als sie die Kälte in den oberen Gliedmassen bemerkt und es schien, als würde sie in Hektik ausbrechen, was jedoch nicht der Fall war. Kurzerhand grapscht sie hinter sich auf das freie Bett und schnappt sich die Bettdecke, um sie zusammenzurollen und damit Carter's Füsse und Beine hochzulagern, um das Herz zu entlasten. "So nicht- meine Liebe- das können Sie gleich wieder vergessen!", knurrt sie und legt ihr eine zwete Decke über, damit sie nicht nochmehr auskühlte.
"Kann ich was tun?!", mischt Jenkins sich erneut ein und ging neben den Bett in die Hocke. Lucy griff nach dessen unverletzter Hand und plazierte sie auf Fox' Halsschlagader. "Überwachen Sie den Puls und geben mir Bericht.", lautet die kurze Anweisung, ehe sie ein stabilisierendes Mittel aus dem Phiolenkasten heraussucht, welches sie jedoch nur einsetzen würde, wenn es nicht anders ging.
Sie lag völlig still, die Haut unter Pips Fingern war kalt und feucht. Der Puls flatterte wie ein gefangener Vogel im Käfig... Das war so gar nicht mehr die Fox, mit der er eben gesprochen hatte, die mit ihm gelacht hatte.
"Betty! Das kleine Besteck und mehr Licht!", rief Lucy über die Schulter und nahm die Wunde näher in Augenschein, "Jenkins Bericht." Der reagierte erst garnicht. Schweigend starrte er auf Carter's Züge und fühlte ihren Puls. "Jenkins! Bericht!", herrscht Lucy ihn an, während sie die verspiegelte Laterne ausrichtete, die Betty gebracht hatte. "Puls flattert. Haut ist kalt und feucht.", kommt die zackige Antwort, gefolgt von einem fragenden Blick. "Sie hat einen Schock.", erklärt Lucy knapp während sie nach der bereitgelegten Phiole griff und sie öffnete, "Die Belastung war zuviel." Sachte flösst sie die Flüssigkeit der Patietin ein, welche den Kreislauf wieder einpendeln sollte, um sich dann wieder der Wunde zu widmen.
Lucy geht mit der Bewegung mit und hält die scharfe Pinzette ausser Reichweite- sie hatte damit gerechnet. Pip reagierte instinktiv und nahm die Hand von Carter's Hals, um sie auf ihrer heilen Schulter zu deponieren, damit er sie sacht unten halten konnte. Er sagt nichts, doch die aufeinandergepressten Lippen und der verschlossene Gesichtsausdruck veraten seine Anspannung. "Bericht.", verlangt Lucy erneut, als das Husten nachlässt und Pip legt wieder die Finger an die Schlagader.
"Unregelmässig, aber nicht mehr so schwach.", kommt es augenblicklich von Pip. "Wenigstens etwas.", murmelt Lucy und beginnt mit der eigentlichen Fummelarbeit- immerhin mussten die Medis erstmal anschlagen-, "Sagen Sie sofort bescheid, wenn sich was ändert." Der Angesprochene nickt und behält konzentriert die Vitalfunktionen im Auge- wenigstens das konnte er tun... Wilcox hingegen ist die Ruhe selbst und versucht vorsichtig die Schwarzpulverreste, aber vor allem die am Anfang zur Vereiterung stehenden Stellen zu entfernen. Es riecht nach Wundalkohol und ist gespenstisch still, bis auf das Atmen der Anwesenden.
Als Lucy beginnt, etwas intensiver nach den Einsprengungen zu stochern, kommt ein leises, gelegentliches Stöhnen von Fox, und ihre Frequenz steigt wieder merklich. Aufwachen tut sie aber nicht - zumindest ist nichts erkennbar.