"Oder es hatte noch keiner zeit, drüber nachzudenken, dass er fehlt?" fragte Fox nach. "Dann sollt ich wohl besser in mein Quartier gehen, hm?" Sie aß langsam zuende.
"So wie Du aussiehst, gehst auch Du nur noch ins Bett, Frosty. Mach schon. Ich bin weg." Sie stand auf und räumte die Reste zusammen, unauffällig an den Tisch gelehnt.
"Geh schon!" lächelt sie und verlässt ihn dann. "Schlaf gut." Sie würde schon irgendwo einen Schlafplatz finden. Unten in der Stadt die Mannschaftsquartiere waren wohl kaum nutzbar. So brachte sie erst das Geschirr in die Kantine zurück und setzte sich dann mit einem Kaffee an einen Tisch, wo sie wenig später wieder mit dem Kopf auf der Armbeuge einschlief - und der Kaffee kalt wurde.
Er stand auf als Fox drausen war und zog die Stiefel ganz aus, ehe er zur Tür ging und diese abschloss. Dann zog er Hemd und Hose aus und legte sich ins Bett
Seit die Welle zurück gegangen war hatten Viktor und die ihn begeleitenden Männer um die Festung nach Ueberlebenden gesucht, erst ungefähr eine halbe Stunde nach der Welle fuhr die Erkenntniss, wie ein Blitz durch Viktor: "Allister ist nicht da, und Digbie ist nicht erreichbar. Verdammt das heisst ich bin der Defakto-Kommandeur hier!" Er liess die Männer weiter suchen und rannte in die Festung zurück um seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen, Befehle erteilen. Es werden Trupps in die Stadt geschickt um alle zu bergen, die zu retten waren. Die Verwundeten werden an die Hauptstrasse gebracht und mit Karren, die mit Stroh ausgelegt waren, in die Festung gefahren. Die Verstorbenen werden ebenfalls an die Strasse geschafft, und später ausserhalb der Stadt aufgebahrt. Die Tierkadaver und die Verwundeten Tiere werden von den Metzgern und Fleischern zerteilt und eingesalzen oder in improvisierte Räucherkammern gehängt. Tiere die lebend oder nur leicht verletzt geborgen werden können werden in verschiedenen mit feuchten Tücheren ausgekleideten Ställen untergebracht um sie vor der Asche zu schützen. Die Wäscherei arbeitet hart daran immer neue feuchte Tücher für die Trupps bereit zu haben und die eingeaschten, mit Meerwasser, zu waschen. Die Verantwortlichen prüfen sämtliche Nahrungsmittel- und Wasservorräte auf Verunreinigungen und Feuchtigkeit, unbrauchbares wird weiter ausserhalb mit den nicht nutzbren Tierüberresten verbrannt. Von den brachbaren Vorräten wird ein Inventar angelegt und mit den Zahlen der Ueberlebenden verrechnet. Werden er dies alles veranlässt ist Viktor ohne Pause in der Festung unterwegs, sich immer mal wieder mit Falk abstimmend und auch einen Blick ins Lazartet werfend um sich an das zu Erinnern was auf dem Spiel steht.
Irgendwann wurde es Amira zu blöd nur däumchendrehend herumzusitzen und wieder nichts tun zu können. So machte sie sich auf die Suche nach dem Heiler, der sie ausgeschickt hatte, um Bericht zu erstatten. Prompt lief sie in Viktor hinein, als dieser gerade durch das Lazarett rauschte. Amira kann gerade noch rechtzeitig stoppen und blickt zu dem Mann auf, einen fragenden Ausdruck auf dem Gesicht. "Entschuldigt bitte- ich wollte nicht...", dann stutzt sie- der kam ihr irgendwie bekannt vor, "Verzeiht, aber kenne ich Euch?"
Als Viktor erfuhr das es keine Verluste unter den Bewohneren der Insel gab, war das für Ihn eine grosse Erleichterung. "Ich muss mit Allister reden, wegen einer Möglichkeit eine Vorwarnung zu bekommen falls noch mal sowas auftaucht."
Als er auf Amira traf, war er ebenfalls überrascht: "Amira, wie ich sehe machst du dich nützlich..." dann wurde ihm erst klar was sie gerade gesagt hatte, "Was ist los? Für Witze habe ich jetzt echt keine Zeit."
"Hatte ich eigentlich vor...ja...Ihr habt nicht zufällig einen der Heiler gesehen- ich muss noch Bericht erstatten.", antwortet sie, "Und nein- warum sollte ich Witze machen? Das wäre gerade nun wirklich nicht angebracht."
Sie waren mit einigen schlafenden und bereits versorgten Verunfallten allein.
In der Kantine lag Fox auf den Arm auf den Tisch abgelegt und schlief tief und fest. Ihre zuvor zu einem relativ glatten Zopf gebändigten Haare kringelten sich jetzt langsam trocknend, zumal sie das Haarband verloren hatte - und gaben ihr ein völlig anderes Aussehen.