Mehdy nahm die Phiole entgegen. Er dreht und wendet sie mit spitzen Fingern, klopft mit einer Fingerspitze sacht auf die Aussenhülle, horcht und schnüffelt sogar daran- alles in allen erinnert sein Gehabe an ein Eichhörnchen, dass gerade eine Nuss prüft. "Mehdy hat sowas noch nie gesehen, doch er ist sich sicher, das dem kleinen Ding grosse Kraft innewohnt.", brabbelt er leise und vollkommen fasziniert von dem für ihn fremdartigen Geschoss, "Es ist eine Kugel- kein Zweifel- doch die Wirkung ist Mehdy nicht klar..."
Kyrillas lächelte leicht während er zuschaute wie Mehdy die Phiole untersuchte. Als dieser fertig war sah Kyrillas ihn an.
"Es ist ein experimentelles Alchemistisches Geschoss. Es wird mit einem normalen Gewehr verschossen. Die Wirkung ist sehr, sagen wir eigen. Sie durchfriss den Körper in den sie eindringt. Trifft sie erst auf eine Rüstung ist die Wirkung etwas weniger heftig dafür gibts ein grosses Loch"
"Aahhhh...Säurekugeln- sehr nützlich, in der Tat, Mehdy hatte mal Pfeilspitzen aus Glas mit Gift darin...", antwortet er und reicht das Geschoss vorsichtig an Kyrillas zurück, "Der Vorrat hat nicht lang gehalten- die von der Akademie haben sie Mehdy förmlich aus den Händen gerissen."
Wieder ein irres Kichern. "Nun, kippt Wasser darauf wenn es brennt und es wird Euch verzehren- Ihr könnt es nur löschen, indem Ihr es mit viel Sand erstickt, das ewige Feuer.", entgegnet Mehdy.
Und der biss prompt darauf herum, kaum dass er es in den Fingern hatte. "Gutgutgut...", brabbelte er wieder vor sich hin und wickelt sowohl Pistole, als auch Kugel sorgsam ein und reicht sie dem Grabenkämpfer, nachdem er die Münzen in den Falten seines Gewandes hatte verschwinden lassen. "Kann Mehdy sonst noch etwas für Euch tun?", fragt er schliesslich und blickt daebi vom Einen zum Anderen. Amira schüttelt den Kopf. "Für mich nicht, habt vielen Dank, Mehdy.", entgegnet sie mit einem höflichen Neigen des Kopfes.
"Achtet auf Eure Schritte, meine Freunde, und mögen die Götter über Euch wachen- Mehdy wünscht es Euch.", verabschiedet der Händler die beiden und bleibt in de Hauptraum mit der grossen Truhe zurück. "Ebenfalls, Mehdy.", entgegnet Amira und verbeugt sich abermals, "Gute Geschäfte und eine ruhige Zukunft." Sie fanden den Weg hinaus spielend- war ja auch nicht weiter schwer.
"Ich habe keine Ahnung. Wundern würde mich bei dem jedenfalls garnichts.", antwortet Amira grinsend, "Na ja- nun weisst Du ja, warum Salil ihn als 'verrückten Hund' bezeichnet hat."
"Auf dem schnellsten Weg raus aus diesem Viertel.", antwortet sie mit gedämpfter Stimme und schlägt einen anderen Weg ein, der sie wieder in Richtung Viehmarkt führte- die konnten schon bald die typischen Geräusche von dort hören.
Am Ende der Gasse wird schon bald wieder der grosse helle Platz mit dem Tavernengebäude in der Mitte sichtbar. Sie hatten den Platz schon beinahe erreicht, als aus einer der dunklen Seitengassen eine alte, gebeugte Frau geradezu herangesprungen kam. Sie verkrallte sich in Amira's Ärmel und schaute aus weissen Augen zu ihr auf. "Hüte Dich vor der Vergangenheit, Kind!", krächzete sie mit mürben Stimmbändern und schaute dann zu Kyrillas, um dabei mit einem ihrer spindeldürren Finger auf ihn zu zeigen, "Und Du, mein Junge, hüte Dich vor der Zukunft!" dann liess sie wieder von ihnen ab und verschwandt so rasch, wie sie gekommen war. Ungesehen lässt Amira ihren Dolch wieder verschwinden und schaut der Frau mit gemischten Gefühlen nach...
Er ging neben ihr her. Auch Kyrillas hatte die Frau nicht bemerkt und war davon überrascht, faste sich aber so gleich. Seine Hand ruhte auf seiner Pistole.
Er sah kurz zu Amira
"Weiter, ich würde mal sagen wir machen uns wo anders gedanken"
Sie nickt zustimmend und tritt wieder hinaus in das Sonnenlicht. "Viel besser.", murmelt sie vor sich hin, nachdem sie einen der Brunnen angesteuert und die Hände hineingetaucht hatte.