"Gut." Auch Amira hatte inzwischen ihre Sachen geschultert. Das Sandfarbene Gewand verdeckte die etwas praktischere Kleidung, welche sie mittlerweile angelegt hatte, vollständig- der Turban war nach wie vor an seinem Platz. Unten verabschiedet sie sich von Fayez, welcher darauf besteht, dass sie beim nächsten Mal wieder bei him absteigen möge. Dann geht es in den Stall und Amira sattelt die Pferde. Dabei vertauscht sie absichtlich die Sättel, sodass nun die Graue den Damensattel trug. "Nur für alle Fälle.", erklärt Amira und streichelt Dhashur über die Stirn, "Er hier ist um Einiges schneller und kennt den Weg zurück zu den Ruinen im Gegensatz zur ihr." Dann schaut sie den Grabenkämpfer ernst an. "Ich denke, Ihr beide werdet gut miteinander auskommen- schliesslich kennt er Dich ja einigermassen."
"Ja- aber zuerst würde ich gern noch was erledigen.", entgegnet sie und führt die Graue am Zügel aus dem Stall, nachdem sie die Taschen mit dem 'Beuteerlös' an Dhashur's Sattel festgeschnallt hatte- falls sie geschnappt würde, sähe sie es nicht ein, dass ihre Häscher noch mehr bekämen, als sie selbst und die Graue. Amira wartet, bis Kyrillas ihr folgt und macht sich dann sicheren Schrittes auf zum Viehmarkt. Trotz der fortgeschrittenen Stunde- oder gerade deswege- hatte das bunte Treiben nicht im Mindesten nachgelassen. Dort angekommen, wechselt sie ein paar Worte mit dem Tavernenwirt und ein paar Münzen wechseln den Besitzer, ehe sie die beiden Pferde in einen überdachten umzäunten Bereich bringen und das Gepäck wieder an sich nehmen. Sie bedeutet dem Grabenkämpfer ihr zu folgen und daraufhin führt Amira ihn zu einem verrammelten, grossen Gebäude zwei Gassen weiter.
Er folgte ihr. Die Hitze war wehsentlich Angenehmer als vorher. Der junge Mann sah zu wie sie kurz mit dem Tavernenwirt redete. Er tat wie geheissen und folgte ihr zu den dem Gebäude
Amira schaute sich kurz um und kletterte auf der Rückseite des kleinen Anwesens mit Hilfe einiger Kisten über die Mauer, die das Haus umgab. Ritlinks auf der Mauer sitzend reichte sie Kyrillas eine Hand hinunter. "Komm' schnell- bevor uns jemand sieht.", raunt sie ihm zu.
Auf der anderen Seite angekommen, sollten sie einen verfallenen Innenhof vorfinden. Es beinahe so, als hätten sie einen Fuss in die andere Welt gewagt- Das Einzige, was in gutem Zustand zu sein schien, war die über mannshohe Mauer, die das ganze Umgab. Zielstrebig geht Amira auf das verammelte Haus zu. Durch ein Nebengebäude verschaffte sie ihnen an einer verborgenen Stelle Zutritt. Drinnen konnte man beinahe den Eindruck gewinnen, dass das Haus plötzlich verlassen worden war. Alles war noch an seinem Platz, jedoch bedeckte eine dicke Sand- und Staubschicht die Einrichtung und damit so ziemlich jeden Winkel. Was jedoch seltsam war, war dass es keinerlei Spuren von Leben zu gab. Weder Mäuse noch Ratten oder Fliegen schwirrten in dem Gemäuer umher. Amira steuert zielstrebig eine alte Tèr an, die in den Keller führte. Das Holz knarrte ein wenig, als sie die Tür aufdrückte und die Treppe hinunter sah auf den ersten Blick aus wie ein gähnendes Maul. Kein Laut erfüllte die Luft, abgesehen von dem Knarren der Tür und ihrer beider Atem...
Kyrillas wunderte sich immer mehr sagte eaber nichts. Erst als sie sich dran machten in den Keller zu steigen nahm er eine Fackel hervor und zündete sie an. Er hatte sie sich vor ihrem weg gehen in der Herberge besorgt.
Stumm ging Amira voran. Es waren 12 Stufen, die nach unten führten. Auf den ersten Blick ein normaler VOrratskeller nin Sandstein gehauen. An vielen Stellen und vor allem an den Stützbalken fanden sich SPinnenweben- jedoch kein einziger dazugehöriger Bewohner. Auch hier war alles von einer dicken Sand-Staub-Schicht bedeckt. In den in die Wand gehauenen Regalen standen unterschiedliche Dinge- von trüben Einmachgläsern, über versiegelte Korbflaschen bis hin zu tönernen Gefässen und kleineren Körben. Zielstrebig steuert Amira die nördliche Wand an. Hier standen direkt an der Wand drei grosse Fässer. Amira geht auf ein Knie runter und zückt ihren Stiefekdolch dessen gebogene verzierte Klinge im Licht der Fackel sanft schimmert. Mit der freien Hand tastet sie die Wand ab, bis ihre FIngerspitzen dicht neben einem der Fässer fanden, was sie gesucht hatte. Amira kratzt ein wenig Mörtel von der verborgenen Stelle herunter und steckt dann iher Klinge in den schmalen Schlitz. Nach einer Linksdrehung selbiger gab es irgendwo in der Wand ein reibendes Geräusch und auf der anderen Seite neben den Fässern verschob sich ein schmales Stück Wand, sodass man geradeso noch hindurchgehen konnte...
Amira grinst. "Ziemlich gut, hm?", meint sie und zwängt sich durch den schmalen Durchgang. Unmittelbar dahinter gab es wieder mehr Platz. Es war ziemlich kalt und roch nach abgestandener Luft, doch das Flackern der Fackel zeigte, dass durch das Öffnen der verborgenen Tür die Frischluftversorgung gewährleistet war. Wieder wartet Amira, bis der Grabnkämpfer zu ihr aufgeschlossen hat und macht sich sicheren Schrittes auf den Weg, fast als wäre ihr der Verlauf der verwundenen Gänge und Abzweigungen in's Gedächtnis gebrannt worden. Ein Unwissender hätte sich hier unten sicher schnell verirrt und schon bald würde Kyrillas nicht mehr sagen können, unter welchem Teil der Stadt sie sich befanden. Was jedoch klar war, dass es weiter bergab ging...
"Wundervoll. Ich bin mal gespannt in wessen Grab wir landen."
Meinte der junge Mann trocken. Etwas mullmig war ihm schonj zu Mute. Dennoch folgte er ihr, sorgsam drauf achtend sie nicht zu blenden, den er wusste das es nicht angenehm für sie war
"In dem von Vielen.", antwortet Amira leise, als sie eine grössere Höhle erreichen. Die Decke war knapp 2 Meter hoch und der Raum an sich recht weitläufig. In regelmässigen Abständen fanden sich quer in den Stein gehauene etwa mannsgrosse Alkoven; diese waren vom Boden bis zur Decke gleichmässig verteilt und enthielten zwischen zwei und neun kunstvoll geschnitzte Kästen von etwa 25x25x35cm Grösse aus nahezu schwarzem Holz. In einer Ecke stand eine morsche Leiter gelehnt, sodass man auch die obersten Alkoven ohne Probleme bei Bedarf erreichen konnte. Amira verharrt kurz in der Stille und geht dann zur gegenüberliegenden Wand, in welcher sich eine besondere Niesche befand. Besonders deshalb, weil sie nur ein solches Kästchen enthielt, neben welchem zudem eine Kerze aufgestellt worden war. Schweigend geht die Frau davor auf die Knie und holt ein Schächtelchen Zündhölzer aus einer Gürteltasche, um das Licht zu entzünden. Beinahe wie im Gebet senkt sie dann den Blick und schliesst die Augen. Leise geflüsterte Worte in einer fremden Sprache kommen über ihre Lippen. Sie klingen sanft, aber auch voll Trauer...