Amira zog eine Augenbraue in die Höhe und zeigte mit dem Daumen über die Schulter und damit in Richtung der wasserführenden Felsspalte. "Da hinten ist es kälter..."
"Ich weiß." Fox erhob sich und verließ den Schein der kleinen Lichtquelle. Sie stillte ihren Durst lange an der kleinen, frische Quelle, bevor sie zurückkam und meinte: "Ich breche dann auf. Den Zugang oben beim Einsturz schließe ich wieder mit den Steinen, damit ihr hier sicher seid. Also nicht wundern. Da ist nichts nachgerutscht, die leg ich da hin. Es könnte etwas dauern. Gebt mir zwei Stunden. Ich beeile mich."
Amira nickte. "In Ordnung.", meinte sie und legte den Kopf schief, "Wenn ich in mehr als zwei Stunden nichts von Euch höre, werde ich Euch suchen kommen." Dabei hatte sie ihre Hand auf eine ihrer Mantelaussentaschen gelegt, in welcher sich eine kleine Taschenuhr befand.
"Werde ich sein. Ich hole Euch hier raus!" Sie war überrascht, etwas von Blake zu hören. "Du pfleg dich - denn zum Tragen bist Du mir zu schwer!" sie lächelte ihn an, kam dann zu ihm, um auch dem Grünäugigen einen Kuss auf die Wange zu hauchen, nachdem sie das selbe bei Pip getan hatte. "Passen sie gut auf die Beiden auf, Amira."
Blake's Gesicht verzog sich zu etwas, was wohl mal ein breites Grinsen hätte werden sollen. "...Geb' mir Mühe...", entgegnet er stockend. Pip reagierte kaum- sein Geist war im Moment sehr weit weg.
Amira sah Fox mit festem Blick an. "Eher gehe ich drauf, als dass auch nur Einem der beiden noch mehr wiederfährt.", antwortet sie.
Fox legte ihr die hand auf die Schulter. "Danke. Mit der Gewissheit brauche ich mir erst mal keine Sorgen um die zwei zu machen."
Sie fasste etwas fester zu, drückte die Schulter und machte sich dann auf den Weg. Das Thema essen hatte sie vergessen.
Fox kehrte in den gang und später zu der blockierten Tür zurück, die sie mit einer ziemlichen Kraftanstrengung und einem unschönen Reißen im Rücken öffnete, um dann hindurchzuschlüpfen. Sie blockierte den Durchgang diesmal mit einem Mitgebrachten Stein und nahm ihren Mantel wieder an sich. Hier war es kalt und feucht. Fox trat leise an die Treppe und betrat sie vorsichtig, Stufe um Stufe prüfend...
Amira sollte sehr schnell nichts mehr von ihr hören.
Nachdem Fox wieder weg war, prüfte sie abermals Blake und Pip. "Wie stark sind die Schmerzen?", fragte sie den Grünäugigen. "...Erträglich...", antwortet er langsam und Amira nickte. "Wenn es wieder schlimmer wird, gebt mir bescheid." Blake nickte und schloss dann die Augen wieder. Die Frau wendete sich dem Longgunner zu- seine Flinte hatte sie neben ihm auf die Erde gelegt. Sie fühlte seine Stirn und stellte fest, dass die Temperatur zwar nicht weiter gestiegen, aber auch nicht herunter gegangen war. Abermals flösste sie ihm und Blake Wasser ein.
Anschliessend lehnt sie sich in völliger Dunkelheit wieder an die Felswand und horcht. Als sie nichts hört, beginnt sie leise und sanft vor sich hin zu summen, um sich die Zeit zu vertreiben...
Nicht ganz vor Ablauf der zwei Stunden kam Fox mehr oder weniger zurück in die Höhle gestolpert, ließ sich auf die Knie fallen und war schwer am Schnaufen. Völlig außer atem war deutlich, dass sie ein gutes Stück gerannt sein musste.
Amira war aufgesprungen und ihr entgegen gekommen, als sie ihre Schritte erkannt hatte. "Was ist passiert?", fragte sie die abgekämpft erscheindene Frau, wobei sie neben ihr abgekniet war und ihr eine Hand auf den Arm gelegt hatte.
"In Ordnung.", antwortet Amira ruhig, "Ruht Euch erstmal einen Moment aus und dann sehen wir, dass wir die Männer vernünftig auf die Beine bekommen."
Leicht schwankend hatte sich eine Gestalt erhoben und war ebenfalls neben Fox auf ein Knie heruntergegangen. Eine grosse Hand legte sich sanft auf ihren unteren Rücken. "...Na komm', Liebes...Ich habe Dir...einen Platz warm gehalten...", sprach Pip's sanfte Stimme zu ihr- er sah zwar noch teilweise einwenig verschwommen und war etwas wackelig auf den Beinen, doch es ging ihm schon wesentlich besser, als noch vor ein paar Stunden.
Fox rang rasselnd nach Atem und ihre Stimme war mehr als rauh. Die Anstrengung machte ihr die Knie grade Weich. Der Weg war lang, und es war die Frage, ob und zu welcher Zeit sie draußen ankommen würden...
Kurzerhand griff Amira in Fox nassen Mantel und leckte prüfend ihren Finger ab- wenn es salzig war, dann hätten sie ein Problem in Form einer mehrstündigen Verzögerung wenn es ganz blöd lief...