"Wir suchen nach Wegen... Wir, die die sich bei Halim trafen. Und eine kleine gruppe daraus hat sich schon gegen die Entscheidung der anderen gestellt. Ich ... ich habe die Erinnerungen der Drachen geweckt, sie größtenteils gestohlen. Ein Jack, den wir konstruierten... er hat auf dem Schlachtfeld die Erinnerungen gespeichert. Nur die des Roten fehlt. Wenn die Verschwörer je herausfinden, was wir getan haben, Ansgar und ich.. sie werden uns jagen und töten. So wie es beschlossen wurde..."
Unwillkürlich schüttelte Blake den Kopf. "Das lasse ich nicht zu.", kam es mit leicht zitternder Stimme von ihm, "Ich habe keine Ahnung wie, doch das wird verhindert werden."
Sirgal erzählte ihm, wie Ansgar zu ihr kam und von dem Warjack erzählte, der nach Allisters Bauplänen erschaffen worden war, und in dessen Herz Ansgar etwas ganz besonderes verarbeitet hatte - Lichtsilberfäden. Gesponnene Zeit. Sie berichtete Blake, wie sie voller Verzweiflung gefragt hatte, warum nicht ihre Schwester Cuirina dieses Lied schrieb... und Ansgar ihr sagte, dass sie nicht wolle. Wie sie sich dann in der Magiergilde an den Tisch setzte und verzweifelt schieb, ein lied benutzte, dass aus ihrer Kinderzeit stammte, und dass sie vor ewigkeiten erdacht hatte. Und aus ihrem Erzählen begann eine leise Melodie sich in ihrem Herzen zu weben, ein sanftes, trauriges Lied, dass erzählt, dass wob und bat...
Einst vor langer Zeit in erster Welt das Leben von leiden bedroht die Brüder entzweit und Kriege im Land stürzten die Drachen in Not - in finstere Not.
Ausgleich muß sein - die Welt muß vergeh'n! So einer der Alten sprach. Die Grüne sie hörte und nickte und sah das Rad sich gedreht - es ist wahr - so schwer und so wahr.
Der Kreislauf vollendet, der Sand er zerrann die Grüne sie handelte nun. Die Welt zu zerstören war Schicksales Ruf und kalt schien der Drachen tun - ihr letztes Tun.
Der Graue dann hob zum uralten Bann die Hand und rief Nebel daher. Er senkte Vergessen über leiden und zeit und keiner setzte sich zur Wehr - nicht mehr zur Wehr...
Vergessen bracht' Stille und Schweigen statt Lied Nur eine Erinnerung nah die hielt der Graue verborgen noch wach das Wissen um Krieg man noch sah - Bruderkrieg so klar...
DOCH NUN HÖR DIE WORTE DIE RUFEN DICH AN ERHÖRE MEIN LIED UND DEN BANN! ERINNERE DICH WAS EINSTMALS GESCHAH UND HALT ES IM HERZEN SO NAH! SO KLAR UND SO NAH!
Ohne dass er es wollte oder verhindern konnte, lief ihm eine Träne über das Gesicht. Nicht nur der Schmerz und die Furcht...nein...auch die Traurigkeit übertrug sich auf Blake...Schweigend hörte er ihr zu...
Sirgal erzählte, wie sie in der Schalcht erst quer über das Schlachtfeld ging, den Grauen verließ, ihn bat, ihr zu verzeihen, was immer sie tun würde... und zum Schwarzen trat. Wie sie sang und der leise und sanft danach zu ihr sagte: "Es ist eine bittere Erinnerung..." Die in diesem Moment so weiche Stimme des Schwarzen Avatars hallte durch ihre Erinnerung. Nach diesem Fest der Drachen würde nichts mehr so sein, wie es war. Sie hatte sie verändert. Bis auf den Blauen, der zu 'jung' war, den Kupfernen, der nicht dabei sein wollte, die Sendbotin, die zu der Zeit im Chaos weilte und den Roten, den sie nicht hatte erreichen können.
"Sie werden sich verändern. Ihr gefasstes Abbild auf dieser Welt wird sich wandeln. Und es wird meine Schuld sein, wenn ihre Anhänger sie nicht mehr erkennen", hauchte Sirgal. Doch war sie wirklich nur Ball in einem viel größeren Spiel?
Fest schloss der Grünäugige seine Arme um sie. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun können. Blake hatte keine Ahnung von der 'Drachenwelt', von der Sirgal ihm gerade erzählte- die einzigen Drachen von denen er wusste, waren die in Immorien und der halbverkohlte Schädel eines Frostdrake über dem Kasernentor...
Wieder strich er ihr sacht über das Haar, während sein anderer Arm sie schützend umschloss. "Egal, was kommt...Ich bin da, Liebes...", raunte Blake ganz leise und nur für sie.
Als sie sich entspannte, die Bilder verschwanden und Sirgal sich bewußt wurde, an was für einen Ort Blake sie gebracht hatte, lief ihr ein kleiner Schauer über den Rücken. Sie lag mit ihm in einem Bett... 'Oh Dae...' dachte sie, wandte sich ihm zu und küsste ihn in die Halsbeuge.
Im ersten Moment hatte er sich nicht wirklich was Anzügliches dabei gedacht, als er sie kurzerhand in ein Bett verfrachtet, gut eingepackt und sich anschliessend dazugelegt hatte. Blake hatte einfach reagiert, wie er es noch aus Kindertagen von seinen Eltern und Tante Sue kannte, wenn es ihm schlecht gegangen war... Unter der zarten Berührug ihrer Lippen an seinem Hals schauerte Blake nun seienrseits unwillkürlch, rührte sich ansonsten jedoch nicht- abgesehen von einem leichten Kraulen von Sirgal's Nacken...
Mehr unternahm auch sie nicht. Da er sich in Zurückhaltung übte, unterließ sie jeden vorstoß. Sie blieb bei ihm, dicht an ihn geschmiegt, genoß die Nähe und hatte eine Hand auf seinem Bauch liegen, wo sie ihn sanft streichelte.