RE: Neues Jahr und Krieg! Jan 11-2 - 21

Druchii also!
Sirgal fluchte innerlich. Ein alter Feind, der Sel Tac'Zil schon einmal heimgesicht hatte.

"Ich verstecke mich nicht." kalt und mit ausdrucksloser Miene kam sie aus dem Dunkel einen Schritt in den Raum. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihr gegenüber lauernd an.

"Was für ein außerordentlicher Glückfang," lächelte sie eiskalt. "Mal sehen, wie sie reagiern wird, wenn wir dich ihr scheibchenweise zusenden werden."

"Hm?" machte Sirgal interessiert. "Wem denn?"

Das Lachen war höhnisch.
"Deiner Landesfürstin, oder besser gesagt, alte Freundin, Sirgal, Legendenweberin." Die Druchii waren gut vorbereitet und hatten sich viel Mühe gegeben.

"Alte Freundin?" fragte Sirgal zurück.
"Ich habe Sel Tac'Zil vor einiger Zeit den Rücken gekehrt. Wen meint ihr?"

"Versuch mich nicht f+r dumm zu verkaufen. Ich weiß um die engen Bande zwischen dir und der Lamdesfürstin Tha'Risha. Und lüg mich nicht an. Es wird Zeit, dass die Schlange Sel Tac'Zil ihren Kopf verliert und du wirst uns dabei helfen."

Sirgal tat, als müsste sie sich ein Schmunzeln verkneifen.
"Ah. Ihr wollt also ausgerechnet eine Chaoshexe bei Gefühlen packen... Na, wenn das mal was wird..."

"Ich sehe, du unterschätzt uns. Mal sehen, ob du das immer noch machst, wenn du vor uns kniest und darum bettelst, dass wir dich von deinen Qualen erlösen." Eiseskälte breitete sich auf.

Rhun zeigte sich unbeeindruckt und lenkte Leth auf das Tor zu. Man erkannte die beiden und öffnete das Tor. "Wo befindet sich die Jallil=?"
"Haus der Gäste!" war die knappe Antwort.

Sirgal unterschätzte ihren Gegner nicht - im Gegenteil.
Aber ihr alter Freund hatte ihr so einiges ermöglicht, und auch KaEl hatte Sirgal zu etwas verholfen...
Wenn Sirgal ahnen würde, wie nah Aly'Triss dem Tode war, würde sie noch wesentlich unruhiger sein, obwohl das ungute Gefühl bereits an ihr nagte.

Und noch etwas beschäftigte sie.
Rückkopplungen.

Hoffentlich hielt Allister Blake und Sue zurück. Sie würden in Kürze wissen, das etwas nicht stimmte. Spätestens dann, wenn der Feind hand an sie legte.

Abwartend stand Sirgal da.
Sie besah sich die Tür. War sie nach innen aufgegangen?

"Wir wissen, dass du engen Kontakt zu der Führungsriege des Landes hast. Du wirst uns einen detaillierten Plan zeichnen von Heeresunterkünften, privaten Gebäuden der Herrscherinnen und öffentlichen Gebäuden. Das wäre Schritt eins."
Ja, die Tür ging nach innen auf.

Sirgal schätzte den Abstand zwischen der Druchii und der Tür...
Niederwerfen? Einklemmen? Dran vorbei...?

"Und wenn ich mich weigere?"

'Grauer Vater, schütze die Meinen und halte Deine Hand über sie. bewahre sie vor dem, was auch immermit mir geschehen mag...' flehte sie in stummer Bitte.

Es waren nur ein paar gemurmelte Worte, dann erfasste Sirgal der Windstoß und schleudeter sie gegen die nächste Wand. Mit wenigen Schritten war die Druchii bei ihr, hinderte die Botin am zu Boden gehen und drückte sie gegen das Mauerwerk. Ein feines Stilett, kaum dicker als eine Striknadel, aber genauso lang bohrte sich unbekümmert den Weg in ihre Schulter. "Unendlicher Schmerz, meine Liebe!"


"Nix gibts," knurrte Rhun und lenkte Leth weiter.