Faris war nicht nach Ruhe - aber AlyT'Riss hatte wieder einmal recht. Sie hatte den Befehl schnell und präzise weitergegeben und Mugnaz die Wache anvertraut. Skabrunt rollte sich im Stall bei den Pferden zusammen und schlief sofort, als sein Kopf ins Stroh sank.
Die Soldatin hatte sich eigentlich noch nach Rel'Nag erkundigen wollen, aber als sie das Gesicht des Alten sah, wagte sie es nicht mehr. Vielleicht war es besser, ihm nicht zu viel unter die Augen zu kommen. So zog sie sich folgsam zurück und legte sich hin. Wie müde sie war, wurde klar, denn sie konnte nicht einmal den Gedanken an das wieder-Aufstehen zuende denken. Auch Mindorl hatte sich zurückgezogen, aber er ruhte in einem Sessel in der Schankstube, das Schwert auf den Knien. Schlafen konnte er nicht. Die Ereignisse gingen ihm im Kopf herum, und auch Faris beschäftigte ihn.
AlyT'riss war wie ein Uhrwerk. er wachte nach gut einer stunde auf udn schämte sich dafür das er es nicht Pünktlich geschafft hatte. Er sah sich um. Warzag, auf wache. Rel'Nag schlief... gut! Mindorl...?
Fred, der älteste der Söhne, hatte das Goldstück entgegen genommen und sofort das schnellste Pferd im Stall gesattelt. Binnen weniger Minuten verließ er im Galopp den Hof... Er würde binnen zweier Stunden in Gullminne sein - also am frühen Nachmittag.
Da er sich im gleichen Raum niedergelegt hatte, hatte Wazag die Möglichkeit genutzt, auch ein Auge auf den Schlaf des Alten zu haben. Sie sah ihn ruhig an, als er aufwachte.
AlyT'riss quälte sich hoch. er seufzte tief und rieb sich den Nacken. Langsam und noch etwas müde ging er zu Rel'Nag Herüber und fühlte die Stirne. Das Bein war nicht gut gewesen als er es dawischen genommen hatte. hoffentlich bekam er nun kein Fieber. Er ließ wieder von ihm ab und sah zu Warzag. "Wir machen uns auf den Weg. Der Wagen muss dafür vorbereitet sein ihn zu transportieren, ich werde ihn nacher runter tragen. Er soll so lange schlafen wie möglich. je mehr er ruhe gibt desto besser." sagte er leise und nickte. "ich zieh mich noch an schnell an. Hmm Nimm die Decken von mir, wir werden die brauchen."
Rel'Nag reagierte in keinster Weise auf die Berührung des Alten.
Wazag nickte. Dann warf sie einen kurzen besorgten Blick zu Rel'Nag und meinte erklärend: "So ist er schon die ganze Zeit. Er bewegt sich nicht. Es gefällt mir nicht - und erst recht nicht, dass wir ihn transportieren müssen."
Er sah Warzag stillschweigend an udn nahm sich nochmal intensiver Rel'Nag an ohne sich um sich zu kümmern. Puls, Atmung betrachtete sich die Fingernägel und suchte nach blockaden. War der Verband zu fetse? Er nickte. "Wir lösen den Brustverband noch einmal. Vorsichtig!"
Das ganze kostete wieder Zeit. AlyTriss löste zwei Verbände herunter, wodurch Rel'Nag etwa smehr raum zum Atmen bekam. "Das muss reichen, mehr traue ich mich jetzt nicht herunter zu nehmen. Aber Transportieren müssen wir ihn. Er muss zu einem Medikus Warzag!" er sah sie an.
Die Aelkri seufzte sehr menschlich. Rel'Nag hatte nicht die geringste Regung gezeigt, als sie ihm den Verband lösten. Jetz, wo AlyT'Riss neben ihm stand, fiel der Kopf des Schwertmeisters zur Seite. Wazag fluchte in einer fremden Sprache und kniete bei ihm nieder.
"Nau", knurrte Wazag. "Die letzten Reste..." sie wies auf das von den Verätzungen sauber verheilte Bein von Aly'Triss. Es hätte sowieso nicht mehr für eine Eingabe gereicht. Wieder prüfte sie Atmung und Puls. Schwer, langsam, aber er lebte.
'Verdammt Junge tu mir das nicht an.' dachte er bei sich. "Keine Zeit. Der Bruch ist gerichtet die Lunge dürfte es so nicht weiter getroffen haben." rief er sich das Prozedere vor Augen. "Wir müssen in die Stadt und zwar schnell." Warzag leg einen Riemen zu." Damit nahm er Rel'Nag mitsammt der Decke auf die Arme und trug ihn zur Treppe
Die Aelkri suchte in Eile alle Sachen zusammen, raffte Decken und ein paar Kissen von den Betten und lief an dem Alten vorbei hinaus und die Treppe hinunter. Sie warf alles auf den Wagen, der schon bereit stand. Sie sprang hinauf und machte aus Stroh und den Decken ein möglichst weiches Lager.
Mindorl und Faris hatten sich ebenfalls inzwischen nach Draußen begeben, denn der Aufruhr war nicht zu überhören.
Rel'Nag lag wie leblos in den Armen des Älteren. Sein Kopf fiel nach Hinten und die langen weißen Haare, die am Oberkopf zum Zopf der Krieger zusammengefasst waren, glitten über den Arm von AlyT'Riss. Er sah aus wie tot...
Er packte den Kutscher bei der Schulter. "Pass mir bei jedem Schlagloch auf sonst lenrst du mich kennen! Fahr so schnell wie es geht aber so vorsichtig wie möglich. wenn Schritt besser ist ist schritt besser!" Er sah ihn sehr ernst udn drohend an bevor er das um sich herum begutachtete. "Die beiden Reitpferde! Faris du gehst mit mir in den Sattel. Warzag bleib bei Rel'Nag und halte mich auf dem Laufenden. Mindorl bitte mit hoch auf den Kutschbock. Ihr Zwei mit hinten auf wenn ihr es nicht schafft dem Wagen zu folgen." das Adrenalin schoss ihm regelrecht durch die Blutbahnen. "Los gehst!" Er stieg behände auf das Pferd auf und nahm die Zügel. Im Sattel zog er sich das nasse Hemd noch an und zog sich den Pfeilköcher mit den Schwertern über.
Wazag war direkt neben Rel'Nag auf den Wagen geklettert und überwachte ihn. Sie hatte ein noch ernsteres Gesicht als sonst.
Der Schwertmeister lag reglos da. Eine tiefe Bewußtlosigkeit umfing ihn - die Strapazen waren zu viel gewesen. Seine Kraft versagte.
Faris war ebenfalls zu einem der Pferde gelaufen und schwang sich problemlos in den Sattel. Nur ihr Gesicht war etwas verschwollen - von dem Rest verriet sie nichts. Sie zügelte den groben Schimmel und lenkte ihn neben den Wagen. Ein Blick in das graue Gesicht Rel'Nags und sie flüsterte leise: "Nau - Ilharn... naut. Lass uns nicht allein. Nicht nach alldem..." Wenn AlyT'Riss aufmerksam zugehört hatte, wusste er um die Verbindung von Faris und Zarah zu ihm, allerdings nicht, was für eine Verbindung das war... Der alte Paladin hatte nicht alles verraten.
Langsam gab der Kutscher den Pferden die Zügel frei und ließ das Fuhrwerk anrucken. Der Weg war holperig und die Federung nicht die einer feinen Kutsche... Die Fahrt würde rauh werden.
erst jetzt hatte er zeit sich Faris kurz anzusehen. Er wollte was saagen schüttelte dann jedoch den Kopf. 'Dummes Kind!' dachte er bei sich und vernahm dann ihre Worte. Tja Sie drückte auch seine Sorge aus. "Faris reit zu nächsten Biegung und sie zu das uns hier keiner Auf der Straße in den Karren rennt."
Ein sehr kurzer, schmerzlicher Blick traf AlyT'Riss, ganz so, als läge dort tatsächlich ihr sterbender Vater, dann fiel wieder die Maske der Soldatin über ihr Gesicht. "Asanque, Jabbuk." Für sie würde es nie wieder Befehlsverweigerung geben... nicht nach dem Vorfall im Tempel. Hier Draußen, im hellen Licht, waren die Verbrennungsnarben die sich links am Hals bis zum Gesicht herauf zogen, deutlich zu erkennen. Sie trieb den Schimmel vorwärts und ließ ihn locker angaloppieren. Sie lenkte das grobe Pferd, dass eher für den Acker als für den Sattel geschaffen war, mit einer spielerischen Leichtigkeit.