Er hatte aus Kar'Yanns Labor einen Löffel mitgehen lassen und gab nun von dem Trank etwas darauf. "Hier..nimm.". sagte er und hielt ihn ihr vor die Lippen.
Ganz, ganz leise kam ein: "Wenn das hier vorbei ist, solltet ihr viel Ruhe halten..." und ein liebes: "Bel'la dos, Jabbuk." Oh, es war ihr so unangenehm. In dieser Lage... völlig kaputt, von Schmerzen geplagt und dann noch dem zu Füßen, dem sie den Ärger verschafft hatte... Sie versteckte den Kopf in den Kissen.
Er flößte ihr einen Löffel des Antitoxins ein und nickte sanft, bevor er wortlos Aufstand und sich kurz stützen musste bevor er an's gehen denken konnte. "Kar'Yann wird nacher zu dir kommen, denke ich...dann ruh' auch dich aus." schließlich verließ er das Zimmer und kehrte zu seinem Lager zurück. er ließ die Flasche mit dem Gegengift nahe bei der Türe auf einer Ablage stehen und fiel fast in's Bett. Fertig mit der Welt und erschöpft legte er sich einfach nur hin. und es dauerte nicht lange bis er nach einigen schnaufern zu schlafen begann. halb unter und halb auf der Decke Bäuchlinks liegend.
Da Wazag im gelichen Raum lag, wo sich Kar'Yann um die Aelkri bemühte, entging dem Heiler der fast zusammenbruch nicht. Er hatte der inzwischen völlig still und reglos liegenden Wazag die komplette Menge injeziert und musste einfach abwarten.
Er schickte Skabrunt und Mugnaz hinaus. Ihre Hilfe wurde nicht länger benötigt. Kar'Yann erhob sich und nahm eine weitere Decke, in die er den Alten einhüllte. Dann ging er hinaus, um alle Habseligkeiten des 'Wildhüters' in einer Kiste für den Heimtransport zu verstauen. Er ließ sie in einem verschließbaren Schrank verschwinden - dann erst stützte er die unterarme auf dem Behandlungstisch auf und ließ die Stirn auf die Hände sinken. Er war fix und alle.
Warzag würde durch das Gegengift wieder auf die Beine kommen, aber AlyT'riss hatte bewusst erst einmal verschiwegen das es Nebenwirkungen geben würde, Nebenwirkungen die Warzag eventuell nachhaltig betreffen werden. Die Menge an Gift und Gegengift die ihren Körper durchströmte war gewaltig und eine gewisse Konditionierung würde sicherlich mit dieser Tatsache einhergehen, es war nur die Frage in wie weit sich diese Konditionierung auswirken würde. Auf das Gift oder auf das Gegegift. Das sie gewisse Resistenzen hatte stand außer Frage, ohne diese wäre sie Tot. Aber mit der Frage wollte er sich jetzt nicht weiter beschäftigen. Er schlief und er schlief feste und wachte erst wieder auf, als sein Magen ihm so langsam aber sicher zu verstehen gab, das er doch etwas handfesteres essen sollte. Hunger war ein gutes Zeichen. Nach drei Tagen ohne was essbares hatte er Gewicht verloren, das man ihm im Gesicht etwas ansah. Nur der Husten war ihm geblieben und quälte und nerfte ihn immer wieder. Er musste aufpassen das ihn kein Rückfall ereilte. Das erste was er tat als er wieder fähig war sich aufzurichten, er sah nach Warzag und in wie weit das Mittel angeschlagen hatte, bevor er abschließend nach Sirgal sehen wollte.
Wazag lag nach den Stunden seines Schlafes noch immer absolut still da. Sie hatte sich nicht bewegt, seit der Heiler sie verlassen hatte. Das sonst dunkle, braunschwarze Gesicht war eingefallen und wirkte eher grau, die dicken, fast schwarzen Haare stumpf. Ihr linker Arm wirkte völlig erschlafft, wohingegen der Rechte normale Form und Spannung hatte. Reflexe waren links nicht auszulösen. Die Haut war immernoch trocken und warm, jedoch nicht mehr so unnatürlich heiß wie zuvor. Alles in Allem war sie nur ein Schatten ihrer selbst. Kar'Yann hatte ihr die Tunika einfach vom Leib geschnitten und sie dann komplett zugedeckt. Auch die schwere Lederhose der Aelkri zeichnete sich nicht mehr unter der Decke ab. Von den blutigen Kleidungsstücken fehlte jede Spur.
Wenn AlyT'riss in den Arbeitsraum gehen würde, so fände er dort nichts vor, was auf die vorherige Aktivität hingewiesen hätte. Keine seiner Flaschen war zu sehen. Kein Gefäß des Alchemieaufbaus war benutzt - sie standen alle fein säuberlich in den Regalen. Auch die Schale, in der der Heiler die blutigen Verbände transportiert hatte, war blitzend sauber und stand bei einem Waschbecken. Der Tisch war mit Sand geschrubbt und neu geölt, er schimmerte sauber. Ein frischer geruch von Minze hing im Raum.
Kar'Yann selbst würde AlyT'Riss in der Küche am Tisch sitzend finden, die Arme auf dem Tisch abgelegt, den Kopf darauf. Ein Becher kalter Tee, nur halb getrunken stand dort, ebenso ein kaum angebissenes Stück Brot. Der heiler war vor Erschöpfung eingeschlafen.
Rel'Nag hatte eine Zeitlang noch bei Kar'Yann gesessen, dann hatte er das Haus des Heilers verlassen. Er war in das eigene Heim zurückgekehrt, wo auch er schlief - dafür hatte dann Ry'Kah gesorgt.
Sirgal lag auf der Seite, tief schlafend. Das Kissen, auf dem sie lag war feucht, die Lider der Augen geschwollen. Sie hatte geweint. Die Botin war keineswegs die harte Frau, für die man sie so gerne hielt. Im Gegenteil. Viele Dinge bewegten sie tief - und die Freundlichkeit, ja der fast liebe Umgang des alten Drow war ihr sehr nah gegangen. Wie konnte er das, wo sie doch Grund nicht nur für seine Verletzung, sondern auch für einen relativ großen Einsatz und viele Verletzte war? Die Verletzungen, die der alte Ben erlitten hatte, würden seinen Tod zur Folge gehabt haben... Dabei hatte auch er sie dringend gewarnt. Und was hatte Sirgal gemacht? Ihn auch noch in der Nähe behalten, weil sie seine Gegenwart genossen hatte. Weil er ihre Neugier befriedigen konnte... Vielleicht waren die Bücher verloren oder in Feindeshand. Intime Details über die Bewohner Sel Tac'Zils - unter anderem die Lebensgeschichte Ry'Kahs, Rel'Nags, Zephrons... Dann das Kartenbuch... Detailliert, ausführlich... Karten von Sel Tac'Zil, Neutana, Mythodea, den Drachenlanden... Arach Suliss, Telumedor... so vielen Ländern und Orten an denen sie gewesen war, und die in falschen Händen eine Katastrophe bedeuten würden... Sie hatte mehr als Schwierigkeiten verursacht. Mehr als Verrat. Sie hatte dem Feind alle wichtigen Details geliefert! Sie fühlte sich so schuldig. Kar'Yann hatte ihr schließlich etwas zum Schlafen verabreicht, damit sie überhaupt zur Ruhe kam. Sie lag so, dass ihr Rücken in Richtung Tür wies, also auf der linken Seite. Ihre Rechte hand lag auf der Decke, hatte ein Stück davon fest umklammert. Der silberblaue Stern darauf schimmerte im Dämmerlicht.
(Stern ist nur schlecht auf dem Bild erkennbar - ist ein misslungener Zauber, der ihre Zeichenkunst verbessert.)
AlyT'rissUntersuchte sie genaustens, Fieber, Atmung, Pulz, färbung der Handflächen und Fingernägel. Er War nicht ganz zufrieden, aber immerhin soweit, das er wusste sie würde durch kommen. Er nahm sich ein Tuch, durchnässte es und pakte es ihr auf die Stirne, bevor er die Decke wieder zurecht zog und sich im Raum umsah. Rel'Nag war nicht da. 'hm...' Er war nun besser auf den Beinen, ließ sich jedoch Zeit. Tarok folgte ihm auf den Fuß, er lächelte und strich dem Hund kurz über den Kopf. Im Flur fand er ebenso, keinen. Den Weg fortsetzend, Tarok auf seiner Fährte, kam er zu Sirgal. Abermals setzte er sich an Ihr Bett und nahm ihre Hand auf. Er betrachtete sich die Finger udn strich darüber, Das Gift war neutralisiert. Er liegte sie wieder sachte hin und strich ihr über die Stirne, Temperatur Prüfend, dann sah er ihre verquollenen Augen und runzelte die Stirne. Er überlegte was es sein könnte, als er die feuchten Spuhren auf dem Kissen bemerkte. Tränen? Er überlegte woher da kam udn ging im Kopf die Symtome durch, im zusammenhnag mit dem Gift waren die ihm völlig unbekannt. 'Eine Nebenwirkung auf das Antitoxin? Moment...sie hatte schmerzen gehabt. Hm das wird es gewesen sein. Naja....' er dachte nicht weiter darüber nach, sondern Stand auf und organisierte sich ein Tuch das er ebenso nach machen konnte. Er musste ein wenig umherschauen udn gehen bevor er etwas geeignetes Fand, das er auswrang und Sirgal über die Augen legte. Schließlich verließ er das Zimmer wieder so still wie er gekommen War, Tarok immernoch auf seiner Fährte folgend. Er sah sich weite rum, Der Behandlungsraum war gereinigt,und seine tränke fort, das ihm ein Stirnrunzeln einbrachte. Irgendwann fand er dann die Küche, mit Kar'Yann auf der Tischplatte liegend. Er ging nicht herann, um ihn nicht zu wecken, aber das angebissene Stück Brot erinnerte ihn daran was er eigentlich wollte. Hunger! ABe rradau wollte er hier nun auch nicht veranstalten. Erstens weil es nicht sein Haus war und zweitens weil er Kar'Yann nicht wekcen wollte. 'Wo steckt Rel'Nag?' fragt er sich und kehrte der Küche den Rücken zu. Als er ihn auch weiterhin nicht fand nickte er und betrachtete sich die Straßen da draußen. Irgendwo hatte er sein Zeug gefunden, und sich wieder Angezogen. Heimlich stahl er sich aus dem Haus. Es wurde Zeit das er sich zurück zog.
Aly'Triss steuerte auf seinen Händler zu den er immer aufsuchte wenn es darum ging Vorräte zusammenzu tragen. Er orderte dort Pferd und etwas Essbares, sowie einen warmen Lodenmantel und mummelte sich darin ein. So eingepackt, mit Kräutern für die Reste der Erkältung ausstaffiert und dem Tuch dick um Mund und Hals gewickelt verlies er Gulminne, auf zum Berg. Eine Stunde würde er brauchen, da würde es auch wieder hell sein. Während er auf dem Pferd dahintrottete aß er einen Apfel.
Kar'Yann erwachte erst, als es längst hell war. Steif streckte er den Rücken und fluchte leise, weil er so eingeschlafen war. Er trank etwas von dem kalten Tee, nahm das Brot in die Hand und machte die Runde zu seinen Patienten. Als er in den großen Raum kam und dort nur noch Wazag antraf, Schloss er die Augen, lehnte den Kopf gegen den Türrahmen und seufzte. Es war klar, dass der Alte sich irgendwann aus dem Staub machen würde - er hatte gehofft, dass er sich noch zwei Tage Ruhe gönnen würde. Im Stillen hatte er ihn im Geiste zu einer kleinen Kur in die badegewölbe schicken wollen, um den Körper zu beleben, aber scheinbar hatte AlyT'Riss anders entschieden. Er stieß sich ab und ging zu Wazag. Die Aelkri war aus dem gröbsten heraus - er erneuerte das kühle Tuch, dass inzwischen trocken war, dann sah er nach Sirgal. Er hatte ein längeres Gespräch mit ihr bezüglich ihrer Sorgen, dann nahm er sich zuerst einmal die verletzte Lunge vor und sorgte dafür, dass nicht eine gewisse Parallele zu einem anderen Herrn sich anbahnte. Sie schlief schnell wieder nach der schmerzhaften Prozedur und Kar'Yann seufzte erneut ergeben. Er sah Sirgal an, strich ihr über die Haare und ließ sie dann Ruhe finden. Unruhig lief er eine Weile im Haus umher...
Wazag kam langsam zu sich. Sie fühlte sich, wie aus der siebten Hölle entsprungen. Der ganze Körper war ein einziger Schmerz und ihr war schwindelig. Sie wischte das Tuch mit der Rechten von der Stirn. Als sie sich aufrichtete, rutschte der linke Arm einfach so nach vorn und schleppte hinterher. Knurrend sah sie an sich herab und griff mit der anderen Hand nach dem Gelenk. Sie spürte die eigene Hand kaum. Stirnrunzelnd kroch sie regelrecht an den Rand des Lagers und nach einigen erfolglosen Versuchen stand sie auf. Nach zwei Schritten hörte die Welt auch auf, sich zu drehen und sie tappte langsam auf die Tür zu. Sie war so durstig...
Als plötzlich Wazag hinter ihm stand, erschrak der Heiler reichlich. "Velbol..." Dann meinte er jedoch schnell: "Setz Dich!" als er die Verfassung der Aelkri sah. Das Weibchen war zwar kleiner, als die anderen Aelkri, aber allein würde er sie nicht vom Boden hochbekommen. Er besah sich nochmals ihre verletzungen und war überrascht, wie schnell die Wunden sich schlossen. Sie waren in der Küche, wo er ihr erst einmal etwas zu Trinken gab. Dann besah er sich die Schulter und aus erster Freude wurde schnell ernst. Das Nervengeflecht das für den Arm zuständig war, schien beschädigt zu sein... Er fluchte innerlich. Bei all der Aufregung hatte er das nicht feststellen können. Noch mehr wunderte ihn, dass bei all der Anstrengung die Aelkri nach dem Wasser, das sie trank, zusehends lebhafter wurde. Kar'Yann ließ sie sitzen, wo sie war und legte ihr die Hände auf die Schulter, um das zu richten. Dabei lehnte er an der Arbeitsplatte.
"Jetzt setz Du dich aber hin, ussta D'anthe. Du hast mal wieder mehr als genug getan!" Sirgal stand in der Tür und schob ihm einen Stuhl zu, als er sich von Wazag löste.
"Hier", kam es leise von rechts. "Ich bin in der Küche..." Sir stand noch bei Kar'yann und Wazag. Den rechten Arm hatte sie an den Leib gepresst, um die Schulter zu entlasten, aber es war mehr eine Schutzhaltung als wirkllich notwendig. Sie sah in Richtung Tür.