"Ein Überfall..." Sirgal hob gerade ihren Geldbeutel wieder auf. Sie sprach nach wie vor mit der heiseren, leisen Stimme, bewegte sich schwerfällig und alles andere, als eine Frau. Die Soldaten würden diese Person vom Sehen her kennen - aber nicht als Sirgal zuordnen können. Die Botin hatte, bevor die Wache sie erreichte, eine der alten Waffen aufgehoben und ließ sie jetzt fallen. Sie brauchten nicht zu wissen, dass sie nicht damit gekämpft hatte. "Schafft sie weg - ich würde gern meinen Geschäften nachgehen."
Der Sargtlin musterte sie, versuchte sie einzuordnen, dann beorderte er seine Leute das was da auf dem Boden lag einzusammeln und in das Knastgebäude zu pferchen.
"Ich werde Euch durch einen Schreiber eine Beschreibung des Vorfalles zukommen lassen." Mit den Worten drehte sie sich um und nahm humpelnd wieder ihren Weg auf.
"Nau, sie werden es jetzt auf der Wache zu Protokoll geben müssen." meinte der Sargtlin. "Wenn sie mir bitte folgen würden!" er behielt faris sceptisch im Auge. ein Humpelnder älterer Mensch war ind er Lage sich 5 Angreifern zu erwehren udn trug keinen Kratzer davon? das war höchst ungewöhnlich.
Kein Kratzer war übertrieben, aber sie hatte den Mantel darüber fallen lassen. "Ihr werdet meinen Bericht morgen früh vorliegen haben. Ich habe derzeit noch anderes zu tun, Soldat. Ihr kennt mich - und wisst, dass ich Euch nicht weglaufen werde. Und jetzt gut!" Ein paar dunkle Tropfen auf dem Boden würden später davon zeugen, dass Sirgal nicht unbeschadet aus dem Kampf gegangen war.
Das, was vor ihm stand, wirkte wie ein älterer Kämpfer oder zumindest älterer Mann. "Nur ein Kratzer - und darum werde ich mich selbser kümmern. Die da brauchen Eure Hilfe mehr - und jetzt geht mir aus dem Weg, Junge!"
Es gab dort wirklich eine kleine Wohnung - ein Zimmer nur. Und es war 'belebt'. Sirgal kam tatsächlich öfter dort hin - und sie hatte jemanden, der sich darum kümmerte, wenn sie nicht da war... E'lienn.
Die Botin setzte ihren Weg fort und verließ den Sichtbereich der Soldaten, in dem sie sich nach links wendete und 'hinter der Mauer' verschwand. Dort lehnte sie sich in einer dunklen Nische an eine Wand und atmete erst mal tief durch. Dann zog sie einen Verbandstreifen aus der Tasche und wickelte den fest aber eher achtlos über dem Ärmel um den Schnitt. Richtig versorgen konnte sie das später.
Auf dem Dach baumelten ein paar Beine herab und dot saß jemand lockerlässig und beobachtete sie. sein Geischt war hinter eine schwarzen Maske verborgen und er wusste das jemand da war der ihm den Rücken frei hielt. "na zuviel Aufmerksamkeit?" kicherte der.
"Was man nicht alles tut, für einen guten Auftrag", knurrte sie nur. "Willst Du da oben sitzen bleiben, so dass ich mir den Hals verrenken muss, oder können wir vernünftig reden?" kam es rauh von ihr.
"Wenn Du Dich nur lustig machen willst - bitteschön. Ich geh jetzt heim. Du weißt ja, wo das ist." Sie löste sich von der Wand, hielt sich einen Augenblick den jetzt brenneden Arm und ging dann los.