An Khaleks Körper sind nur wenige äußerliche Schäden zu erkennen. Nur kleinere Brandschäden zeigen sich in der Mitte der Stirn, um die Augen herum und an den Fingerspitzen der rechten Hand. Ansonsten scheint der Körper unversehrt zu sein, wobei viele Narben der vergangen Schlachten zu erkennen sind, die professionell und teilweise magisch verarztet wurden.
Betrachtet man das Innere von Khaleks Körper, sind auch hier Verbrennungen zu erkennen, so als sei er von Innen heraus verbrannt wurden.
Doch im mentalen Innern von Khalek tobt ein Wirbelsturm. Myriaden von Energieblitzen winden sich von Zelle zu Zelle und füllen sie mit neuer Energie auf, während sich ein Schatten um Khaleks Seele ausbreitet. Dieser Schatten brennt in Khaleks Seele einen weiteren Bestandteil einer komplizierten Rune hinzu.
Das Siegel, was die Mutation des Warpsteins aufhält, brökelt stark. Der letzte Energiestoss brach fast diese Barriere und sie wird nicht mehr lange halten.
Nach der Körperlichen Untersuchung, die ihn nicht sonderlich besorgte, ließ Kar'Yann sich in den Körper des Magiers hineinfallen um auf Zellebene und den anderen Ebenen nach Schäden zu suchen. Was der Drow dort fand, beunruhigte ihn wesentlich mehr.
Der Magier schien an der Grenze eines Abgrundes zu stehen...
Mit vorsichtiger Kraft griff der Heiler in das geschehen des Körpers ein, beruhigte Energien, regenerierte Zellen und wob einen umfassenden Heilzauber auf den geschundenen Körper. Das, was er hier sah, kam ihm sehr bekannt vor - aus Zeiten, wo Ry'Kah noch Archiemonde diente... und er erinnerte sich nur zu gut auch an den Sohn des Dämons. Mehr als einmal hatte Kar'Yann den Heermeister Tichondrius in solchem Zustand vorgefunden...
Der Körper wehrt sich jedoch auf das Stoppen der Energieblitze. Khaleks Körper fängt an zu zittern. Die Energie verstärken ihre Kraft und versuchen sich nun nach außen zu dehnen. Kleinere Stromschläge entweichen aus dem Körper udn treffen Kar'Yann.
Die Rune im Innern der Seele fängt an beunruhigend rot zu leuchten. Der Schatten scheint sich sich ins Zentrum zurückzuziehen, sich aber dafür dort zu einer reinen schwarzen Masse zu verdichten.
Kar'Yann ließ die Energien die Zellen weiter aufladen, und wandte sich dem Schatten zu, der dort scheinbar nicht hingehörte...
Die Verbrennungen, die er im Außen erlitt, erreichten seine Konzentration nicht - dazu tat er dies hier schon viel zu lange. Auch wenn Kar'Yann für einen Drow noch nicht sehr alt war, so hatte er doch so viel erlebt, dass ihn Schmerzen nicht mehr erschreckten. Nicht nach dem, was ihm vor vielen Jahrzehten im Tempel der Frauen passiert war.
Diese Konzentration von Schatten, die sich um diese noch im Aufbau befindliche rötliche Rune scharrte, war gleich einer gallerten Masse. Je näher Kar'Yann dem Schatten kam und sich au fihn Konzentrierte, desto mehr konnte er schmerzenschreie hören, die aus dem Innern der Rune kamen.
Dieser Schatten scharrte sich um die Rune so, als würde er versuchen, sie zu schützen. Wie eine Schlange, die auf den richtigen Moment wartet, verhaart der Schatten in seiner Konzentration und wartet auf die nächsten Handlungen von Kar'Yann. Kar'Yann spürt, dass dieser Schatten voll von Aggressivität und Bösem ist.
Dieser Schatten ist der Bruchteil einer dämonischen Präsenz. Ein Teil von etwas Größerem, das versucht von Khaleks Seele Besitz zu ergreifen. Das Dämonische gehört dem Urbösen an und diese Schmerzensschreie und Wehklagen, die von der Rune ausgehen, gehören verschiedenen Rassen an - Menschen, Elfen, Drow, Orks und vielen anderen Rassen. Diese Präsenz ist so stark, wie Kar'Yann es höchstwahrscheinlich nur zu Archimondes Zeiten gesehen haben mag.
Eiskalte Ruhe breitete sich in dem Heiler aus. Das kannte er dann doch. Er sah sich um... da waren Spuren von Drow in diesem Körper - sehr vertraute Spuren - und zwar die seiner Ilharess! Er hätte Hilfe brauchen können, aber dazu war keine Zeit. Wenn er diesen Menschen nicht an den Dämon verlieren wollte, musste er handeln, und zwar sofort! 'Bei der großen Mutter und all jenen, die mich auf diesen Weg brachten...' sprach er leise in dieser anderen Welt... Er besann sich auf die Kraft der großen Mutter, auf das, was SIE mit ihm gemacht hatte, damit er sein durfte, was er jetzt war. Er griff an seinen Hals, wo unter der Kleidung ein winziges Amulett hing - und stellte sich dann dem Dämon. Er rief die Kraft der großen Spinne und ihre Hilfe zu sich und wie aus dem Nichts entstanden feinste Fäden...
Die dämonische präsenz spürt von der gesegneten Präsenz der Spinnenkönigin.
Aus der wabernden Masse aus Schatten formt sich ein Widderschädel mit langen Stoßzähnen, der schrecklich anzusehen ist. Die Rune ziert deine Stirn.
"Verschwinde, Sterblicher, oder dein Untergang wird bald bevorstehen! Ich bin Orcus, Dämonenfürst, Prinz der Untoten und Herrscher über Thanatos, der 113. Schicht der tiefen Abgründe des Abyss. Dies ist mein zukünftiger Diener und ich werde meine Ressource nicht an deine verfluchte Spinnenkönigin verlieren! VERSCHWINDE!"
Wie eine Druckwelle treffen diese letzten Worte Kar'Yann.
Der Launim hatte nicht die geringste Ahnung, wem er sich da gestellt hatte. Als er gewahr wurde, dass dieser Pakt nicht erzwungen war, versuchte er den Rückzug... und doch schmetterte ihn die Kraft des Dämonenfürsten so hart aus dem Magier heraus und in seinen Körper zurück, dass er mit einem Aufstöhnen haltlos zu Boden ging.
Die Wachen waren schon erschrocken gewesen, als die Verbrennungen sichtbar wurden, aber da Kar'Yann nicht darauf reagiert hatte, hielten sie sich zurück. Jetzt jedoch kniete einer bei ihm nieder. "Launim? Velbol zhah?"
Kar'Yann krümmte sich, dann jedoch entspannte sich sein Körper, als er in die Bewußtlosigkeit sank. Fluchend tastete der Soldat nach seinem Puls. Der andere lief auf den Flur und rief nach einer Bediensteten, die er ins Haus der Heilung schickte...
Eine ganze Weile passierte ... nichts. Bei dem Trubel in der Halle hatten sich die Bediensteten zurückgezogen und den Ruf schlicht und ergreifend nicht gehört.
Lorrinde lehnte an der Wand..sortierte ihre Gedanken als der Ruf erscholl..Instinktiv bemerkte sie das es von dort kam, wo der Heiler hinverschwunden war...ein Kribbeln tanzte durch die immer noch gerötete Hand als sie in den Flut trat und der Wache eine fragenden Blick zu warf." Ich bin Heilerin, was wird benötigt?"