"Ich stehe euch gerne mit Rat und vielleicht auch mit Tat zur Seite, wie es unter Magierkollegen üblich ist, aber derzeit mangelt es mir an Zeit, euch den nötigen Feinschliff zu geben. Ich verweile erst seit wenigen Wochen in Sel Tac'Zil und die Eingewöhnung ist alles andere als kurzzeitig. Falls es sich nicht ergeben sollte, wünsche ich euch jedoch viel Erfolg bei eurer Prüfung!"
Filraen schob sich die Kaputze wieder über seinen Kopf. "nun wir werden sehen was sich ergibt." meinte er mit kühlem Abstand und wandte sich zum gehen, hielt jedoch inne. "Ach bevor ich es vergesse. Hat euch diese Sirgal diese Liste zukommen lassen?" fragte er plötzlich.
Er nickte. "Ersparen sie sich den Ärger mit den Personen. Keiner von ihnen sah auch nur annähernd zuverlässig aus und auf magischer Ebene wäre ein Weißbrot empfänglicher."
"Weil ich sie gesehen habe?" Er sah ihn unter der Kaputze hervor ruhig an, dann deutete er eine Verbäugung an. "Es ist Eure Entscheidung. Ich empfehle mich!" sagte er und legte die Hand an den Türgrif.
Kaum war der Ruf ausgeprochen, hallte ein lautes Scheppern und Poltern durch die Flure, gefolgt von raschen, trippelden Schritten, die sich auf Khaleks Tür zubewegten. Valerian rannte zur Hälfte umgezogen den Gang entlang, einen Arm in seiner Dienstgewandung, den anderen beschäftigt damit, diese aus dem sperrigen Kleiderständer zu entwirren, an dem sie immernoch hing...
"Meister! Ihr habt gerufen? Kann ich etwas für euch tun? Darf ich euch bei einer Aufgabe zur Hand gehen?"
Seine helle Knabenstimme überschlug sich vor Aufregung.
Nachdem Valerian sich des hölzernen Kleiderständers entledigt und diesen vor der Tür abgestellt hatte. Knöpfte er hastig seine Jacke zu und stürmte in Khaleks Räume.
"Was ist euer Anliegen, Meister?"
Wie ein ertappter Junge bewegte er sich zur Tür zurück und vollführte eine eckige Verbeugung.
"Schließt die Tür hinter euch und beruhigt euch endlich."
Khalek setzt sich in einen Sessel, der neben einen kleinen Beistelltisch an der anderen Seite des Zimers steht. Dort liegt auch seine blaue Pfeife mit dem Kristallmundstück. Er stopft etwas Tabak hinein und zündet die Pfeife mit einer Berührung seines Fingers an. Er pafft sie ein paar mal und klemmt sie zwischen seine Lippen. Er wartet solange, bis sich Valerian sortiert hat.
Valerian tat wie ihm geheißen, ließ den Blick interessiert über die Pergamente auf dem Schreibtisch schweifen, zupfte seine Weste zurecht und wandte sich mit dem ihm eigenen, erwartungsvollen Strahlen, seinem neuen Herrn zu.
"Khalek pafft noch einmal an seiner Pfeife. ein wohliger Geruch von einem exzellenten Rotwein gepaart mit dem herben Duft des Tabaks macht sich im Raum breit.
"ich habe deine ersten drei aufträge an dich. Ich werde sie dir erteilen und möchte dann diesbezüglich nicht mehr von dir gestört werden. Du wirst einen Weg finden, die Aufgaben zu erfüllen udn mir das gewünschte Ergebnis bringen. Verstanden?"
Er pafft noch mal.
"Aufgabe 1: Finde sämtliche verfügbaren Informationen über den Faern Filraen heruas! Ich will alles über ihn wissen! Einen lückenlosen Bericht möchte ich spätetsne smorgen von dir erhalten!"
Ein weiteres mal pafft er mit der Pfeife. Die Luft im Zimmer wird immer Dicker.
"Zweitens: Finde einen Bauplatz im Adelsviertel, der mir gefallen würde. Und vergiss nicht, dass er groß genug ist."
Sein Blick wird immer durchdringender.
"Und drittens: Geh zu den Heeresquartieren und höre dich da mal um. Ich bezweifle, dass sich ein passender Kandidat zum Leibwächter auf der Liste befindet, die Sirgal mir gemacht hat. Ich werde versuchen, mit Ry'kah Kontakt aufzunehmen. Alles verstanden und klar?"
Valerian zückte ein Notizbuch und ein Mäppchen mit Feder und Tinte aus seiner Tasche am Gürtel und trat zum Schreibtisch, um sich alles sorgfältig zu notieren ohne dabei seine leuchtenden Augen von Khaleks Mund abzuwenden.
"Wie ihr wollt, Meister Khalek! Ich eile, Meister Khalek"
Rasch tupfte er einen dicken Tintenklecks mit einem Lumpen aus seinem Buch trocken und deutete eine Verbeugung an, während er seine Schreibutensilien wieder in seine Tasche schaufelte.
"Ich wünsche euch einen erholsamen Tag, Meister."
Sprach er und huschte eifrig durch die halboffene Tür heraus.