Stöhnend kam Tha'Risha zu sich. Völlig benommen, der Trank war stark, öffnete sie die Augen und schaute Kar'Yann an. Ihr tat alles weh. Instinktiv grff sie sich an den Hals und griff auf einen Verband.
Tha'Risha hielt sich die Ohren zu, als der Donnerschlag ertönte. Dann traf sie ihre vollständige Magie mit ganzer Wucht und auf einmal. Wo in einer Sekunde nichts war, war in der nächsten Sekunde plötzlich alles. Sie zuckte zusammen und in ihren Augen blitzte es auf. Sacht ließ sie den Atem entweichen und fragte Kar'Yann :"Wo ist Ry'Kah? Was tun sie?" Es musste etwas geschehen sein.
Der Heiler wusste es nicht. "Ich kann nur vermuten, dass es mit dem Auftauchen des Lich zu tun hat. Verzeih - das hier hat etwas länger gedauert, und Dein leben war wichtiger, als eine Lagebesprechung."
"Hör mir zu, Kar'Yann. Du verstehst das nicht..." Tha'Risha meinte es ernst. "Ich habe meine Magie wieder. Ry'Kah hatte ihre Hand darauf, doch die ist weg. Ihr muss was geschehen sein." Eine Träne lief ihr über die Wange. "Ich weiß, ich habe großen Mist gebaut, aber bitte, ich muss wissen, was los ist. Ich stelle mich allen Vorwürfen, mache alles, aber ... Kar'Yann, ich bitte dich!"
Er nickte und sah sie ernst an. Dann stand er langsam auf und holte eine verkorkte Flasche aus der Fensterbank. "Du brauchst Kraft..." Er öffnete sie und reichte sie ihr.
Es war ein sehr starkes Narkotikum. Kar'Yann würde sie nicht gehen lassen. Tha'Risha würde es nicht einmal schaffen, die Flasche ganz zu leeren - trotz ihrer Konditionierung. Er war in der Nähe, sie aufzufangen.
Tha'Risha hatte sich etwas aufgerichtet, als sie trank. Sie dachte, es sei ein Heiltrank oder dergleichen, doch als sie bemerkte, was es tatsächlich war, fielen ihr auch schon die Augen zu. Die Flasche fiel zu Boden und sie sah ihn fassungslos an. "Iblit....." Dann sackte sie in sich zusammen.
"Ich weiß", sagte Kar'Yann sanft und legte sie wieder zurück, sa dass ihr Rücken ruhen konnte. Der junge Heiler konnte sie nicht aus dem Bett lassen. Selbst ihr Körper würde zwei Tage brauchen, um den Knochen zu regenerieren. Ein schlag in die Wunde, und Tha'Risha riskierte, ihre Beine und normalen Körperfunktionen unter der taille nie wieder benutzen zu können. Er konnte es nicht verantworten. Sacht strich er ihr die roten Haare aus dem Gesicht und berührte die weiße Strähne. "Ich hoffe, Du wirst mir irgendwann vergeben."
Kurz nach der Landung des großen Vogels stand plötzlich Kira im Eingang vom Haus der Heilung. Sie war ein wenig ausser Atem und schaute sich suchend um. Sie schnappte sich die ersbeste Person, die sie fand und fragte nach Kar'Yann.
Kira lief weiter. Einen Moment später fiel ihr ein, daß sie ja gar nicht wußte, wo Tha'Risha war. Aber es würden schon nicht an allzuvielen Türen Wachen stehen. Also suchte sie weiter und fand schließlich auch die Tür, bei der sie hoffte, daß es die richtige war. "Ähm, hallo," sprach sie die Wachen an. "Ich suche Kar'Yann. Ist er vielleicht da?" Sie zeigte auf die Tür.