Das war etwas, das Kar'Yann all die Jahre immer hatte umgehen können. Er ließ den Dolch wieder am Gürtel verschwinden und setzte den Aelkri mit einer einzigen Bewegung auf, so dass der nur noch nach vorn in die Knie gehen musste. Über die Schulter des Aelkri hinweg, der jetzt noch größere Probleme beim Atmen hatte und wieder stark zu bluten begann, sah Kar'Yann Triss in die Augen. Der Heiler stand direkt vor Mugnaz und hielt ihn aufrecht.
AlyT'Riss gab Mugnaz seinen Säbel in die Hand und Holte das Lange Messer heraus. Er kniete sich vor den Aelkrie und hielt ihm die Klinge vor sein herz, so das sie gleich durch die Rippen hindurchfahren würde. er hatte ihn an der schulter gestützt und würde Anziehen wenn Mugnaz sich in das Messer Fallen ließ. "Ein Soldat stirbt mit der Waffe in der Hand!" sagte er leise.
Mugnaz konnte sich aus eigener Kraft nicht aufrecht halten. Er hatte eine Hand auf dem Boden abgestützt, mit der anderen hielt er den Säbel von Aly'Triss vorsichtig, dass die feine Schärfe der Klinge keinen Schaden auf dem Boden nahm. "Dobosch... Du... bist..." Blut rann ihm beim Sprechen über die Lippen, aber er sah Triss an. "... una ... ein wahrer Freund..." Der Glanz seiner Augen brach. Sie wurden Blicklos, als der Säbel seinen Fingern entglitt.
AlyT'riss ließ den Dolch sinken und legte das Messer zur Seite. Es war nicht nötig. Das aufrichten Alleine hatte ihm schon die lezten Reserven gekostet. Sein Blick, eben noch Freundschaftlich, wurde wieder Steinhart. er spannte die kiefermuskulatur an und ließ den Aelkri sich vorne auf seine Schulter Sinken. "Skrabunt," sagte er Sanft und beorderte den Aelkri zu sich. "Hilf mir." Es war der letzte Dienst den er dem Aelkri tun konnte, ihn mit Skrabunt zurück auf das Lager zu Betten, die Arme zum Gruß der Kriegers zu drapieren und ihm die Augen zu schließen.
Der andere Aelkri nahm AlyT'riss mühelos den Krieger ab, legte ihn zurück auf das Lager.
Kar'Yann verließ wortlos den Raum. Der Heiler flüchtete. Kar'Yann war jung - auch wenn es oft nicht den Anschein hatte. Und er hasste den Tod - er war sein größter Feind. Wieder einmal hatte der Andere ein Spiel gewonnen...
"Danke", sagte Skabrunt und legte AlyT'Riss kurz eine Hand auf die Schulter. Er reichte dem Hauptmann seinen Säbel. Die Miene des Aelkri war unbewegt. Sie waren Krieger - zum Sterben geboren. Unter den Aelkri gab es keine Gefühlsduseleien. Skabrunt überlegte nur, wann er es Wazag sagen sollte.
Er nickte. Und schob den Säbel zurück in die Halterung. dann hob er noch das lange messer auf und steckte es in die Scheet die im Rücken am Gürtel war. "Er wird in den Reihen fehlen...." seufzte er. Dann klopfte er Skrabunt auf die Schulter und verließ den Raum. Er sah nach Kar'Yann.
Der Heiler hatte das Haus verlassen. Er hatte die Arme um den Leib geschlungen, war um das Haus herumgegangen und hinunter an den Bach, der Gullminne durchfloss. Er stand da, starrte in das Wasser.
Kar'Yann regte sich nicht. Es war noch sehr früh am morgen, so dass Nebel über dem Bach lag und die Silhouette des Heilers fast verschwinden ließ. Er stand am Ufer und sah ins Leere.
AlyT'riss kratzte sich kurz am Kopf,Presste die Lippen afeinander und nickte. Dann ging er an seine Seite und stellte sich einen halben Schrit hinter seiner Schulter Wortlos hin.
Er war einfach nur da, hatte die Arme überkreuzt und behielt die Gegend im Auge. Er konnte zwar nicht in seinen Kopf sehen, seien Gedanken konnte er auch nicht lesen, aber er hatte eine Vermutung was in ihm vor ging. Aber er schwieg. wenn er etwas sagen wollte, würde Kar'Yann es tun. er shetzte ihn jedoch nicht als einen Drow ein, dem man viel Worte zutragen musste.
Langsam kam die Sonne über die Hügelkuppe und warf erstes blasses Licht in den Nebel. Auf der anderen Seite des Tales erhob sich wieder die leise Stimme, die das Lied der Kräfte sang. Hätte Triss hinübergesehen, so würde er einen Lichtschimmer erkennen können, der dort eigentlich nicht hingehörte.
Irgendwann schloss der junge Drow die Augen und atmete schwer.
Er seufzte, senkte den Kopf kurz und löste die Verschränkten Arme. Er zögerte kurz, legte dann aber doch Kar'Yann seine Hand auf die Schulter. sagte aber nichts. sondern blieb eine weile so, bevor er sie langsam von der Schulter zu lösen begann.
Kar'Yann sah ihn nicht an, bewegte sich nicht. "Ich hasse es..." sagte er nur mit belegter Stimme. Noch immer hatte er die Arme um den Leib geschlungen. Es war kalt.