Er sah sie von oben herunter sanft an. Dann holte er den Lappen hervor und hielt ind zwischen den Fingern herabbaumelnd. Er hatte eine Augenbraue hoch gezogen und sah sie ansonsten recht ausdruckslos an, bevor er weiche Gesichtszüge bekam. "Es gibt für alles einen richtigen Ort." dann schüttelte er ganz sachte mit einer nur angedeuteten Bewegung den Kopf. "hier ist er nicht."
Sie runzelte die Stirn. Wie war das denn gemeint? Der Lappen? Sie nahm ihn ihm langsam ab. Oder das sie eingenickt war? Sie saß in der Küche, draußen ein ganzer Haufen bis an die Zähne bewaffneter Soldaten, mit denen sie befreundet war. War sie zu freizügig gekleidet? Na, so weit hatte sie die Tunika ja auch nicht offen... Ihr Blick war fragend.
"Nein", sagte sie langsam. "Das nächste mal werde ich treffen." Ihre augen Augen glitzerten - sie war wach. "Das Geschirr einfach bei der Spüle stehen lassen. Ich kümmere mich darum."
Sie hielt dem Blick stand und erhob sich dabei. "Ich habe nicht gesagt, dass ich es hier oder in der Öffentlichkeit tun werde... Sut'Rinos." Es war fast der Hauch eines Knurrens unter den Worten. Sie bot ihm klar die Stirn.
Er sah sie noch einige Augenblicke so an, bevor er nickte. "Gut." dann drehte er sich um und ging aus der Küche wieder hinaus zurück in den Aufenthaltsraum. "Magst du auch einen Apfel Rel'Nag?"
Das verzogene Gesicht und die leicht drohende Geste mit dem Lappen konnte er nicht mehr sehen, auch nicht das breite Grinsen in Faris Gesicht, als sie sich dem Geschirr zuwandte. Fein säuberlich aufgegessen... es hatte wohl geschmeckt.
"Nau. Komm - ich zeige Dir das Haus." sagte der Schwertmeister und erhob sich.
Er nahm sich einen Apfel und biss herzhaft hinein. Dann schloss er zu Rel'Nag auf und ging linksseitig von ihm. "Das Schlappmaul will doch tatsächlich aufmupfen." bemerkte er und grinste. "Na die Dame wird sich wundern!"
Rel'Nag warf ihm einen schiefen Blick zu. "Oder Du dich, mein Lieber. Unterschätze sie nicht... Du kannst entweder einen echten Sturkopf bekommen oder eine treu Soldatin, die sich jedem Bolzen in den Weg wirft. Keiner nennt sie direkt 'Schlappmaul'. Du hast sie vorhin bös getreten." Er führte ihn den Flur entlang. links hinter dem Arbeitszimmer des Wachhabenden war der Ruheraum desjenigen. Einfach, relativ dunkel und mit nur einem kleinen Fenster versehen. Ein Bett, ein Regal, ein paar Bücher, eine Kommode, ein Stuhl. Ansonsten war der Raum leer. Den Flur weiter führte eine Treppe nach oben. "Dort sind die Stuben der Soldaten - allein oder zu zweit. Hier den Flur weiter, geht es in den Anbau. Dort sind die Aelkri untergebracht."
"hm wir werden es sehen." meinte er relativ neutral, seufzte jedoch danach. Er folgte den Anweisungen und betrachtete den Anbau der Aelkri. "Warzag?" fragte er knapp und steuerte auf den Anbau zu.
Rel'Nag nickte. "Wundere dich nicht. Sie leben einfach und haben eigene Ansichten von Bequemlichkeit..."
Der Anbau lag komplett im Dämmerlicht und es war kühl hier. Der Flur ging gerade weiter. Rechts und links gingen Türen ab, in denen immer zwei Aelkri lebten. Wazags Raum lag relativ weit vorn. Sie bewohnte ihn allein und im Gegensatz zu den anderen war er relativ gut ausgestattet. Sie hatte einige private Dinge dort. Die Aelkri lag auf dem Bett, nur mit einer dünnen Decke halb zugedeckt. Sie trug ein einfaches ärmelloses Hemd und schlief. Das Gesicht war immernoch eingefallen, sie wirkte schmaler. Ein halb gefüllter Wasserkrug stand neben dem Bett, ein leerer Becher lag daneben. Er war trocken und unbenutzt.
Mit zwei großen Schritten war er bei ihr. Er kniete mit einem Knacks neben ihr ab und pakte ihr Handgelenk mit der Rechten und mit der Linken fuhr er ihre Stirn ab. Das gefiel ihm garnicht das sie nicht ansprechbar war. "Hat denn garniemand hin und wieder nach ihr gesehen?" fragte er sichtlich besorgt.