RE: Ein Aufrag, der weit in den Westen führt - Feb.-April 9-2 - 42

Die Stiefel hatten - wie nicht anders zu erwarten war - Luka geweckt. Zuerst hochgeschreckt aus tiefem Schlaf, wurde sie mit Kopfschmerzen wach und kam recht mühsam auf die Beine.
Für ein Morgengebet ließ sie sich am Bett nieder und stand dann auf, um sich zu waschen und anzuziehen. In frischer Wäsche kam sie dann zur Tür und fand die Einladung vor.
'Frühstück', dachte sie, 'das ist fein. Dann also nach Drüben zu den Soldaten.'
Still ging sie hinaus, grüßte im Schankraum nur knapp und trat eilig nach Draußen, wo sie tief Luft holte und sich dann den schmerzenden Nacken rieb. Ein heißer Zuber wäre nach ihrem geschmack, auch danach noch wieder etwas weiterschlafen... aber daran war ja nicht zu denken.
Langsam dehnte sie Hals und Schultermuskeln, lockerte die Schultern und die Beine, um dann im ersten Licht still und reglos im Hof stehenzubleiben und mit fast geschlossenen Augen einfach nur zu lauschen.

Kaya kam, mit dem Bär an der Seite auf Luka zu. Sie trug eine leere Schüssel in den Händen. Lächelnd grüßte sie die Adlige :"Guten Morgen..." Der Bär brummte tief.

"Einen gesegneten Morgen auch Euch", war die höfliche, aber leise Antwort.

"Ihr wirkt, als hattet ihr keine erholsame Nacht," mutmaßte Kaya.

Lukarde nickte und schloss die Augen.
"Ja, dem ist so."

Kaya respektierte es, dass Luka scheinbar nicht viel reden mochte. In Gedanken kraulte sie den Bären, der sich streckte um an Luka zu schnuppern.

Instinktiv wich die Ordensschwester etwas zurück.
Dann meinte sie:
"Es tut mir leid."

"Er sagt auch nur Guten Morgen. Keine Angst." Der Bär brummte wieder und schubberte sich an Kaya, die er fast umwarf damit.

Segr vorsichtig blieb Luka also stehen und versuchte ihre natürliche Furcht vor dem großen Tier zu unterdrücken.

""Ich ziehe mich zurück," sagte sie leise.