Hrothgar stutzte, und fing dann schallend an zu lachen. "Das heißt, mein Blutschwur, dem ich eigentlich dem BLAUEN geleistet habe, gilt auch für die Kaiserin. Na dann, ich bin gespannt auf die Dame." Sein freches Grinsen huschte wieder über sein Gesicht. "Ich hoffe, es lohnt sich, für die Dame zu sterben." Dabei zwinkerte er Sirgal spitzbübisch zu.
Der Wirt eilte herbei, und stellte unter Entschuldigungen ein großen Krug frisch gezapftes Bier auf den Tisch. Als Hrothgar ihm wieder einen Stein aus seiner Sammlung geben wollte, lehnte dieser ab. "Herr, eure Bezahlung ist so großzügig bis jetzt gewesen, ich kann das nicht mehr mit gutem Gewissen annehmen." Mit diesen Worten eilte er wieder hinter die Theke.
Hrothgar zuckte mit den Schultern:" ein paar Sonnentränen und ein Drachenauge, und schon hat man die besten Freunde."
"Aber sagt eurem Herrn, dem GRAUEN, das ich nicht irgendwo lande, wo ich absolut nicht hin will wie z.B. unter einer Galgenschlinge, auch wenn ich ihn vorhin ein bisschen ... geärgert habe."
Sirgals Gesichtsausdruck war verschlossen, drückte aber eine tiefe Betroffenheit aus. "Ich habe zu viele Dinge falsch gemacht und das Falsche zu Unzeit gesagt... und getan." sie sprach ganz leise.
Insgeheim lächelte Hrothgar. "Sirgal ... glaubt ihr etwa, es gibt nur ein Wesen auf dieser weiten Welt, das nicht mal etwas falsch gemacht hat oder gesagt hat? Das ein Wesen existiert, das ohne Fehl und Tadel ist? Selbst unsere Herren haben Fehler. Euer Herr hat als negativen Aspekt das Vergessen, meiner die Gier, und der Rote, soweit ich weiß, den Blutrausch."
Hrothgar beugte sich vor :" ihr habt doch vorhin erlebt, das auch ich manchmal zu schnell mit der Zunge bin ... oder muß ich den Satz mit eurem Herrn wiederholen?" Dabei zwinkerte Sirgal verschwörerisch zu.
Sie hatte zu viel gesagt - und grade wieder zu viel offenbart. Scheinbar war es ihr Schicksal, mit dem unverstandenen Kummer allein zu sein. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich. Sie lächelte.
"Was kann ich Euch denn noch erzählen?" fragte sie sanft.
"Erzählt mir bitte, wie es der Kupferne geschafft hat, diesen ... Ignaz Laron wieder auf zu wecken, und welche Gefahr dieser darstellt." bat Hrothgar.
Auch wenn er ein Mann des Nordens war, denen man nachsagte, das einzige was für sie zählen würde, wäre die Anzahl der Vikings, an denen sie teilgenommen hätten, so war Hrothgar doch in zuvielen Häfen gewesen, hatte mit zuvielen Völkern Kontakt gehabt, als das er nicht gelernt hätte, das in Sirgal etwas lag, womit sie selber klar kommen mußte. Ihr Gesichtsausdruck hatte gerade Bände gesprochen. Aber er beliess es dabei, drang nicht weiter auf sie ein; wenn die Zeit reif wäre, würde sie von sich aus damit heraus kommen.
"Inat... Inat Laronn. Ich habe eine sehr dunkle Befürchtung, was es mit diesem Mann auf sich hat." sie machte eine nachdenkliche pause. Sollte sie es erzählen? Tha'Risha und einige Graulageristen hatten sie fast ausgelacht... "Er ist eine sehr reale Bedrohung, die aus der ersten Welt stammt, es aber schafft, in der zweiten Welt zu erscheinen, sich Menschen anzueignen und diese mit seiner Präsenz so zu überschatten, dass er den Körper und Geist vollständig übernimmt. Er war es, der die Sendbotin zur Waffen machte und sie nutzt... nutzte!"
"Meinetwegen Inat Laronn" lächelte Hrothgar. "aber ich würde gerne wissen, was er war, und wie der Kupferne ihn unter seine Kontrolle bekam; ihr erwähntet vorhin ein Schwert?"
"Inat Laronn ist die manifestierte Ordnung selbst. Er besteht nur aus Hass und Wut gegen die Drachen. Er ist die rechte hand des Kupfernen. Wie er es wurde... erinnere ich nicht. Und das Schwert ist die Waffe Arazyrs. Eines Elfen, der vom Tode erhoben jetzt Tod und Leid in die Welt bringt."
"Also der Kupferne kontrolliert Inat Laronn, der wiederum mit diesem Schwert eine weitere Person kontrolliert; diesen Arazyr, ist das jetzt richtig?" Hrothgar lächelte. "Und wie kontrolliert der Kupferne Inat Laronn?"