"BItte - gebt sie mir." Linn wies auf eine Hakenleiste an der Wand und eine darunter befindliche Bank. Es gab noch zwei Hocker und einen Schrank, der auf der einen Seite mit Handtüchern, auf der anderen mit Badezusätzen, Bürsten, Schwämmen und Tüchern gefüllt war. Der Zuber stand im hinteren Bereich des Raumes und war halb von einem Vorhang verdeckt, nur ein paar Stufen waren zu sehen, um in ihn einzusteigen.
"Ah, gut.", antwortet Amira und geht zu der Hakenleiste hinüber um sich der einzelnen Schichten zu entledigen. Zwangsläufig kommt hierbei die eine oder andere Klinge zu Tage, die man vorher nicht gesehen hatte. "Ich hoffe, Narben stören Euch nicht allzusehr?", erkundigt Amira sich über ihre Schulter, ehe sie sich als Letztes Anstalten macht, sich ihr Hemd abzuziehen.
Linn schüttelte nur den Kopf und ging zu dem Schrank, um für später einen Tiegel Salbe bereitzustellen. "Was wünscht ihr für einen Zusatz, Herrin? Entspannend? Anregend? Ausgleichend? Muskeln erweichend?"
"Letzteres klingt sehr gut, vielen Dank.", antwortet sie beim Gedanken an ihren Muskelkater und legt das Hemd bei Seite, um sich dann ins Wasser zu begeben, dabei Linn ihren völlig zerschnittenen Rücken zuwendend.
Die Frau registrierte nur, dass sie noch einiges an arbeit haben würde, so wie sie den verkratzten Küchentisch musterte, um ihn später mit feinstem Sand aufzupolieren. Linn gab eine Mischung von verschiedensten Kräutern und Ölen in eine Schale, mischte sie und gab den Blick auf die mit einer vertrauten Handschrift beschrifteten Flaschen und Gefäße frei, als sie es dem Wasser beimengte und sich sofort ein würziger Geruch mit einer feinen Blütennote entfaltete..
Sichtlich geniessend schliesst Amira einen Moment lang die Augen und schnuppert nach dem zarten Duft. "Währt Ihr so freundlich und würdet meinen Rücken übernehmen? Bei meinem Muskelkater komme ich da ohne Weiteres nicht überall hin.", fragt Amira vorsichtig und wahrheitsgemäss und wartet dann erstmal ab.
Linn kam mit einem Schwamm und zwei weichen Bürsten wieder. "Entspannt Euch, Herrin." Sie begann, Amira zunächst einzuseifen, wozu sie eine flüssig-zähe ölige Mischung verwendete, die sie dann von den Füßen an mit den Bürsten abzureiben begann. Kreisend, langsam und vorsichtig, doch so, dass sie sie nicht kitzeln würde, begann sie Amira zu massieren und zu säubern.
Auch wenn sie sich im Moment relativ sicher fühlte, muss Amira sich dazu zwingen sich zu entspannen- sie lieferte sich nunmal überhaupt nicht gern aus; in Gegenwart einer Fremden- die Linn nunmal für sie war- schonmal garnicht. Doch mit der Zeit gelingt es ihr, ihre Spannung zumindest zu einem Grossteil hinter sich zu lassen.
Amira konnte ja nicht ahnen, dass Sirgal ihre Ergebenen sehr genau aussuchte und prüfte. Die Frau am Zuber tat eine gründliche und professionelle Arbeit, so als würde sie seit Jahren nichts anderes machen. Sie ließ die privaten Zonen aus, überließ Amira dafür ein weiches Tuch und wandte sich Armen, Schultern und Rücken zu.
Dankend nimmt Amira das Tuch entgegen, um es zu nutzen. Anschliessend richtet sie sich etwas mehr auf, sodass Linn gut an sie herankam. Diese machte ihre Sache wirklich sehr gut, wie Amira schnell feststellte.
Als Linn mit der Säuberung und groben massage fertig war, goß sie heißes Wasser in den Zuber nach und gab ein weiteres Öl hinzu. "Ruht euch eine Weile aus. Ich bin in 15 Minuten zurück, dann werde ich mich um Euren Rücken kümmern."
"Einverstanden.", entgegnet Amira dankbar und lehnt sich entspannt seufzend zurück, nachdem Linn den Raum verlassen hatte. Sie erlaubt es sich einen Moment lang die Augen zu schliessen und ihren Geist auf die Reise zu schicken- ihre Sinne blieben dabei jedoch wach, ein Anschleichen war nahezu unmöglich.
Amira öffnet langsam die Augen- sie hatte die Frau längst gehört. Sie streckt sich, wobei es vernehmlich im Schulterbereich knackt und verzieht bei dem Geräusch leicht das Gesicht. "Klingt ja mal wieder grauenhaft...", murmelt sie vor sich hin, während sie aus dem Zuber klettert und sich dankend in das angebotene Handtuch wickelt.
Linn hüllte Amira ganz in das Handtuch ein und strich sie dann trocken. "Bitte lasst den Rücken noch unbedeckt, damit ich mir das ansehen kann, Herrin." sagte sie leise und gruff nach einem Salbentigel.