Sie konnte nur staunend danebenstehen und beobachten... warum er sie zuvor allerdings mit einem Stechenden blick maß verstand sie nicht.. sie hatte daraufhin nur die Hand zurückgezogen und war einen Schritt gewichen.
Der Seneschall war der Mann gewesen, der den Großmeister in die Kapelle gebracht hatte - er war dabeigewesen, als Julyenn gerufen wurde... und nun wollte er sicher sein, dass sie dem Mysterium, dem sie beiwohnen würde, auch gewachsen war. Ganz abgesehen davon, dass er sie eigentlich an einem ganz anderen Ort wissen wollte...
Mit einem leisen Stöhnen wandte Aidan den Kopf etwas zur Seite, erwachte aber nicht.
Das Schimmern unter den Händen des Senschalls wurde grünlich, dann erlosch es. Der Mann neigte das Haupt und dankte schweigend seinem Gott. Das Blut, dass aus der Wunde am Arm des Ritters quoll, wurde zusehends heller.
Julyenn wollte aidan das tuch wiede rauf die Stirn legen, wagte es aber nicht in dem Moment an die Seite des Seneschallls zu treten und aidan an die Stirn zu greifen....sie wartete also, wenn auch aidan immer wieder ansehend.
Bernadette sprach den Seneschall jedoch an: "Würdet ihr auch hier..."
Der große Mann nickte erneut und kam zu ihr, um die Wunde anzusehen. Dann legte er seine hände darüber, sprach erneut ein leises Gebet und die Worte: "Creo corporem medicam magia..." und unter seinen über der Wunde schwebenden Händen versiegte das Blut und Julyenn konnte zusehen, wie sich das Gewebe ein gegenüber suchte, sich Fäden woben, der klaffende Schnitt sich schloss. Aidan stöhnte leise auf, als das Gewebe sich verzog und öffnete die Augen einen Spalt weit.
Das beobachtete sie mit neugierde. Als Aidan die Augen zu öffnen begang kam sie näher griff das Tuch und wischte ihm die Stirn. "Herr Bruder Aidan." sagte sie leise.
Sie nickte nur, was er wohl nicht sah und wischte ihm das ganze Gesicht behutsam ab, bevor sie wieder zu dem Kalten Wasserbecken ging und es auswusch und dann mit einem wieder Kühlen Tuch zu ihm zurück zu kommen, das er ihm auf die Stirn legte.
Bernadette hatte unterdessen nur eine kühlende Salbe aufgetragen und den Arm leicht verbunden. Als Julyenn zurückkam, war der Seneschall verschwunden. Aidan sah ruhiger und entspannter aus, saß bereits wieder und hatte die Füße übergerschlagen.
Es war Aidan selber, der Julyenn antwortete: "Er hat die hohe Kunst der Mysterien angewendet, um die Wunde heilen zu lassen." Bernadette fügte hinzu: "Vorher hat er das Gift in Eurem körper neutralisiert und entfernt, Aidan..."
"Mysterien.. " wiederholte sie leise. Sie tupfte schon wieder nachdenklich auf Aidans Stirn mit dem Tuch herum, bevor sie es peinlich berührt mehrte das er es vieleicht nicht mehr brauchte.
Der Ritter lachte sie an. "Ist schon gut. Mir geht es besser." Er legte seine warme Hand auf ihre. "Ja, die Mysterien. Jeder hier im Orden studiert sie."
"Langsam, Julyenn", unterbrach Bernadette. "Keiner drängt Dich zur Eile. Sprich in ganzen Sätzen und formuliere, was Du wissen möchtest oder sagen willst."
"Lass sie, Schwester. Das Mädchen ist aufgeregt." Aidan wiegelte ab.