"Nein. Der orden definiert sich nicht über Magie, Julyenn." Er ging mit ihr zur Treppe zurück und dann wieder in den Keller hinunter, wo er die verborgene Tür erneut öffnete, sie durch den dunklen Tunnel führte und dann an einer anderen Stelle wieder eine breite Treppe hinauf. Sie kamen in einen Raum, in dem lauter Rüstungsteile, Schwerter, Lanzen, Sättel und Pferderüstteile in Gestellen lagen, zum Teil fein säuberlich abgedeckt. Aidan führte sie durch den Raum zu einer weiteren Tür und jetzt eine Treppe hinauf, die in einen Flur führte, in dem ein einfacher Teppich als endlos langer Läufer in der Mitte lag. Sie kamen in eine Halle, die im unteren Drittel mit Holz getäfelt war. Eine breite geschwungene Holztreppe führte in den ersten Stock hinauf, auf die Aidan zustrebte. Hier bekam das Mädchen die Augen nicht verbunden...
Julyenn musste ansichhalten um bei den Pferdesachen nicht verloren zugehen. soviel verschiedenstes Geschirr hatte sie noch nie gesehen... schnell lief sie aidannach und sah sich in den Räumen udn Gängen immerweder staunend um.
Auch wenn es schlicht anmutete, so war doch ein gewisser Reichtum in diesem haus zu sehen. Überall hielten dicke Teppiche die Kälte der Mauern ab, hingen Bilder von Schlachten oder einzelen Personen... Türbeschläge waren aus poliertem Messing - nicht aus Eisen - und schimmerten golden. Aidan nahm das Mädchen mit in den ersten Stock und dann zur Linken mit in ein Zimmer. Ein Rüstungsständer war dort, ein Regal, eine Kommode mit einem Heiligenbild, Kerzen daneben und einem tiefschwarzen Stein auf einem roten Stück Samt. Die Rüstung war teilweise zerschrammt, zeugte von vielen Kämpfen. Eine Armschiene fehlte... der Wappenrock war aus weißer Wolle mit schwarzem Kreuz.
Julyenn blieb bei der Türe stehen und sah sich genau um. Begutachtete die Rüstung und vor allem die Schrammen, dann den Wappenrock, wie er da öfters geflickt hing, Dann den kleinen Altar den sich aidan da zusammengestellt hatte.. Schwarzer Stein...zuguterletzt betrachtete sie das Bild.
Es war das Bildnis eines Mannes in Rüstung und dem weißen Umhang des Ordes, mit seinem Symbol und einem passenden Schild dazu, der vor einem dunklen Pferd stand. Im Hintergrund war eine Burg mit großem, achteckigem Turm zu sehen, auf der eine weiß-schwarze Fahne wehte.
Aidan ging zu einem schweren Schrank und holte aus einem Fach eine saubere Tunika und ein weiches, dunkles Untergewand, was er beides anzog. Die beschmutzte Tunika landete in einem Korb neben der Tür. Auf einem Sideboard lagen Gürtel mit Taschen, Dolch, Schwertscheide - das Schwert lag quer über den Lehnen eines Armstuhles, ein Lappen daneben und eine kleine Flasche goldgelebn Öls - sowie eine Schatulle und ein kleiner, weißer Seidenbeutel, in dem scheinbar etwas knubbeliges war.
Es war schwarzes, mit Silber beschlagenes Leder, dass schon viele Kämpfe gesehen haben musste. Es war in schlechtem Zustand, so wie einige Dinge, auch Gürtel und Taschen.
Er lachte. "Hör auf, mich 'Herr' zu nennen, Julyenn." sagte er dumpf, denn er steckte mit dem Kopf noch in der frischen Tunika, die er zu ordnen versuchte, ohne sich dabei den Hals zu verrenken.