"Von Tante Nana?" Fragt Viktor und schnuppert an der Suppe, "nun richen tut es ganz vorzüglich. Danke dir Kleiner." Viktor fängt an zu löffeln. "Schmekt ja noch besser als es riecht. Richte bitte deiner Oma und Lady Amira meinen Danke und Grüsse aus, ja?"
"Noch nicht, soweit ich weiss.", antwortet Amira grinsend, "Aber ja, ich denke mir, er hat Pläne in der Richtung." Wieder ein wohltuender Schluck. "Im Moment ist er unter dem Tor.", fährt Amira fort, "Ja, Du hast richtig verstanden. Vorhin im Kreuzer hat jemand Meldung erstattet, dass man unterhalb des Tors ein Gangsytem entdeckt hat. Sirgal und ich wollten nachher auch noch dorthin- kommst Du mit?"
Der Kleine strahlt über das ganze Gesicht, als es Viktor zu schmecken scheint. "Ja, Sir.", entgegnet er und es hätte nur noch gefehlt, dass er salutiert, "Wird gemacht, Sir." Dann zögert der Junge kurz. "Macht es Euch etwas aus, wenn ich hier warte, bis Ihr fertig seid, Sir?", fragt er schliesslich, "Dann kann ich das Geschirr gleich wieder mitnehmen..."
"Och- wenn, dann werden wir das recht bald erfahren, denke ich.", findet Amira und ein gewisses 'Glitzern' glimmt in ihrem Blick auf. "Drachenlederstiefel...Was hältst Du davon?", fragt sie Kyrillas zwinkernd. "Echse, ist Echse...", denkt sie sich dabei...
"Klar kannst du warten wird nicht lange dauern." Viktor isst die Suppe so schnell es die Hitze zu lässt. "Und jetzt kannst du mir noch einen kleinen Gefallen tun? und die Heiler ablenken bis ich drausen bin? Liegen auch ein paar Münzen für dich drin..."
"Mal schauen...wer weiss, wer weiss...", grinst sie den Grabenkämpfer an.
Collin besah sich den Captain genauer. Seine Verletzungen waren eigentlich nicht so gravierend, dass er das Bett unter allen Umständen hätte hüten müssen; ausserdem machte er einen recht munteren Eindruck. "Warum eigentlich nicht?", überlegt sich der Junge und tritt nah an das Bett heran- ein paar Extramünzen waren schliesslich nie verkehrt. "Lady Amira müsste noch bei meiner Oma in der 'Herberge' sein- die schiffbrüchige Frau und ein Grabenkämpfer begleiten sie.", raunt er ihm zu, "Ich treffe Euch unten am Haupttor, Sir." Daraufhin dreht er sich fröhlich lächelnd um und strackst erstmal nach nebenan, um die Schüssel von Falk ebenfalls wieder einzusammeln, dann widmet er sich dem Heiler, der krampfhaft ein Auge auf den Gunmage hat. Neugierig, wie Kinder nunmal sein können, zupft er den Heiler am Ärmel und deutet auf den aufgebauten Instrumententisch an der hinteren Wand. "Wozu ist denn das ganze Zeug gut?", fragt er interessiert. Es folgen weitere Fragen wie 'Was ist das denn?', 'Warum macht man das?' oder ' Wie benutzt man das?'- alles in allem genug, um die Aufmerksamkeit vorübergehend von Viktor abzulenken, sodass dieser unbemerkt aus der Tür schlüpfen könnte...
Als Collin die Heiler ablenkt, schlüpft Viktor aus dem Bett und in seine Kleider, ein Glück das die Heiler seine Hose nicht weggepackt haben. Leise, aber doch geschwind, huscht er zur Tür hinaus. Drausen geht er schnellen Schrittes zu seinem Quartier um sich umzuziehen, und zu waschen. Dann geht er zum Haupttor um Collin zu treffen der schon auf ihn wartet. "Danke, Kleiner" Viktor schnippt ihm einige Kupfermünzen zu. "So, und jetzt zeig mir doch mal wo die Anderen sind."
Der Junge wartet mit seinem beladenen Bollerwagen am Tor, als Viktor auch dort auftaucht. Inzwischen dürften die Heiler das Lazarett nach ihrem flüchtigen Patienten durchkämmen. Grinsend fängt Collin die Kupfermünzen auf. "Stets zu Diensten, Sir.", meint er und geht voran, "Hier lang, Sir- es ist nicht sehr weit."
"Gut geh vor" antwortet Viktor und lässt sich durch die Stadt führen.Bis zu der Herberge, und wird dann ins Zimmer geführt wo die Anderen bereits sitzen. "Hallo zusammen, kann es sein das ihr michalleine im Hospitz zurück gelassen habt?" fragt er gspielt verärgert.
Amira blickt ob des Neuankömmlings auf. "Schön, dass Du wieder auf den Beinen bist.", begrüsst sie Viktor lächelnd, doch ihre Augen sprechen eine andere Sprache. Als sie die Brandwunden in seinem Gesicht sieht, ruft das erneute Bilder vor ihrem inneren Auge auf den Plan- schwarze Augen...Flammen überall...Dunkelheit...Stille...Amira presst ihre Rechte gegen ihre Schläfe und schüttelt den Kopf, um die Bilder zu vertreiben...