"mm..vieleicht ist es besser die Dinge nicht auf der Strasse zu besprechen."
Er nickte
"Nach euch, wenn die Damen es erlauben"
Kyrillas senkte leicht den Kopf
Dann beginnt er dennoch
"Ich kann nur da beginnen wo ich es im Kopf habe. An den Angriff des Frostdrachen kannst du dich wahrscheindlich errineren. Wo du genau hingingst kann ich dir nicht sagen, ich war auf dem Weg zu Hafen kam aber in dem Moment hoch, als der Drache verschwand. Das Gebäude war übel zugerichtet und teils eigestürzt. Ich machte mich auf die suche nach euch. Ich weiss nicht genau wann es war aber ich hörte deine Stimme - in meinem Kopf."
"Hm...ich weiss noch, dass Allister mich zu Dir raufgeschickt hat, als der Sturm wieder zunahm, Sirgal.", entgegnet sie leise und biegt aber mal in eine schmale Seitengasse ab, "Dann weiss ich noch, das auf einmal die Hälfte des Zimmers praktisch gefehlt hat...Ich habe den Drachen gesehen und die Wache angewiesen, Dich in Sicherheit zu bringen..." Sie biegt abermals ab und bleibt vor einer unscheinbaren Tür stehen. "Wir sind da.", meint sie und tritt ein.
Sogleich werden sie von einer älteren Dame in Empfang genommen. "Amira, Kindchen! Ich dachte schon, Dir sei was passiert! Kommt rein, kommt rein.", plappert die alte Frau los und schiebt ihre Gäste in eine Art Aufenthaltsraum, "Ich bringe Euch gleich erstmal was zu Trinken- ist bitterkalt draussen *brrr*" Keine zwei Minuten später stehen vor den Dreien dampfende Tassen auf dem Tisch...
Sirgal setzte sich so, dass sie eine Wand im Rücken und die Tür im Blick hatte - eine gewohnheit aus alten tagen. Sie legte die Finger um das heiße Getränk und lauschte nachdenklich den Erzählungen von Amira und Kyrillas. Der Frostdrache hatte also das haus zerstört? Warum war ein Drache böse? Das konnte doch nicht sein...
Kyrillas unterbricht seine Erklärung, als sie die Tür erreichen. Kam ist Amira eigetreten werden sie auch schon empfangen und begrüsst und wenige Minuten später steht vor ihnen eine dampfende Tasse.
Nicht schlecht, nicht schlecht. Keine Soldausgaben heute. Geht es dem Grabenkämpfer durch den Kopf. Ehe er weiter fährt mit seiner Erzählung
"Als ich den Raum betrat wo du dich befandest, schienst du mir wie in Trance. Du gingst auf dem Gebälk, zwar festen schrittes aber abwesen. Meine Stimme nahmst du kam war, da du aber kurz vor einem Loch wars, da der Balken vor dir eigestürzt war. Ich kletterte also hoch und dir hinterher. Du bis einen Schutthaufen herunter geklattert, wenn man das so nennen kann, erst als ich ebenfalls unten ankam sah ich das du Allister gefunden hattest. Daneben stand der Jack. Noch immer schienst du mich nicht war zu nehmen, doch für den Moment stand ich etwas unter Schock. Allister verlezt und du ebenso. Dann kam der Felscher, ich glaube Falk hiess er. Er versogte Allister mit dir, zumindest notdürftig. Irgendwann warst du mit deinen Kräften am Ende."
Erneut machte der Grabenkämpfer eine Pause und gönnte sich einen Schluck aus der dampfenden Tasse
Mit ernstem Gesichtsausdruck hört Amira zu und nippt hin und wieder an ihrer Schokolade. "Ich erinnere mich, dass ich zuerst runter zum ehemaligen Büro bin, um nach Allister zu suchen...Allerdings fand ich dort nur die Leiche eines Soldaten...", fährt sie langsam fort, "Dann kam mir die Idee, dass er wahrscheinlich auf das Dach gegangen sein könnte...Ich habe immer wieder nach ihm gerufen...im Geist...Vielleicht war es das, was Du 'gehört' hast, Kyrillas." Sie macht eine kurze Pause. "...Ich weiss noch, wie ich auf die Überreste des Daches geklettert bin, dann war ich irgendwie weg...Lieder...Bilder...Beinahe wie Erinnerungen aus einer anderen Zeit...", erzählt Amira weiter, "Dass ich den Schuttberg runter bin, weiss ich wieder...dann kommt eine Zeit lang wieder nichts...an Falk erinnere ich mich...Dann wurde es dunkel...so still..." Sie bricht ab und ihr Blick scheint einen Moment lang abwesend...
Amira schien sich an einiges zu errinern was vorgefallen war. Das war eigentlich nicht schlecht.
Der Grabenkämpfer sah sie an und nickte
"Gut, du scheinst nicht alles vergessen zu haben. Falk nahm Allister und Ich trug dich. Der Boden war das Problem, den er war brüchig und man wusste nie wann etwas einstürzte. Falk schickte mich vor und so trug ich dich ins Lazarett. Falk kam etwas später, ich meinte ihn hinken zu sehen, allerdings lies er sich nichts anmerken. Ich muss zugeben bis dahin ist er mir nie aufgefallen."
Aufmerksam hört Amira zu. "...Danke, dass Du mich rausgebracht hast.", sagt sie schliesslich leise, "...An das, was im Lazarett passiert ist erinnere ich mich nicht wirklich...Es war irgendwie seltsam...Erst war Meister Bakal da...aber der ist doch tot...dann habe ich Viktor gesehen...überall Flammen..."
"Keine Ursache. Es ist meine Pflicht als Soldat, aber auch als Freund und ich bin mir sicher du hättest das gleiche getan."
Erneut nahm er einen Schluck. Behielt die Tasse dieses mal aber in den Händen und lies die wärme, die von ihr ausging seine Hände durchfluten.
"Was im lazarett vorgefallen ist kann ich dir nicht genau sagen. Geshen hab ich zwar etwas aber erklären kann ich es nicht. Mir schienst du noch immer abwesned und nicht im hier. Viktor wollte dich zurück holen, doch schienst du dich zu wehren mit Feuer. Aber ich denke du musst Viktor fragen, der kann es dir sicher genauer erklären."
Kurz huscht ein Lächeln über ihr Gesicht. "Selbstverständlich würde ich das tun.", antwortet sie, "Ich habe noch nie einen Freund im Stich gelassen." Dann wird ihr Gesicht wieder nachdenklich und ein wenig bedrückt. "Hm...sieht ganz so aus.", meint sie in Bezug auf Viktor, "Er war vorhin nur noch nicht wach, als ich hier runter gekommen bin...Jedoch habe ich die Brandverletzungen gesehen..." Erneut trinkt sie einen Schluck aus ihrem Becher; dabei kommt ihr ein Einfall.
"Tante Nana?", fragt sie in Richtung Tür und schon kommt die alte Frau um die Ecke gewuselt. "Ja, Kindchen?" "Tante Nana, hast Du wieder Deine gute Hühnersuppe gemacht?" Die Frau setzt eine Miene auf, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. "Natürlich, Kindchen- bei dem Wetter doch sowieso." "Gut- könnte ich Dich dann um einen Gefallen bitten?", fragt Amira und zieht ein paar Kupferstücke aus ihrer Gürteltasche, "Wäre es möglich zwei Portionen davon in das Lazarett zu liefern? Und die Krücke hier müsste auch wieder zurück." "Hach- natürlich, Kindchen- ich werde Collin gleich losschicken. Das ist garkein Problem.", antwortet die Frau lächelnd und nimmt das Geld entgegen, "An wen gehen die Mahlzeiten?" "An Captain Darius und Lieutenant Falk- ersterer wird wohl hungriger sein als ein Wolf, wenn er aufwacht und letzterer braucht sowieso viel Flüssigkeit und ebenfalls etwas in den Magen." "Ah ja, der Captain Darius also...soso...", schmunzelt die Alte, "Hat ihm denn das Lunchpaket geschmeckt, das ich Dir mitgegeben habe?" Amira grinst. "So wie er drüber hergefallen ist- ja." "Wenn wir schon beim Essen sind, darf es sonst noch was sein?", fragt Nana freundlich und deutet auf den Vogel, "Der kleine Kerl da sieht mir hungrig aus..." "Der ist immer hungrig.", lacht Amira. "Ich schau mal, ob ich noch rohes Hühnchen da habe.", meint die alte Frau und huscht wieder zur Tür raus. Draussen hört man sie kurz darauf nach ihrem Enkel rufen und ihn zum Lazarett schicken. Dann kommt sie nach einer Weile mit einem Tellerchen mit kleinen Fleischresten wieder und stellt diesen neben Amira auf den Tisch. "Wohl bekomms.", meint sie lächelnd und ist schon wieder hinaus. "Wenn ihr noch irgendwas bracuht- einfach rufen.", meint sie noch, als sie halb im Türrahmen steht. Der Falke lässt sich nicht lang bitten, klettert auf die Tischkante und und futtert sich fiepsend durch die Hühnerreste.
Viktor wollte eigentlich nur hier raus. Aber die Heiler beobachten ihn mit Argusausgen. "Ich habe gerade mal einige leichte Verbrennungen, ich kann aufstehen." "Nein sie können erst aufstehen wenn wir es erlauben. Und jetzt trinken sie ihr Wasser."
Grummelnd und leise fluchend tat Viktor wie ihm befohlen, da wäre er doch fast lieber wieder in der Zelle...
Viktor's Grummeleien wurden von einem etwa 8-Jährigen Jungen unterbrochen. Der Kleine hatte neben dem Bett Aufstellung genommen und den Gunmage zu mustern begonnen. In Händen hält er ein zugeschraubtes Gefäss, welches irgendwie an eine Suppenschüssel erinnert und einen Löffel. "Seid Ihr Captain Darius, Sir?", fragt er und legt den Kopf schief.
Viktor muster den Jungen von oben bis unten. "Kommt ganz darauf an, wenn in der Schüssel wieder Brandsalbe ist, dann nicht. Sonst" kommt es ganz darauf an."
"Brandsalbe, Sir?", echot der Junge, "Nein Sir. Hühnersuppe von Tante Nana, Sir." Collin hatte die Schüssel auf dem Schemel abgestellt und aufgeschraubt- ein verführerischer Duft steigt auf. Der Junge nimmt die Schüssel und reicht sie an Viktor weiter. "Lady Amira hat meine Oma gebeten mich loszuschicken und Euch und dem Lieutenant mit dem kaputten Bein da nebenan je eine Portion Suppe zu bringen, Sir.", fährt er fort und gibt auch den Löffel an Viktor, "Ich hoffe, es schmeckt, Sir- ist ganz frisch gemacht."