Ihr Körper war noch immer erschreckend kalt und schlaff, doch allmählich wurden die Lebenszeichen kräftiger. Offenbar hatte sie endlich zu kämpfen begonnen. Die Augen unter den von Sirgal geschlossenen Lidern scheinen in einem winzigen Moment zu zucken, sind dann jedoch wieder still. Puls und Atmung sind regelmässig- die Abstände noch relativ gross, doch die Schläge und Züge werden zunehmend kräftiger und tiefer...
Draussen 'führt' der, mittlerweile wieder aufgeregt fiepsende, Vogel eine von Trauer bedrückte Sirgal immer weiter auf das Lazarett zu. Noch hatte sie keine wirkliche Ahnung, was sich dort drinnen gerade abspielte...Obwohl...Das Verhalten des Falken war schon irgendwie seltsam...
Während Sirgal etwas zügiger im Ausschreiten wurde, von einer zunehmenden Unruhe, ja gradezu angst getrieben, tat Falk alles, was es Amira leichter machen konnte.
Sie war noch davon entfernt wieder aufzuwachen, doch ganz allmählich- unbemerkt von den Umstehenden- beginnt sich ihr Bewusstsein in dem geschwächten Körper zu regen. Dunkelheit. Schwärze. Kälte. "ICH WILL WIEDER ZURÜCK!!!!", donnert ihre Stimme durch ihren Geist und hätte sich jemand in diesem Moment in ihren Kopf eingeklinkt, hätte der Derjenige spätestens jetzt das Gefühl, als hätte ihn ein Pferd gegen den Kopf getreten. Der Kampf ist in vollem Gange...
Quietschend flattert der Falke Sirgal vorraus erneut durch den Türspalt. Das Tier kreist einmal über den Anwesenden durch den Raum, um dann wieder seinen Platz auf der Verstrebung am Kopfende einzunehmen- eine neue Haarsträhne Amiras angelnd...
Falk hatte sich unterdessen die Felle und gewärmten Decken geben lassen, die Sirgal anfangs mitgebracht hatte, und Amira so gut es ging hineingewickelt. Jetzt saß er wieder da, ihre Hand haltend, um es ihr nicht noch schmerzhafter und ungemütlicher zu machen.
Sirgal kam in den Raum und blieb in der Nähe der Tür stehen. Was sollte sie hier noch? Doch allmählich verstand sie. Amira hatte eine Chance!
Quälend langsam dringt das Gefühl von Wärme bis zu ihrem Bewusstsein vor. Wärme und weiches Gefühl auf der Haut. Fell? Sie will die Augen öffnen, schafft es jedoch nicht. Noch zu schwach. Äusserlich wäre einem aufmerksamen Beobachter ein erneutes Zucken ihrer Augen unter den geschlossenen Lidern aufgefallen...
Es schien als würden ihre Mundwinkel zucken, auch wenn die Augen weiterhin geschlossen blieben...Schliesslich formen ihre bleichen Lippen ein einzelnes Wort...Nicht mehr als ein Hauch in der Stille...
Sirgal steht unterdessen still dabei und ist unendlich erleichtert. Sie könnte Amira umarmen, ihr aber zeitgleich eine Ohrfeige verpassen, für den Schreck, den die Freundin ihr eingejagt hat.
Die Lider der Frau beginnen zu zucken und langsam...so unendlich langsam...öffnen sich Amira's Augen einen Spalt weit. Das Licht fällt herein und ihre Pupillen reagieren sofort... "...So...hell...", haucht sie kaum hörbar...
Kyrillas hatte die Augen geöffnet, eine Weile hate er geschlafen, doch nun..vor kurzem war Lärm in einem der nebenzimmer zu hören gewesen. Irgendwie hatte es sich nach Allister und Co angehört. oder irrte er sich? Am liebsten währe er auf gesprungen und hätte nach gesehen. Sein Blick wanderte durchs Zimmer. Ein Stock währe hilfreich..
Der junge Grabenkämpfer hob die Decke an und drehte sich vorsichtig, sodas er aufsitzen konnte. Er hatte ein paar Krücken erspäht, die wohl jemand vergessen hatte. Kyrillas rutschte auf dem Bett seitweärts um so nahe wie möglich an die Krücken zu kommen. Der Schmerz hielt sich in Grenzen. Vorsichtig setzt er den Linken Fuss ab und zog sich hoch - schnappte nach einer Krücke, welche er verfehlte und beide vielen zu Boden. Der Grabenkämpfer les sich zurück auf Bett sinken und fluchte innerlich
...Das Poltern, als die Krücken zu Boden fielen, würde man wohl bis auf den Gang gehört haben, doch trotz Allem, lagen sie noch immer verführerisch nah am Bett...
Nichts geschah. Kyrillas wartete einen Augenblick ehe er sich aufzog, eine Hand am bett und auf dem linken Bein balancierend. Es schmerzte ihn als er sich bückte und eine der Krücken aufhob.
Geschaft, er konnte sich stützen und die zweite aufheben. Vorsichtig humppelte der junge Grabenkämpfer zur Tür.