Wenn er gewusst hätte, dass es Amira kaum anders ging...Zwar konnte sie sich in den vergangenen Jahren wieder soweit überwinden, dass sie sich auf nähere Freundschaften einliess und Anderen ihr Vertrauen und Loyalität schenkte, doch ihr Herz öffnen? Nein, dass hatte sie bisher noch nicht wieder gewagt...Die Streichleinheiten in vollen Zügen geniessend döst sie friedlich vor sich hin. Entspannt lauscht Amira Falk's Herzschlag...
Unbewusst und schon im Halbschlaf streicht Falk ihr zärtlich über die Flanke, weiter der Rundung ihrer Hüfte folgend und lässt die Hand dort schließlich liegen. Er ist eingeschlafen.
Unter der sanften Berührung regt sie sich ganz leicht und rückt, ebenfalls beinahe schlafend, unbewusst ein Stückchen näher. Sie seufzt entspannt und ist kurz darauf ebenfalls fest eingeschlafen, was bis zum nächsten Morgen noch so bleiben sollte...
Der Vogel hockte nach wie vor auf der Verstrebung und schlummert still vor sich hin. Als sich die ersten Sonnnstrahlen durch die Vorhänge mogeln, zieht er träge und aufgeplustert den Schnabel aus dem Rückengefieder, um sich daraufhin erstmal ausgiebig zu strecken und zu schütteln, wobei ein paar alte Daunen fliegen. Dann folgt das übliche Morgenritual- ausgiebiges Gefiederputzen. Als auch das erledigt ist, schaut sich der Falke im Raum um. Hunger. Frühstück. Leise fiepsend angelt er sich wieder Haare von Amira und zuppelt vorsichtig daran. Als diese nur mit einem unwilligen Grummeln reagiert versucht das Tier es bei Falk...
Auf's Heftigste protestierend flattert der Vogel schnatternd ausser Reichweite, dreht eine Runde, hockt sich nah bei Amira auf's Bett und 'motzt' den Krieger lauthals an. Das reichte aus, um die Frau zumindest halbwegs wach zu bekommen- sie hatte geschlafen wie ein Stein. Dementsprechend sah sie auch aus- zerzaust und zerknautscht. "...Halt die Klappe- mach nich son Krach...", murrt sie den Falken verschlafen an und dieser ist sofort still, guckt den Krieger jedoch 'böse' an...
Auch Falk meint zu dem Vogel: "Wenn Du mich ärgerst, musste Du mit Gegenwehr rechnen, kleiner. Überleg es Dir das nächste mal..." Sein schneller Herzschlag verrät, wie sehr er sich erschreckt hat.
Amira legt Falk wieder eine Hand auf's Herz- sein beschleunigter Puls war ihr nicht entgangen. "Alles in Ordnung.", findet sie mit einem Seitenblick auf den Vogel. "Der tut nichts- ich habe ihm schon tausend Mal gesagt, er soll das lassen.", meint sie entschuldigend. "Los. Husch. Geh' Dir irgendwas jagen.", richtet sie sich wieder an den Raubvogel und wedelt mit einer Hand in seine Richtung. Der legt den Kopf schief, dreht sich um und trippelt zum Fussende, um von dort durch die leicht geöffnete Tür zu verschwinden. Lächelnd schüttelt Amira den Kopf. "Den wären wir erstmal los." Dann dreht sie den Kopf und schaut Falk wieder in die Augen. "Tut mir leid, dass er Dich erschreckt hat...", meint sie- inzwischen recht wach...
"Allerdings- er hätte es Dir sehr übel genommen, wenn Du ihn nicht auf Anhieb richtig erwischt hättest...Von mir ganz zu schweigen...", antwortet Amira ruhig und macht Anstalten sich wieder anzukuscheln, "Darf ich?..."
Sie lächelt sanft unter halb geschlossenen Lidern und pustet sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann rückt sie wieder näher und schmiegt ihren Kopf an seinen Brustkorb. "...Dankeschön...", murmelt sie wohlig und geniesst diese Nähe...
Jetzt, wo er wach ist und sie sich an ihn schmiegt, bleibt sein Herzschlag etwas schneller als gewöhnlich, während er sie sanft weiter streichelt. Falk macht sich keine Gedanken um morgen. Er genießt einfach nur und lässt die Dinge sich entwickeln.
Mit friedlichem Gesichtsausdruck geniesst Amira ausgiebig. Wenn es nach ihr ginge, könnte das hier ruhig ewig dauern...Irgendwann kommen ihr ein zwei Gedanken. "...Hmm...", macht sie leise und es entsteht der Eindruck, dass sie nicht recht weiss, wie sie beginnen soll. Zögernd fährt sie schliesslich fort. "...Darf ich Dich was fragen?"
Sie weicht seinem Blick nicht etwa aus, sondern hält ihm Stand. "...Was genau hast Du eigentlich damit gemeint, als Du sagtest, ich hätte Dir mehr gegeben, als ich ahnen würde?", fragt sie leise und auch ihre Augen blicken forschend, auch wenn sie die Antwort bereits erahnte...