"Lieber nicht...", meint sie und ihr Blick wird wieder sanfter, "Hinterher mach ich es so wie immer und Du stehst garnicht mehr auf...Und das wäre...Nicht so gut." Wieder hängt ihr Blick in seinen Blauen Augen fest. "In der Sache würde ich lieber kein Risiko eingehen, wenn Du nicht darauf bestehst..."
"Gut.", entgegnet Amira und lauscht einen Moment konzentriert. "Es ist niemand in der Nähe.", meint sie und es fällt ihr sichtlich schwer, sich von Falk loszureissen. Amira schwankt erst ein wenig, nachdem sie aus dem Bett geklettert ist und zu dem Tisch hinüberwankt, wo ihre Sachen liegen. Rasch zieht sie sich um, wobei sie Falk unbewusst einen Blick auf ihren zerschnittenen Rücken gewährt. "Ich bin bald zurück.", lächelt sie, als sie sich über das Bett beugt und ihm einen sanften Kuss aufdrückt...
"Pass bloss auf- hinterher bin ich schneller wieder hier, als Dir lieb ist.", meint sie zwinkernd und streicht zum Abschied noch über seine Wange. Dann begibt sie sich vollkommen lautlos zur Tür und Falk sollte schnell merken, dass sie sich sicher nicht zum ersten Mal so bewegte...Amira hingegen späht zur Tür hinaus und als sie niemanden entdecken kann huscht sie ohne einen Laut hinaus und schleicht sich durch das Lazarett nach draussen in die Stadt hinunter...
Gut eineinhalb Stunden später schleicht Amira sich wieder über den Kasernenhof in das Lazarett zurück und hat dabei ein Bündel unter den Arm geklemmt. In der Stadt war etwas Seltsames geschehen. Einer der Heiler aus dem Lazarett hatte sie bei ihrem 'Ausflug' wohl erkannt und angestarrt, als hätte er buchstäblich einen Geist gesehen. Amira gab das zu denken- was genau war neulich geschehen? Sie würde wohl ein paar Leute befragen müssen...
Egal, nun galt es erstmal ungesehen wieder zurück ins Zimmer zu kommen. Leise wie der Tod schleicht sie sich ins Krankenzimmer zurück. Nachdem sie lächelnd durch die Tür geschlüpft war, zieht sie sich wieder die einfache Hose und Hemd des Lazarettes über, ehe sie sich mitsammt dem mitgebrachten Bündel zu Falk auf's Bett hockt. "Wie gesagt, ich hoffe es passt- ansonsten werde ich es nochmal abändern lassen.", meint sie und wickelt eine Art Korsett aus. Es war aus hartem, starrem Leder gefertigt und mit einer besonderen Art von Polsterung auf der Innenseite versehen worden- selbst die Kanten waren abgepolstert worden, sodass es keine Druck- oder Scheuerstellen geben würde. Im Bereich der Wirbelsäule war es noch zusätzlich verstärkt und wurde mit 5 breiten Schnallen und festen Riemen vorn geschlossen. Eine ungewöhnlich anmutende, dennoch sehr hochwertige Arbeit.
"Oh- und hier hab' uns noch eine Kleinigkeit zum Frühstück besorgt- deswegen hat es auch so lang gedauert.", fügt sie grinsend hinzu und schwenkt eines von Tante Nana's Verpflegungspaketen, legt dieses jedoch erstmal bei Seite und deutet auf die Lederarbeit, "Und was meinst Du dazu? Willst Du es mal testen?" Hoffnungsvoll sieht sie Falk an. Amira wünschte sich so sehr, dass es funtkionieren und Falk wieder genesen würde. Sirgal hatte zwar gesagt, dass er Zeit brauchte und sie wusste, dass eine solche Verletzung eine Menge Zeit brauchen würde, um vollständig zu heilen, doch Amira erinnert sich schmerzlich daran, dass Falk bereits einmal kurz davor gewesen war aufzugeben- zumindest hatte es für sie so ausgesehen. Und Amira würde persönlich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass das nicht noch einmal geschah...
Amira hilft ihm so gut es geht. "So, und nun einmal die Hände hoch.", bittet sie Falk, als dieser auf der Bettkante sitzt. Sorgfältigt schiebt Amira das Hemd hoch und schnallt die Konstruktion fest, nachdem sie die Polster nochmal überprüft und angepasst hat. Sie bleibt am Boden hocken und schaut schliesslich auf. "Halbwegs bequem?", fragt sie und legt dann grinsend den Kopf schief, "Du solltest Dir, so lange Du das Teil trägst, vielleicht besser angewöhnen durch die Brust und nicht durch den Bauch zu atmen...Glaub' mir, das geht viel besser..."
Falk lässt sich das Korsett anziehen und ist angenehm über den Tragekomfort überrascht. "Weniger unbequem, als ich dachte", sagt Falk und richtet sich automatisch etwas auf.
"Wollen wir ein wenig frische Luft schnappen gehen?", fragt ihn Amira lächelnd und reicht ihm ihre Hand, so wie sie es schon einmal getan hatte, "Nur bis zum Fenster. Das sind keine 5 Meter- was meinst Du?"