Kyrillas wachte auf. Er rieb sich die Augen und trank einen Schluck vom Wasser, das auf der Ablage stand. Er wusste nicht was besser war. Liegen oder sitzen. Vorallem war im langweilig. Sein Blick viel auf einer der Gürteltaschen, wo er sein Buch verstaut hatte. Ja, etwas lesen würde gut sein oder die Einnahmen vermerken. Vorsichtig sass er auf und suchte sein Buch aus der Tasche
Sie lächelt mit einer Wärme im Blick, wie sie es nur sehr selten tat. "...Glaub' es ruhig...Es ist wirklich und wahrhaftig...", findet sie leise und sieht ihm direkt in die Augen...
"Was hat sie... also wie..." Falk konnte es nicht richtig in Worte fassen.
Sirgal hörte etwas sich regen und legte das Buch zur Seite. Sie stand auf und schaute um die Ecke. Als sie Kyrillas wach antraf, fragte sie: "Wie geht es Dir?"
"Wie genau Sirgal es angestellt hat, kann ich Dir auch nicht sagen- so genau kenne ich ihre Art der Magie nicht. Was ich weiss ist, dass sie Dinge wieder an ihren Platz gebracht und weitesgehend geheilt hat. Es wird noch eine Weile dauern, bis es vollständig geheilt ist und Du Dich wieder frei und ohne Einschränkung bewegen kannst...Aber es wird bald wieder so sein wie früher.", erklärt sie sanft, "Und ich werde Dir beistehen und Dir helfen so gut ich kann...Wenn Du das möchtest..." Beim letzten Satz war sie wieder leiser geworden. Ein zwei Sachen lagen ihr noch im Magen...
"Was das betrifft, gibt es nichts, was mir Gedanken macht...", entgegnet Amira leise und man könnte meinen, dass sich ein Hauch Furcht in ihren Blick mischt, "...Es...gibt Dinge, die Du noch nicht über mich weisst..." Nun war ihr die Unsicherheit anzusehen. Ein Teil von Amira hatte schlichtweg Angst weiterzusprechen, aus Angst etwas Falsches von sich zu geben und so alles zu zerstören, was gerade im Begriff war zu wachsen...Der andere Teil wusste, dass kein Weg daran vorbeiführte...'Jemand wir wir muss sich seine Gefährten sehr sorgfältig auswählen. Einen Fehler verzeiht das Schicksal nicht...'
Amira atmet tief durch, ehe sie die alten Erinnerungen an die Oberfläche holt. Leise beginnt sie zu sprechen, hält dabei trotz Allem Augenkontakt. "Meine Eltern habe ich nie gekannt, weiss inzwischen jedoch wer sie waren; aber dazu später. Ich wuchs auf Reisen bei meinem Meister auf, nachdem er mich aus dem Gasthaus freigekauft hatte, wo man mich als Säugling zurückliess. Du hast Dich vielleicht schon gewundert, warum ich mich in Sachen Anatomie relativ gut auskenne...Ich bin keine Heilerin, Falk...Meister Bakal hat mich gelehrt wie man sich selbst in tiefster Nacht zurecht findet...Wie man sich tarnt und wie man täuscht...seinen eigenen Körper beherrscht...wie man tötet...", Amira's Stimme war sehr leise geworden, das Weitersprechen fällt ihr sichtlich schwer, da sie fürchtet, sich immer mehr in die Sch***** zu reiten, "Er lehrte mich so ziemlich alles, was ich weiss...Doch er brachte mir auch bei, niemals aus Profitgier ein Leben zu nehmen...Er sagte immer 'Wäge eine jede Entscheidung sorgfältig ab und nimm' niemals leichtfertig einen Auftrag an'...Erst war ich 'nur' seine Wächterin- die Rückendeckung...später jagdten wir gemeinsam...Er war wie eine Familie für mich...Eine Familie, die ich nie hatte..." Sie schweigt einen Moment, Falk's Reaktion abwartend...
Nichts von dem schreckte ihn. Manches kam ihm bekannt vor, auch wenn sein Werdegang in der Armee verlaufen war. Dass sie so gut wie keine Kindheit hatte, stimmte ihn eher traurig. Sein Blick blieb ruhig, seine Hand strich durch ihre Haare. Wortlos ließ er sie weiter erzählen.
Zögernd spricht sie weiter. "Ich folgte ihm nach Almessa, als ein Schwur, den er vor Ewigkeiten geleistet hatte, ihn dorthin führte...Wir kämpften Seite an Seite...Ich war gerade 13...Es ging gut aus...Mehr oder weniger- ich stahl Pferde und Proviant und floh mit ihm verletzt fort durch die Wüste...Man hat uns gejagdt...Es war eine Familieninterne Fehde...Doch irgendwie konnten wir uns all die Jahre bis zu seinem Tod ihren Klauen entziehen...Doch sie gaben nicht auf...waren nun hinter mir her...Ein Bruder war übrig geblieben...Khaled...Ich stellte mich ihm vor noch garnicht langer Zeit...Inzwischen hatte ich dazugelernt und war nicht mehr ausschliesslich auf meine Klinge angewiesen...Ich nahm seine Lebenskraft...Und es war das erste Mal, dass ich Freude empfand, als ich sah wie das Licht in den Augen meines Opfers brach...", sie macht beschämt eine kurze Pause, ehe sie leise fortfährt, "...Endlich war ich frei...Doch auch in den Jahren bis zu jener Begegnung ist viel geschehen...Tod...Folter...Schmerz...meine ständigen Begleiter...Nicht wenig davon hatte ich selbst zu erleiden, wenn Du Dich an meinen Rücken erinnerst...Momente der Ruhe und des Friedens waren eher selten..."
Amira stockt. Nun kam der Teil, der für sie noch mit am Schwierigsten wurde. Sie weiss, dass es in Imorien ebenfalls eine Elfenrasse gibt. Ios. Und sie weiss auch, dass sie den Menschen feindlich gesinnt sind. Gut, es war zwar Drowblut, was sie in sich trägt, doch irgendwie kam das beinahe auf das Selbe raus. "Vor einem knappen Jahr habe ich mehr duch Zufall herausgefunden, wer meine Eltern waren...", fährt sie mit leicht zitternder Stimme fort, "Meine Mutter war menschlich...Mein Vater...Nun, von meinem Vater habe ich gewisse Fähigkeiten und das hier geerbt..." Sie deutet auf ihr linkes Auge. "...Er...war ein Halbdrow..." Angespannt schweigt sie und ein leichtes Zittern läuft durch ihren Körper. Nun war es raus. Nun gab es kein zurück mehr...