Amira nickt. Bei dem Wort Schreiberling musste sie unwillkürlich grinsen. "Na ja, 'Schreiberling' ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen.", meint sie lächelnd, "Ich schreibe meist Lieder auf, die ich irgendwann mal gehört habe. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich dann leise vor mich hinsinge." "Für mich ist das die reinste Entspannung- von einem heissen Zuber mit anschliessender Massage einmal abgesehen...", fügt sie zwinkernd hinzu.
"Hm.", macht Amira und legt nachdenklich einen Zeigefinger an die Lippen, "So richtig aufstehen und rumlaufen darfst Du ja im Grunde noch nicht- Dein Rücken braucht noch Ruhe...Aber es gibt da noch andere Möglichkeiten...Bin gleich wieder da..." Grinsend huscht Amira aus den Bett und barfuss zur Tür raus. Nach etwa einer Viertelstunde kommt sie zurück; in den Armen einen dampfenden Bottich mit einem schwimmenden Stück Seife darin und über den Linken Lappen und diverse Trockentücher gehängt. Sie nimmt vor dem Bett Aufstellung. "Tut mir leid, aber den Zuber kriege ich zum Einen nicht geschleppt und zum Anderen passt der nicht durch dir Tür.", meint sie grinsend.
"Na ja.", meint sie mit beruhigendem Tonfall, "Zumindest da, wo Du nicht rankommst ohne Dich verbiegen zu müssen- Rücken, Beine." Amira legt den Kopf schief. "Die Alternative wäre mindestens zwei Tage zu warten, bis Du wieder aus dem Bett raus darfst- es liegt ganz bei Dir.", dann kann sie sich beim Weitersprechen ein seichtes Grinsen doch nicht verkneifen, "Wenn Du nicht willst, dann behalte ich es eben für mich selbst..."
Während sie das gesagt hatte, hatte sie sich sammt ihrer Fracht halb weggedreht und den Bottich aus der Bewegung heraus ohne einen Tropfen zu verschütten neben einem nahen Schemel, den Stapel Tücher darauf, abgestellt. Nun mit dem Rücken zu Falk fährt sie sich mit den Fingern mehrmals durch die Haare um sie ein wenig zu entwirren. Dann öffnet sie den geflochtenen Zopf und macht damit das Gleiche- wie flüssiges Feuer verdeckt das Haar ihren Rücken nahezu bis zur Hüfte. Anschliessend schnappt sie sich eines der Tücher und schlingt es sich um die Schultern, ehe sie die Schnürung ihres Hemdes löst und es bis zur Hüfte herrunterrutschen lässt- die Hose bleibt dabei vorerst an ihrem Platz und das Tuch wickelt sie dabei über der Brust fest, sodass von ihrer Kehrseite nicht das Geringste zu sehen ist, abgesehen von den Schultern und einem Teil der Narben. Dann kniet sie sich vor den Bottich und beginnt sich leise summend kopfüber die Haare zu waschen...
Sirgal blieb still bei Kyrillas sitzen. "Ich werde nichts tun, was Du nicht möchtest, Kyrillas." sagt sie dann. Allister fragen... Sie sieht in Richtung der noch immer geschlossenen Tür. Sollte sie nachsehen gehen?
Es war Falk schlicht und ergreifend unangenehm, sich von Amira an Stellen waschen zu lassen, die ihm wichtig waren. Seine beine interessierten ihn dabei am wenigsten. So sah er ihr einfach bei dem zu, was sie tat.
Nachdem sie mit den Haaren fertig ist, nimmt Amira einen Knochenkamm, den sie aus dem Wäschestapel gezogen hatte und beginnt die noch nassen Haare sorgfältig durchzukämmen, um im Anschluss den langen Zopf wieder sauber einzuflechten. Dann lässt sie das Tuch ebenfalls bis auf die Hüften rutschen und widmet sich- Falk nach wie vor den Rücken kehrend- ihrem Oberkörper. Arme, Hals, Brust, Bauch, Schultern und Rücken- er dürfte halbwegs überascht sein, dass Amira mit Hilfe diverser Verrenkungen dazu in der Lage ist, selbst die entlegendste Stelle zu erreichen. Während dieser Prozedur hat Falk die Gelegenheit, die alten Wunden genauer in Augenschein zu nehmen. Die grosse Verletzung, die er von ihrem Nacken her kannte, zieht sich tatsächlich diagonal quer über Amira's gesammtes Kreuz- zwar relativ flach, aber recht breit und zart rosa; gut sichtbar auf der ansonsten recht hellen Haut. Neben diversen Schnitt- und Stichverletzungen, findet sich auch das ein oder andere Einschussloch. Was bei genauerem Hinsehen ebenfalls ins Augen fallen würde, sind verstreute, weissliche, feine Linien- alte Striemen, nahezu verblasst, einige Jahre alt, trotzdem noch sichtbar. Schnell trockenrubbeln und das Hemd, welches Amira etwas zu gross geraten ist und ihr daher bis in die Kniekehlen reicht, wieder richtig anziehen. Dann schlüpft sie- dabei auf den Fussballen verharrend- aus ihrer Hose und verliert auch hier keine Zeit schnell und gründlich vorzugehen. Ehe der Krieger es sich versieht, ist Amira wieder vollständig angezogen und räumt das Waschzeug wieder zusammen. "Wieder sauber- was für eine Wohltat.", seufzt sie zufrieden, als alles wieder richtig sitzt.
Sie dreht sich schliesslich zu Falk um und legt den Kopf schief. "Ich werde das schnell entsorgen gehen.", meint sie und deutet auf den Bottich und die feuchten Tücher nebst Lappen, "Hast Du es Dir anders überlegt, oder soll ich für Dich lieber keinen Nachschub mitbringen?" Dabei ist es ihr schon klar, dass für Falk gewisse Teile doch recht pikant sein sollten, was die Reinigung durch eine andere Person betrifft.
"Ich könnte auch sonst schauen, ob ich dafür jemand anders zu fassen kriege, wenn Dir das lieber ist.", meint sie und lächelt freundlich, "Das musst Du wissen."
Sirgal nickt langsam. Die letzten zwei Worte trafen sie wie ein Messer ins Herz. "Alles, was ich vermag, Kyrillas." in Gedanken fügt sie hinzu: 'Und noch mehr, wenn es sein muß. Egal wie.' Sie hat die Hand vorsichtig auf der Decke auf seinem Bein ruhen. "Ich will Amira fragen, ob sie mir helfen will. Ist Dir das recht?"