Rasch zog sie sich die wärmende Kleidung wieder über und schlutert anschliessend ihr Gepäck, um sich ebenfalls wieder in ihren Zug einzureihen. Amira beobachtet ihre Mitreisenden; mit ganz viel Pech würde es nicht mehr lang dauern, bis die Ersten ganz schlapp machen würden und aus eigeneer Kraft nicht mehr weiterkonnten- alles voran die Verwundeten. Allmählich wurde sie skeptisch. Erneut bis zum Abend? So weit war es doch garnicht bis zur Grenze...
Der Weg führte sie auch nach Osten - nicht nach Westen. Und der Weg wurde gefährlich. Glatt ud steil ging es vereiste Wege hinab - und man konnte sehen, wo das Fuhrwerk in Schwierigkeiten gekommen war...
Allister war erwacht hatte etwas gegessen, und hatte sich ausgerüstet.
Nun Wanderte er Gemütlich und Gelassenheit ausstrahlend in der GRuppe.
Leisse Summt er ein Lied.
Over the Hills and Far Away There's twenty silver on the drum for mages who will list with Gunn And with the Tempest march away Over the hills and far away Chorus: Over the hills and o'er the main Through mountains, desert, field and plain. The king commands and we'll obey. Over the hills and far away. Come mages all that have a mind To serve a King that's good and kind Come list and enter in to pay And go over the hills and far away. Chorus: When evil stalks upon the land I'll neither hold nor stay my hand But fight to win a better day Over the hills and far away. Chorus: Through smoke and fire and shot and spell Unto the very walls of hell We shall stand and we shall stay Over the hills and far away. Chorus: So fall in lads behind the drum the Cygnus blazing like the sun Along the road to come-what-may Over the hills and far away. ..
Relativ schnell und überraschend trittsicher bewegte sie sich an diesem Morgen vorwärts. Amira hört Allister's Gesumme und passt ihren Schritt beinahe automatisch an den Takt des Liedes an. Schweigend stapft sie weiter, setzt einen Fuss vor den anderen, stets den Boden vor sich im Auge behltend- allmählich kam sie sich vor wie eine Bergziege...Zeitgleich lauscht sie in ihre Umgebung, um rechtzeitig merken zu können, sollte jemand ihrer Gruppe Hilfe benötigen- den derzeitigen Wegverhältnissen nach zu urteilen, könnte das inzwischen jederzeit passieren...
Stürze waren vorprogrammiert - und der Trupp wurde deutlcih langsamer, auch wenn die Soldaten sie mehr und mehr zur Eile trieben.
Sirgal wünschte sich mehr Luft zum Singen, schwieg aber, weil sie die Kraft dazu nicht hatte. Schweigend kletterte sie Allister nach und versuchte, nciht wieder hinzuschlagen.
Verbissen bewegt sie sich weiter. Ab und an knurrte sie einen der Wächter an, wenn sie gerade dabei war einem Gestürzten wieder auf die Beine zu helfen und es wohl nicht schnell genug passierte. Irgendwann kommt Amira an den Punkt, wo sie nur noch funktionierte- die andauernde Kletterei und das Vorantreiben zehrte an ihren Reserven in Sachen Geduld und Nerven. Der Blick leer, die Gedanken ganz weit weg zu Hause, kraxelt sie beinahe mechanisch weiter. Hin und wieder rutscht sie zwangsläufig weg, stürzt jedoch nicht, verliert kein Wort des Fluches. Sie reagiert zwar auf äussere Reize- was im Falle eines Kampfes eher ungünstig wäre, da man sie in einer solchen Situation nur würde bremsen können, indem man sie ausschaltete...doch die Amira, die ihre Freunde kannten, hatte ganz allählich etwas Anderem Platz gemacht...
Nach einer Wegbiegung wird plötzlich der Blick auf das Tal frei, in dem im Grund der Fluss seinen Weg sucht.
"Da unten ist Euer Ziel!" sagt einer der Soldaten und deutet hinunter und auf die andere Seite des Flusses. Teile des Ufers sind zugefroren, doch es scheint eine starke Strömung vorzuherrschen.
Sirgal nimmt das Bild einen Moment in sich auf - dann geht sie weiter. Einige hundert Meter tiefer rutscht hinter ihr ein Mann weg, stürzt gegen den nächsten, der halt sucht, ebenfalls ausgleitet und sie erwischt, so dass es eine Kettenreaktion gibt. Sirgal kommt wortlos wieder auf die Beine, strauchelt ein paar mal bei den ersten Schritten und geht dann unbeirrt weiter. Den Riß im Stoff der Hose ignoriert sie - und die Beinschiene hatte das Ärgste abgehalten. Jeder Schritt ist inzwischen ohnehin nur schmerz, der schlimmer wird, je länger die Pause anhält. Deshalb ist Sirgal sehr darauf bedacht, in Bewegung zu bleiben. Sie wusste nicht, wie lange das noch gehen würde. "Wie machst Du das nur" sagt sie leise hinter Allister und bewundert dessen Ruhe und Ausdauer.
Konzentriert macht Amira sich an den Abstieg. Neben ihr strauchelt einer der Soldaten, stürzt und wäre wohl den ganzen restlichen Abstieg gefallen, wenn Amira nicht zugegriffen hätte. Die eine Hand hatte sie im Unterarm des Wächters verkrallt, die andere um einen tiefhängenden Ast am Wegesrand gelegt. Knurrend zieht sie den Mann wieder auf die Füsse. "Ihr wollt Euch doch nicht den Hals brechen...", meint sie mit leeren Augen und rauher Stimme, die nicht recht zu ihr passen wollte. "...Oder etwa doch?", fügt sie fragend hinzu und beim Weitersprechen macht sich ein kaltes Lächeln auf ihrem Gesicht breit...
Sirgal dachte schon eine Weile über nichts anderes mehr nach, als ihre Füße voreinander zu setzen und den Schmerz zu ignorieren, der sich in Beinen und Rücken breit gemacht hatte.
Es dauerte aber nicht mehr bis zum späten Nachmittag, bis die Reserven erschöpft waren. Die Krieger unter den Gefangenen, sofern sie nicht schwerer verletzt waren, hielten sich gut, der Rest wunrde schwächer. Sie stolperten dem Talgrund mehr entgegen, als dass sie gingen.
Der Soldat hatte Amira gedankt und andere hatten ihn von ihr weggebracht. Nur nicht zu nah an die Gefangenen heran...
Als hätte sie das Ende eines Tunnels vor sich, schlich Sirgal wie an einem Faden gezogen weiter und ließ sich nciht aufhalten. Nur weg. Nur ein Ende dieses Martyriums...
"Irgendwie schade...", murmelt Amira kaum hörbar vor sich hin, "Ich hätte ihm gern dabei geholfen...Bin grad in der richtigen Stimmung..." Weiter kraxelt sie nach unten. "Wenn die keinen Mist erzählt haben, dann haben wir's bald geschafft.", denkt sie sich dabei und registriert mit einem Lächeln einen vertrauten Umriss am Horizont.
Das Brückchen sah alles andere als vertrauenserweckend aus. Amira kam nach vorn. "Wenn Ihr es schon nicht wagt, dann lasst wenigstens mich testen, ob das Teil sicher ist.", kommt es mit kalter Stimme und festem Blick in Richtung des Sprechers von ihr.