Sirgal musterte die Freundin und ihr war klar, dass sie zu keiner Handlung mehr fähig sein würde. "Bitte pass auf, dass sie nicht umkippt", bat Sirgal Tha'Risha und erhob sich sonderbar geschmeidig - ganz im Gegensatz zu den letzten Minuten. Sirgal raffte Decken zusammen und baute ein weiches Lager. "Komm Amira. Leg dich hin."
Langsam hebt sie den Blick und es dauert sichtlich eine Weile, bis die Information in ihrem Hirn ankommt. So schwach. Mit schleppenden Bewegungen versucht sie aufzustehen- aber das ging gerade eher schlecht als recht. Mehr auf allen Vieren krabbelnd, kommt sie Sirgal's Auforderung schliesslich nach. Die Wunde an ihrem rechten Arm spannt dabei schmerzhaft, aber das drang nur am Rande zu Amira durch. Kaum am Lager angekommen, fällt sie einfach lang hin. Begleitet wird das Ganze von einem halb unterdrückten Stöhnen, als sie auf dem Bauch landet. Quälend langsam dreht sich Amira auf die linke Seite, sodass Arm- und Bauchnaht soweit es ging entlastet wurden.
Seufzend sah sie Amira nach. Dann verließ sie das Gasthaus und ging zur Rückseite des Gebäudes. Immerhin war sie per Portal hier hergekommen und sie musste dem nachgehen. Ein weiteres Portal in Sel Tac'Zil könnte unter Umständen Probleme geben - oder ganz neue Möglichkeiten bieten. Außerdem fehlte ihr etwas, der 'Geruch' der Wüste.
Als Miri mitbekommt, wie Sirgal Amira von Viktor wegstößt, ist sie vollends wach. Sie geht zum Lager, auf dem Amira wie vom Blitz getroffen liegt. Tha`Rishas Energien waren zu stark für sie, aber vieleicht kann Miri Amira helfen, oder ihr zumindest etwas Kraft spenden. Miri ist noch nicht so sicher in der geziehlten Anwendung ihre Magie und das Experiment mit der Astralsicht ging zumindest temporär in die Hose, aber jetzt weis sie, wie sie es anstellen muß. Nur sich zu schützen muß sie noch lernen. *Ausprobieren* denkt sie sich, *gelesen hab ich nun genug über Heilmagie*. Also legt sie die Hand auf Amiras Brust und lässt behutsam Heilenergie in den Körper fließen.
Tha'Risha hatte sich mittlerweile genau an der Stelle in den Schnee auf dem Boden gesetzt, an der sie am Vortag via Portal - von dessen Existenz scheinbar niemand was ahnte - aus der Chaoswüste auftauchte. War es ein stabiler Durchgang oder ein wanderndes...? Das galt es herauszufinden. Sie versank in tiefe meditative Konzentration und stolperte wieder über Ereinnerungsfragmente, die hochkamen, aus einer Zeit, bevor sie sich dem Chaos anschloß.
Lange Zeit dachte Yaru nach und forschte mit stechendem tiefgehenden Blick ThaRisha sowie auch ihre Aura. "Tzeentch ist das Wissen... denn er ist jener der den Lauf des Gefüges vorrausbestimmen kann. Er der alles weis. Und wenn Du nach Wissen strebst ThaRisha, dann strebst du gleichsam auch nach Macht, nämlich nach der welche sich in dem Wissen verbirgt." sie holte tief luft. "wer viel weis und wer viel über bestimmte Dinge, Länder, Personen...Artefakte... nehmt was ihr wollt... nun wenn ihr viel über diese eine bestimmte Sache wisst, dann habt ihr Macht darüber!" sie bohrte sich mit ihrem Blick tiefer in ihre Augen
Miri versuchte Amira behutsam zu stärken. Sie schloss die Augen um sich besser zu konzentrieren und sah plötzlich Yarus stechenden Blick vor sich. Sie schien zu ihr zu sprechen. Der Energiefluß fing hektisch an zu pulsieren, als sie versuchte etwas zu verstehen. *Nein!* schalt sie sich innerlich, *eins nach dem anderen* und versuchte die Bilder aus ihrem Kopf zu verdrängen. *Ich muß dringend mit Tha`Risha darüber sprechen* dachte sie noch, bevor sie sich wieder voll und ganz Amira widmete.
Fehler. Weit aufgerissene Augen starrten zur Decke. Amira schrie gequält auf und bog dabei krampfhaft den Rücken durch. Miri konnte ja nicht wissen, dass der sich nun vor ihr windenden Frau vor mittlerweile über einem Jahr etwas Ähnliches passiert war wie Viktor. Ihre inneren Kanäle waren während eines Rituals durch Überlastung verbruzelt worden. Inzwischen war Amira zwar wieder soweit, dass sie das Brennen in ihrem Körper- was jedes Mal aufkam, wenn sie mit Magie arbeitete- wenigstens halbwegs zu ignorieren, bis sie ihre Aufgabe vollendet hatte, doch als Miri's Kraft in ihren Körper strömte und so das Brennen von Neuem anfachte, war es für den Moment endgültig vorbei mit ihrer Selbstbeherrschung. Zwar war es auf der einen Seite gut, was Miri versuchte, denn ihre Energie stärkte Amira in der Tat ein wenig, doch die Schmerzen nahmen Überhand. Wenn Miri weitermachen würde, würde sie eine Reflexreaktion bei Amira auslösen, die ihr wohl weniger gut bekommen würde...
Mist! Irgendwas lief da gewaltig schief. Hastig nahm Miri die Hände von Amiras sich vor Schmerzen windenden Körper. Zuerst hatte es den Anschein gehabt es täte ihr gut, aber dann war da wie eine Blokade und die Energien verzweigten sich mehr und mehr unkontrolliert. Sie würde es auf konventionellen Weg versuchen müssen, also Sirgal um einen Trank ,welcher die Schmerzen lindert, bitten. Oder einen Tee aus der Küche, sie kramte in ihrem Beutel, irgendwo hatte sie doch noch Weidenrinde und etwas Minze.
Myr'uit seufzte leise... Ihre Ausbildung war zwar noch nciht wirklich weit vorangeschritten, aber das das was die andere Versuchte nciht funktionierte, sah selbst sie........
Langsam ging sie auf Amira zu. "lass mich mal." meinte sie zu Dragomira gewandt und beugte sich vorsichtig über Amira. Myr'uit konzentrierte sich und wärmte ihre Hände auf. SAchte berührte sie Amiras nacken und strahlte eine angenehme wärme aus die ihre muskulatur entspannen sollte. sie vertiefte sich in amiras körperstruktur und sah vor ihrem geistigen auge ein spinnennetz heranwachsen. einige Risse im netz und eine Menge reparierte stellen leuchteten ihr entgegen. das ganze netz schien zu vibrieren, aber es gab keinerlei anzeichen für diese Körperliche reaktion.... ausser dem Vibrieren...... Myr'uit bildete sich der Schweiss auf der stirn und sie entzog sich dem Netz wieder udn kehrte mit ihrem kopf zurück ins jetzt und hier.
"Es ist definitiv nichts körperliches..... aber ihre engergien sind alle durcheinander..... alles ist in 'bewegung'...", murmelte sie.
Es gab jemanden, der seit Jahren erfolgreich geistige Diszplin übte und 'sich ständig bewegende Energien in sich trug und diese kontrollierte. Doch sie saß draußen und konzentrierte sich auf das Portal, welches sie erneut öffnen wollte.
Miri hatte Glück, dass sie den Kontakt unterbrach. Nur noch wenige Sekunden und Amira hätte ihr ungewollt eine mentale Klatsche verpasst, die sich gewaschen hätte...
Ihre Haut fühlte sich seltsam an- kalt und heiss zugleich. Amira's Körper war- abgesehen von den frischen Wunden am Vortag und einer Vielzahl alter Narben aus der Vergangenheit- in Ordnung. Sie war magisch ziemlich erschöpft und hätte die Drow sich die 'Kanäle' der Frau 'angesehen', hätte sie ein grellrotes Flammennetz vorgefunden; aber so waren es 'nur' starke Schmerzen ohne offensichtlichen Ursprung.
Amira wollte die Situation erklären, war jedoch unfähig zu sprechen. Inzwischen hatte sie sich zu einem Ball auf der Seite zusammengerollt und unter heiserem Knurren die Augen zusammengekniffen. Es war nicht so schlimm wie nach dem Angriff auf den Drake, aber dennoch recht heftig. Im Moment wünschte sie sich ein kühles, dunkles Loch in dem sie sich verkriechen konnte, bis es wieder vorbei war. Sie brauchte doch nur Zeit.
Myr'uit seufzte. Sie versuchte einen kleinen Trick anzuwenden.... SIe musste sich arg konzentrieren aber es gelang ihr einigermaßen. eine Hand wurde warm und sie legte diese auf den Rücken. Mitten zwischen die Schulterblätter. Jetzt kam der schwierigste Teil, da sie noch nciht so geübt war dauerte es eine ganze Weile. Die andere hand wurde zunehmend kühler. Diese Plazierte sie auf AMiras Stirn.
so blieb sie einige Minuten lang über der rivvil hocken und versuchte so das Temperaturwirrwar in die richtigen bahnen zu leiten. Muskeln entspannen und den Kopf abkühlen....
Viktor lag wieder auf dem Rücken den Tee/Trank hatte er restlos ausgetrunken und wie Sirgal angedeutet hatte machte dieser ihn müde und träge. Er lag einfach da und genoss es das die Schmerzen auf ein erträgliches Mass reduziert waren und er sich tatsächlich etwas entspannen und über die ganzen Vorfälle von gestern nachdenken konnte.
Die Atmung war zwar immer noch zitternd, aber bei Weitem nicht mehr so schnell und auch ihr Puls beruhigte sich ganz allmählich. Nach wie vor liegt Amira zusammengekrümmt auf dem von Sirgal errichteten Lager und wurde von Schmerzwellen geplagt, doch mit der Zeit sollten sie wieder schwächer werden. Myr'uit's Tun beschleunigte dies zwar nicht, machte es jedoch erträglicher.
"...Bel'la...dos...", würgt sie zwischen zwei Krämpfen hervor. Auch wenn es den Anschein hatte, dass sie nichts mitbekam, sie hatte sehr wohl erkannt, wer da gerade Hand an sie legte- und auch wenn ihr Deshineth sehr dürftig war, kannte sie die Vokabeln für 'Danke'.