Für Amira würde es ein kampf ohne Ende werden. Hatte sie das Feuer an einer Stelle eingedämmt, brach es an anderer wieder aus... Dies war selbst für einen Meister seines Faches etwas, dass sehr schwer zu bekämpfen war.
Myr'uit runzelte die Brauen. was war da wohl im Inneren des Rivvil los? Welches Chaos konnte in ihm herrschen das es sich so auf sein äußeres Auswirken konnte?
Myr'uit goss sich selbst einen tee ein und nippte faszin iert an ihm. sie sah kurz zu Sirgal und bemerkte ihren besorgten Blick.
Tha'Risha runzelte die Stirn und verstand, als sie die energetische Verbindung sah, dann das, was in Viktor geschah und die anstrengenden Bemühungen Amiras. "Nicht erschrecken," sagte sie leise uns sanft zu Amira und griff ihr sachte in den Rücken. Tha'Risha baute selbst Energien auf, ließ die Warpfusseln in einem anderen Teil ihres Ichs spielen. Amira würde die ungezügelte Chaosenergie zwar wahrnehmen können, doch es war ein arkanes Rückenstärken, was Tha'Risha aufbaute. Sie selbst wollte Viktor nicht anfassen, die Gefahr, dass er ihre - also chaotische Magie - aufnahm war zu groß.
Durch den Tumult wurde auch Miri wach und steckte den Kopf aus dem Deckenberg, in welchen sie sich mit Deliah letzte Nacht gekuschelt hatte. Die kleine Blutelfe schlief noch tief und fest, Miri war immer wieder verwundert, wie sie manche Dinge einfach verschlafen konnte. Vieleicht war das der Grund, wie sie das Auslöschen ihres Dorfes überleben konnte?
Es sollte wohl ein Kampf zu werden, der kein Ende zu nehmen schien. Allerdings lag es nicht in Amira's Natur einfach aufzugeben, wenn es mal haarig wurde. Was sie gerade tat, war zwar nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber in dem Fall immer noch besser als garnix- auch wenn ihr eigenes Handycap ihr die Sache noch weiter erschwerte. Sie bekam nicht mit, dass Sirgal gerade einen Trank mixte und auch nicht, dass Tha'Risha hinter sie getreten war. Erst, als die Halbdrow sie am Rücken berührte und sie zu unterstützen begann, bemerkt Amira deren unmittelbare Anwesenheit. Sie nahm diese unglaubliche Kraft des Chaos im Hintergrund wahr und einen Moment lang wurde sie dadurch ein wenig abgelenkt, doch dann begann Tha'Risha's Kraft zu fliessen und Amira nutzte sie instinktiv. Sie gibt ein heiseres Knurren von sich, als sie ihren eigenen Schmerz in den Hintergrund drängt und mit ihrer Arbeit fortfährt. Würde Tha'Risha auch sie 'ansehen', würde es wohl so ähnlich aussehen, als stünde die Frau in Flammen. Amira selbst kämpft verbissen weiter. Kaum schien sie an einer Stelle Erfolg zu haben und wollte sich einem anderen Bereich zuwenden, flammte das eben gelöschte beinahe wieder zu ursprünglicher Grösse auf. Nein, ewig würde sie das nicht durchhalten. Selbst mit Unterstützung bewegte sie sich immer weiter auf ihre Grenze zu. Allmählich beginnt sie zu zittern. Es würde nicht mehr allzu lang dauern und sie wäre hoffnugnslos überlastet.
Sirgal ahnte den verzweifelten Kampf nur. Sie konnte nur aus den Gesprächen vom Vorabend rückschließen. Letztlich war es aber so, dass Viktor wohl die Energien des Landes ausgeglichen und die arkane magie wieder hergestellt hatte. Allein diese Tatsache war so wichtig, dass Ry'Kah ihr den Kopf abreißen würde, sollte sie nicht helfen... In Gedanken fluchte Sirgal, weil sie das Voranschreiten des Trankes nicht beschleunigen konnte. Das war der Nachteil der Alchemie - sie brauchte Zeit!
Tha'Risha's Kraft verschaffte Amira Zeit, da sich ihre eigenen Reserven langsam aber sicher dem Ende zuneigten, dennoch nahm die Belastung für ihren Körper kontinuierlich zu. Allmählich wird ihr Atem schwerer und abgehackter- allerdings nimmt Amira dies nicht wahr, sie ist viel zu sehr in ihr Tun versunken.
Es dauerte noch fast zehn Minuten, bis der Trank so weit war, dass Viktor ihn gefahrlos zu sich würde nehmen können. Sirgal erhob sich und kam mit dem Becher zu den Dreien. "Amira!" sprach sie die Freundin deutlich an und berührte Viktor, damit sie die 'Fremdsignatur' auch bemerken würde.
Das äussere Ansprechen durch Sirgal nimmt sie nicht wahr, wohl aber deren 'Signatur', als sie den Gunmage berührt. Leere Augen richten sich auf die Botin.
Sirgal sah, dass Amira sie kaum wahrnahm. Sie hatte nur eine Möglichkeit... und die war nicht die feine Art. Sirgal setzte den Becher ab. Oft genug hatte sie inzwischen so mit Amira zusammengearbeitet, so dass sie sie wohl problemlos verdrängen konnte. Es war wie ein imaginärer Stoß vor die Brust der Freundin, als Sirgal einmal massiv in Amiras handeln eingreift und die Verbindung einfach wegreißt. Wäre die Freundin geübter in dieser Arbeit, wäre es für Sirgal schwerer geworden. Sichtbar legt sie nur beide Hände auf Viktors Körper und es leuchtet einmal massiv blau unter ihrer rechten Hand auf.
Mit einem Keuchen und 'nach-Luft-schnappen' prallt Amira zurück, als Sirgal die Verbindung gewaltsam löst. Keinen Moment zu früh. Mit leicht verschwimmendem Blick schaut sie halb abwesend auf Sirgal's weiteres Tun. Nach wie vor hockt sie schweigend am Boden auf den Knien neben Viktor. Ihre Arme hängen seitlich am Körper herab und ihr Atem kommt flach und schnell wie nach einem Sprint. Es kostete sie sämtliche Selbstbeherrschung, sich nicht vor Schmerzen zu einem Ball zusammenzukrümmen und abzuwarten, bis es sich wieder legte.
Sirgal richtete Viktor ein wenig auf, ignorierte dabei, dass sie ihm massiv weh tat. Langsam flößte sie ihm den Trank ein und legte ihn dann wieder hin. "Hab keine Angst - Du wirst müde sein und die Glieder werden schwer. Aber es wird nichts geschehen." beruhigte sie ihn und wies auf die Wirkung des Trankes hin. Dann sah sie auf und Amira an, die fast an Tha'Risha lehnte.
Ihre Augen hängen beinahe starr auf dem Gunmage. Ihr Geist wurde von einem einzigen Gedanken beseelt. "Nicht umfallen!", donnert es in ihren Gedanken, "Reiss' Dich zusammen Amira!" Schwankend hockt sie da.