Sirgal war unschlüssig, als Allister zum Luftschiff ging. Sie wollte aber nicht warten und so ging sie langsam weiter - die Arme frierend um den Leib geschlungen und tief in Gedanken. So sah sie nicht, dass Allister sich umgezogen hatte.
Amira zieht eine Augenbraue in de Höhe, als Allister zuerst an Bord kommt, wortlos unter Deck verschwindet, um dann anschliessend in bester Gouverneursuniform das Luftschiff wieder zu verlassen. "Was hat er denn nu schon wieder vor?", fragt sie sich innerlich, als sie ihm hinterherschaut. Dabei fällt ihr Blick ebenfalls auf Sirgal. "Ich kenne das Schiff ja bereits.", meint sie schliesslich zu Myr'uit, "Ich schlage vor, Ihr geniesst die Führung- ich muss noch wohin." Sie war sich im Klaren, dass es alles andere als höflich war der Drow einfach den Rücken zu kehren und das Schiff zu verlassen, ohne auf eine Antwort zu warten, doch das alles war ihr irgendwie nicht geheuer. Sacht tritt sie an Sirgal heran. "Möchtest Du meinen Mantel?", fragt sie bei ihrem Anblick.
"Ich sollte besser wieder hineingehen", meinte Sirgal, ohne Amiras Frage zu beantworten. Ihr weißes gesicht und die bläulichen Finger sprachen eine deutliche Sprache.
"Na dann los.", lächelt sie und legt ihr trotzdem den warmen Mantel um, "Auf dem Feuer müsste noch heisses Teewasser sein." Amira hält sich an Sirgal's Seite, während sie sich der Hütte nähern. "Kann ich etwas für Dich tun?", fragt sie leise.
Einen Moment lang huscht ebenfalls ein schiefes Grinsen über Amira's Gesicht, ehe sie wieder ernster wird. "Mach' mir nichts vor.", bittet sie ihre Freundin, "Ich bin doch nicht blind."
"Ich meinte das durchaus ernst", sagte sirgal leise. "Ich fühle mich dem hier kaum gewachsen, obwohl ich hier doch zu hause bin... es kommt mir vor, als zöge man mir den boden unter den Füßen weg, anstatt ..." sie seufzte. "Ich bin wohl einfach zu empfindlich geworden. Habe mich gehen lassen und es funktioniert nicht mehr so richtig, die Maske der starken Frau aufrecht zu halten, die man hier von mir kennt - und wohl auch erwartet."
Sie hatten sich der Hütte seitlich genähert und standen jetzt außerhalb des Blickfeldes in der Nähe der Hintertür auf der Ebenen Fläche, die zum Vorplatz führte.
Sirgal war stehengeblieben und hatte sich Amira zugewandt, machte dann einen Schritt auf die Freundin zu und sah sie fragend an.
Vorsichtig schliesst diese sie in die Arme. "Es kommt immer der Augenblick, an dem man manchmal nicht mehr weiss, ob man einer Sache gewachsen ist oder nicht.", meint Amira, "Man zweifelt und doch schafft man es irgendwie das Ganze dann doch durchzustehen. Du bist nicht allein- vergiss' das niemals, Sirgal."
Es waren nur wenige Worte, und doch traf Amira so tief, dass Sirgal Tränen in den Augen standen. Sie fühlte sich plötzlich so viel jünger als die Anderen - und doch war sie mit Ausnahme einiger Drow die weit älteste hier. Sie konnte nichts sagen, lehnte sich nur einen Moment an und hoffte, dass sie keiner sah.
Sie lässt für den Moment noch eine Hand auf Sirgal's Schulter liegen und sucht dabei deren Blick. "Ich weiss, dass es schwer sein muss...Doch wenn Du mal wen brauchst- Du weisst wo Du uns finden kannst.", meint sie mit einem sanften Lächeln, "Zögere nicht, darauf zurückzugreifen."
"Man wird es mir wieder als Flucht auslegen..." sagte Sirgal traurig. "Aber ich werde Euch gern besuchen kommen. Ich kann ihn ja sowieso nicht allzu lange allein lassen." Ihr Blick wandte sich dem Luftschiff zu - und die Augen weiteten sich etwas, als sie Allisters Aufzug sah. "Was hat er denn jetzt wieder im Sinn..."