RE: Das Badegewölbe im Haus der Gäste - der Empfangsraum. - 12

"Ach, jetzt fühl dich mal nicht auf den Schlips getreten. Du solltest auch einen Scherz erkennen, wenn du einen siehst..." Tha'Risha begegnete ihrem Blick ausdruckslos.

Für einen Moment blitzte Ärger im Blick der Halbdrow auf. 'Ja, ich kann scherzen, Derfi und...' waren ihre Gedanken.
"Tja... in dem Fall solltest du es wohl einfach mal testen."


Ken erwiderte den Blick und lächelte.

"Nein, Yaru. Zwei Drow-Männchen!"
Was das denn so schwer zu verstehen? Tha'Risha schüttelte den Kopf. Sie betrachtete ihre Haut und auch die ihrer Tochter. Sie waren schon lange im Wasser, zu lange für ihren Geschmack.
Langsam und vorsichtig um Yanni nicht zu wecken stand sie auf und kam mit ihr aus dem Becken. Sorgsam wickelte sie die Kleine in weiche wohlige Handtücher und legte sie auf eine Liege, während sie sich selbst abtrocknete und den Mantel über zog. Wenig später lag sie auf dem Liegestuhl, Yanni wieder im Arm und entspannte.

"So? Sind wir das?" Tha'Risha streichelte Yanni weiter. "Nur weil wir uns gerne der Entspannung hingeben, Leidenschaft als etwas wunderbares ansehen und es lieben? Ich denke nicht, dass wir versessen sind, sondern wir wissen einfach gutes zu schätzen..."

Sie sah auf und wieder war eine Spur von Ärger zu erkennen.
"Diese Vergleiche..." Tha'Risha schüttelte den Kopf. "Die Drow sind ein sehr leidenschaftliches Volk. Und wie du weißt, spielen Status und Macht eine große Rolle in diesem Volk. Und Sex ist vermutlich die einzige Möglichkeit für ein Männchen in der Llothgeprägten Gesellschaft Macht auszuüben. Aber das ist nur ein Aspekt. Selten ist es die wahre Liebe, sondern vielmehr das Verlangen, die Begierde, die pure Lust."
Sie grinste.

"Naja, es ist mehr meine Interpretation." Sie hatte die Augen geschlossen. "Ja, sicher, die Frau wählt sich den Mann. Und je höher die Frau gestellt ist, umso mehr Auswahl hat sie und umso mehr ... ja... gehört es dazu. Verstehst du?" Sie grinste. "Und seien wir doch mal ehrlich. Die Macht - vielleicht ist das Wort auch falsch - eines Mannes besteht wohl darin, dass sie uns verhungern lassen können."

"Ich denke das ist Statusabhängig." Sie grinste, behielt aber die Augen zu. "Und wenn du es genau wissen willst. Es ist ein Spiel zwischen mir und Khyl'Lian. Keins bei dem man verlieren kann, aber eben ein Spiel. Und bislang hatte ich keinen Grund zur Klage, dass ich nicht zufriedengestellt wurde ... sie waren alle recht... gut." Das Grinsen wurde breiter.

"Kann schon sein," meinte sie. "Aber ich sehe unsere Männchen nicht als Verbrauchsmaterial. Es wäre auch dumm und töricht."