Lucy schüttelt den Kopf. Sie hatte es oft mit derartigen Patienten zu tun- Männer wie Frauen, allesammt jedoch störrischer als eine Herde Esel. Da auch sie mit der Wundheilung sehr zufrieden ist, trägt sie nur eine neue Schicht Salbe auf die Wunde und den Verband, um das Ganze dann wieder neu abzudecken. "So fertig.", meint sie kurz darauf, "Wenn Sie möchten, können Sie jetzt in Ruhe frühstücken gehen. Und bitte- achten Sie auf sich."
"Sehen... sie es uns nach, wenn wir nicht immer verstehen, worum es geht", bat sie leise. Dann ging Fox schnell und verließ den Raum, ohne eine Antwort abzuwarten. sie ging brav in ihr Zimmer zurück, wo sie sich schweigend und nachdenklich, aber nicht mehr so schlechter Laune zu Pip setzte und sich nur einen Kaffee holte.
Wilcox hätte auch nichts erwiedert- solche Reaktionen kannte sie ebenso; meist traten sie auf, wenn jemand noch kurz zuvor auf Messer's Schneide gestanden hatte...Schweigend räumt sie das Zeug zusammen und macht sich dann wieder an die Arbeit- es gab viel zu tun heute.
Pip hatte schon auf Fox gewartet und begrüsste sie mit einem strahlenden Lächeln. Dann jedoch sah er ihre nachdenkliche Miene und setzte sich zu ihr. "Was ist denn los?", fragt er sanft, "Stimmt etwas nicht?"
Fox schüttelte langsam den Kopf und starrte in ihren kaffe, als könne sie dort die antworten erkennen. "So lange hat es noch nie gedauert. Ich bin ja nicht das erste mal in einem Lazarett. Hier in Fellig kennt man mich eigentlich..."
"Irgendwas ist mit dem Schultergelenk", meinte Fox und seufzte. "Ich versteh davon nix. Darf die Schulter aber wohl nicht bewegen. Operieren war im Gespräch, will sie aber nicht machen, wenns anders geht. Wär zu gefährlich."
"Ich kenne mich zuwenig damit aus, aber vielleicht will Miss Lucy auf die Art sicher gehen, dass Du die Schulter hinterher wieder voll gebrauchen kannst.", überlegt Pip, "Ich weiss noch, als ich sie gefragt hatte, warum sie mir die Drähte um die Knochen verpasst hätte, hat sie gemeint, dass es andernsfalls komplett krumm und schief wieder zusammengewachsen wäre, wenn ich es denn überlebt hätte- vielleicht ist das bei Deiner Schulter was Ähnliches in der Richtung."
Fox blies grad Trübsal - und da halfen seine lieben Worte nicht. Auch die Ungewissheit machte es nciht besser. Sie nippte an ihrem kaffee, der ihr so gar nicht schmecken wollte, holte sich ein Glas wasser und starrte ins Leere.
Traurig sah Pip sie an- wenn es doch nur was gäbe, was er tun könnte. Aber so hockte er still neben Fox und legte ihr einen Arm um den Rücken- irgendwie war ihm gerade der Appetit vergangen.
Fox blinzelte, stellte das Glas weg und holte sanft seine Hand nach vorn, um sich dann hinzulegen. Starr sah sie an die Decke, bis sie irgendwann die Augen schloß.
Pip blieb still bei ihr sitzen und wachte über sie- wenigstens das konnte er tun. "Ach Liebes...wenn es doch nur etwas gäbe, was ich machen könnte, damit es Dir besser geht...", geht es ihm bei ihrem Anblick durch den Kopf. Sein Kaffee wurde kalt, doch es kümmerte ihn nicht und es würde wohl noch eine Weile brauchen, bis Claire käme, um die Reste wieder einzusammeln.