Lucy winkte sie schon heran. Der Mann in dem Bett drehte in quälender Langsamkeit den Kopf in Fox' Richtung und öffnete nicht minder langsam die Augen ein Stück weit.
"Verrückter Hund...", murmelt Blake sichtlich erleichtert. "Pip, Du verdammter Bastard- mach' das bloss nicht nochmal.", klang es leicht hilflos aus Charly's Richtung, dch auch sein Gesicht zeigte deutliche Erleichterung.
Mit einer unbeholfenen Bewegung hebt er die Hand und streckt sie ihr entgegen, dabei ein schwaches Lächeln auf dem Gesicht. "Ich...verschwinde doch nicht...einfach so...", kommt es sehr leise von ihm, "...Das kannst Du...vergessen..."
"Jenkins- wenn Sie das nochmal machen, dann trete ich Ihnen persönlich hiermit in den Hintern- verstanden?", kommt es nachdrücklich von Lucy, wobei sie sich auf das rechte Bein klopft- es klingt metallisch. "Ja...Ma'm..."
"Das sah eben aber ganz anders aus." wiederspricht Fox sanft. "Hast uns ganz schön vor den Kopf gestoßen... und ich bin mal wieder Schuld." Es war ihr egal, ob die Jungs oder Lucy es hörten. "Pip verdammt - das geht so nicht weiter! Mich bringt nichts von dem hier um - Dich schon! Bitte, Du musst auf Dich aufpassen." Sie sprach die ganze Zeit leise, legte ihm die jetzt leicht zitternde Hand an die Wange und dann auf das Herz.
"...Nicht...Liebes...", flüstert er leise und hob langsam die Hand an ihre heile Wange und strich sacht mit dem Daumen darüber, "Du...kannst nichts dafür..." Auch ihm war es gerade herzlich egal, wer davon was mitbekam. "Ich hab'...Dir was versprochen...und das halte ich..."
"Wir...öhm...warten dann mal draussen.", kommt es leise geräuspert von Blake, welcher Charly ein entsprechendes Zeichen gab- es schien ja alles wieder in Ordnung zu sein.
"Lass' sie ruhig...Blake...ist es peinlich...", grinst Pip schwach.
"Garnicht wahr.", murmelt dieser prompt und Charly grinst ebenfalls.
Lucy gab unterdessen Claire gewissen Zeichen, was sie zu tun hätte und die Schwester macht sich sogleich an die Arbeit etwas zum Waschen und frisches Bettzeug zu organisieren- neue Verbände waren ja schon da. Sacht legt die Heilerin Fox eine Hand auf die Schulter. "Und nun zu Ihnen, Carter.", meint sie sanft, um sie nicht zu erschrecken, "Sie sehen aus, als kämen Sie gerade vom Schlachtfeld."
Damit bringt sie Fox zum Lächeln. "Wär ja nicht das erste Mal..." Sie sieht Pip an. "Du bleibst da ruhig liegen und wirst gefälligst zusehen, dass das endlich heilt, klar? Blake, ich will mit Euch beiden noch reden - also bitte nicht weglaufen." Mühsam kommt sie auf die Beine. "Dann dürfen sie jetzt erst mal, Lucy." Noch eine Eigenschaft von Fox. Überblick behalten.
Die beiden nickten zustimmend und machten es sich draussen auf den Stühlen der Nachtschwestern bequem.
Lucy hatte sich mit ein paar Handgriffen alles zurecht gelegt. Vorsichtig löst sie die Auflage und stillt als erstes die Blutung, um Fox dann die Wunde und das Gesicht sacht zu reinigen- dann folgt das übliche Prozedere. Als die Neue Auflage sitzt, schaut sie gewohnheitsmässig nach der linken Hand der Patientin und lässt ihr zum Schluss von Claire noch ein neues Hemd geben, da das, welches Carter gerade trägt ja reichlich vollgesaut war, um ihr dann wieder in die Schulterschlaufe zu helfen- die Heilerin hofft, dass sich durch die Aktion gerade im Gelenk nichts verschoben hatte.
Dann wendet sie sich wieder Pip zu, dessen Kreislauf sich wieder stabil eingependelt hatte. Reinigen und nach einem behutsamen Aufsetzen neu verbinden. Mit Claire's Hilfe bezieht sie das Bett neu und prüft Pip's Funktionen sicherheitshalber nochmal. "Lassen Sie es langsam angehen, Jenkins, oder ich binde Sie fest- das ist die letzte Warnung- kapiert?", verdeutlicht Lucy die Lage und Pip nickt. "Ich rühre mich nicht...von der Stelle..." Zufrieden verabschiedet sie sich von den Anwesenden und macht sich wieder an die Arbeit im rest des Lazarettes, wobei Claire ihr folgt.
Lange sieht Pip Fox an. "...Bei Morrow...Ich liebe Dich...", spricht er irgendwann leise aus, was ihm auf der Seele liegt. Blake und Charly warteten nach wie vor geduldig vor der Tür.
Fox tat die Schulter zwar weh, aber das hatte sie vorher auch schon getan. Lucy hatte auch Pip das gesicht gesäubert, wofür Fox ihr dankbar war. Sie hatte ihn wirklich ziemlich eingesaut. Mit leicht schiefgelegtem Kopf sah sie Pip nun an. "Ich liebe Dich auch, Pip. Und ich hätte nie gedacht, dass es so weh tun würde, das mitzuerleben..." Sie streichelte ihm über die Haare, küsste ihn und stand dann auf. "versuch ein bisschen zu schlafen. Ich will nur grade mit Deinen Freunden reden. Ich bin gleich zurück... Wenn etwas ist, ich bin nur vor der Tür." Sie sah ihn an. "Wenn rufen nicht geht - schmeiß irgendwas runter. Das hör ich schon."
Er geniesst die zarte Berührung sichtlich. "Wird gemacht...", entgegnet Pip leise und schaut ihr hinterher, bis sie den Raum verlassen hatte. Müde von alle dem schliesst er die Augen und döst leicht vor sich hin.
Als sich die Zimmertür öffnet, blicken Charly und Blake auf und erheben sich sogleich von ihren Plätzen, abwartend was Fox noch von ihnen wünschte.
Fox schloß erst die Tür, bevor sie leise sprach: "Ich weiß zwar nicht, woher ihr beide noch gekommen seid, aber ich möchte euch danken. Zum Einen für Gewissheiten, zum anderen für die Freunde, die ihr ihm seid." sie sah die beiden geradeheraus an, dann berührte sie Blakes Arm, nickte ihm schweigend zu. Sie fand grade keine Worte für das, was er für sie selbst getan hatte. "Ist... er eigentlich immer so?" fragte sie dann.
Blake nickte ihr zu und erstmals zeigte sein Gesicht sowas wie ein Lächeln. "Ist schon gut.", meinte er schlicht. Charly lächelt schief. "Na ja- wir waren fast zur Tür raus, als wir Ihren Ruf gehört haben...", meint er und schaut Fox fragend an, "Was genau meinen Sie?"
Blake und Charly tauschen einen Blick, ehe Charly sich räuspert und leise zu sprechen beginnt. "Sie haben die Narben gesehen, nicht wahr?", fragt er und erzählt weiter, ohne eine Antwort abzuwarten, "Ich bin der Grund dafür- es ist allein Pip's Verdienst, dass ich heute hier stehen und mit Ihnen sprechen kann...Fragen Sie ihn, er wird es Ihnen bestätigen..."
Blake nickt. "Er ist ein ehrlicher Mensch und man kann sich zu einhundert Prozent auf ihn verlassen. Er hat noch nie ein Wort gebrochen, seit ich ihn kenne und wir drei sind quasi zusammen aufgewachsen.", fährt der Grünäugige fort und schaut Fox einen Moment lang schweigend in die Augen, ehe er weiterspricht, "Ich weiss nicht wie Sie das geschafft haben, aber nach dem, was ich bisher mitbekommen habe, müssen Sie ihm verdammt viel bedeuten..."