Lucy zieht eine Augenbraue in die Höhe. "Nun gut, dann kommen Sie bitte mit, ich würde mir das gern direkt anschauen- aber dazu brauche ich mehr Licht.", meint sie und bat Fox mit einer Geste aufzustehen und ihr zu folgen.
Der Weg führt in das gleiche Behandlungszimmer, welches sie vom Morgen her schon kannte. "Bitte setzen Sie sich, Ltd. Carter.", bat Wilcox und richtet eine verspiegelte Laterne so aus, dass sie Fox Gesicht bestrahlte, "Die Umrisse- wie genau stellt sich das dar? Wird es besser wenn sie näher an etwas dran sind oder weiter weg? Oder gibt es keinen Unterschied?" Eingehend untersucht die Heilerin beide Augen, sowohl das Linke, als auch das Rechte; wie die Pupillen auf den Lichteinfall reagierten und etwaige Trübungen in einer der Schichten.
"Im Moment seh ich nur graue Schleier - also wie im Nebel und nicht scharf. Ich hab so das Gefühl, als könnt ich das wegblinzeln, aber es geht nciht. Manchmal sind es wie schlieren... Hach, das ist blöd zu beschreiben. Als wenn ein Fenster angelaufen ist. Man sieht draußen was, aber eben nicht richtig scharf." Auf das Licht reagierte das Auge völlig normal. Im Augenwinkel waren aber noch kleine, gelbliche Spuren zu sehen und die Schleimhäute waren von agressiver Röte.
"Hm...", macht Lucy erneut- wobei deutlich wird, dass ihr das Gesehene ganz und garnicht gefällt. Die Heilerin wendet sich ab und geht zu einem Wandschrank hinüber. Als sie ihn öffnet könnte man meinen, man steht direkt in einer Alchmistenküche. "Mal sehen...wo hab ich denn...ah ja...da ist es ja...", murmelt sie vor sich hin, während sie veschiedene Substanzen in einer Pipettenphiole zusammenmixt. Dann bereitet sie noch eine zweite, grössere Phiole vor- auch hier wird wieder murmelnder Weise zusammengemixt, ehe sie sich Carter wieder zuwendet. "Also, ich habe hier zum Einen Augentropfen- die müssen wir Ihnen zweimal am Tag hineingeben, bis das abgeklungen ist.", erklärt Lucy und hält die kleinere der beiden Phiolen mit der Pipette in die Höhe und zeigt Fox dann das andere Fläschchen, "Das hier ist ein weiteres Präparat, was von innen wirkt- dreimal täglich nach jeder Mahlzeit einen kleinen Löffel über mindestens 10 Tage."
"Sie haben eine Entzündung im Auge.", erklärt Lucy, "Als ich Sie das zweite mal unter dem Messer hatte, war oberflächlich eine dünne Schicht gelbliche Ablagerungen auf dem Augapfel- ich habe es so gut es ging gespült. Ich konnte ja schlecht das Auge enfernen, es in der Küche ins Spülwasser schmeissen und hinterher wieder einsetzen- so einfach geht das leider nicht. Vorrangig ist jetzt, dass wir das Ganze unter Kontrolle bekommen. Die Medis, die ich Ihnen zusammengestellt habe sind hochdosiert, sodass sie selbst bei Ihnen anschlagen müssten." Sie macht eine kurze Pause. "Verlieren werden Sie das Auge wohl nicht, doch es ist gut möglich, dass Sie zumindest auf der rechten Seite eine Sehstörung zurückbehalten werden.", fährt sie fort, "Das kann man jedoch mit Linsen in den Griff kriegen- aber das kann ich ihn Ihrem Fall erst dann genauer beurteilen, wenn das vollständig abgeheilt ist."
Lucy schüttelt den Kopf. "Das ist eine Kleinigkeit im Vergleich, wenn auch nicht zu unterschätzen.", meint sie und schaut Fox fragend an, "Wollen Sie, dass ich Ihnen die Tropfen das erste Mal hineinträufel oder möchten Sie es gleich selbst versuchen? Es wird sich nicht anders anfühlen, als wenn sie Tränen in den Augen haben- pro Anwendung zwei Tropfen pro Auge."
Sie nickt. "In Ordnung.", meint sie und legt vorsichtig Hand an, nachdem sie die Pipette aufgezogen hatte, "Es funktioniert am Besten, wenn Sie dabei nach oben schauen und mit der freien Hand die Lider sacht auseinanderziehen. Dann träufeln sie in aller Ruhe je zwei Tropfen ein und schliessen die Augen wieder, während Sie noch nach oben schauen. Dann bewegen Sie die Augen unter den geschlossenen Lidern bitte hin und her, damit sich die Tropfen gut verteilen. Und das war's schon. Zugegeben, es kostet die Meisten am Anfang ziemliche Überwindung, sich etwas in das Auge zu geben, doch nach der zweiten dritten Anwendung werden Sie sich schnell daran gewöhnt haben."
"Gut. Die Tropfen gibt es dann das nächste mal morgen früh und die anderen Medis nehmen Sie bitte heute Abend nach dem Essen ein.", bat Lucy sie, "Gibt es noch etwas, was ich für Sie tun kann?"