Sie machte ein Gesicht, als wäre sie frontal gegen eine Wand geprallt. "Das ist nicht komisch.", stellt sie trocken fest und macht Anstalten die Beine aus dem Bett zu schwingen, wobei der Ring an dem Lederband um ihren Hals klimpert. Das Geräusch macht sie stuzig. "Ich trage doch gar keine Kette.", murmelt sie, als ihre Hand automatisch zu der Geräuschquelle langt. Amira zieht das Schmuckstück unter dem Hemd hervor und wird Kalkweiss, als sie es betrachtet. "Das kann nicht sein...Er würde das Teil doch nie...", flüstert sie fassungslos. Dann fällt ihr Blick auf die aufgesägte Muschel, die am selben Band baumelt. Sie spürt, dass es damit auch mehr auf sich hatte, als blosser Zierat, doch sie kann sich partou nicht entsinnen was. Wie versteinert hockt sie da, kerzengerade und dabei halb im Schneidersitz auf den silbernen Ring mit den Schwarzen Intarsien starrend. "...Das kann doch unmöglich sein...", wiederholt sie leise und plötzlich schien es ihr, als würde ihr wieder kalt.
Die Angesprochene kneift einen Moment lang die Augen zusammen und schluckt den Kloss in ihrem Hals herunter, ehe sie langsam zu Falk aufblickt. "Das hoffe ich...", entgegnet sie mit müde klingender Stimme und lässt die Anhänger wieder los, "...Und ich hoffe, es gibt nicht noch mehr böse Überraschungen...Für heute war das wahrlich genug..."
"Bitte...würdet Ihr mich zu meinem Pferd begleiten?", bittet sie ihn leise, "Ich habe zum Einen das dumme Gefühl, dass man mich allein wohl kaum aus der Tür lassen würde und zum Anderen werde ich hier drinnen über kurz oder lang verrückt...Ich...ich muss irgendwas tun..."
"Amira, Du wirst liegen bleiben. Dein Kopf ist im Augenblick weder für arbeiten, noch für herumlaufen gemacht. Wir können im Moment nicht nach hause - dazu muss das Wasser erst noch weiter zurück - und ich will erst nachsehen, wie es um das haus steht. Bitte - leg Dich hin. Ich hole Dir etwas zum Schlafen, wenn Du möchtest."
"Aber ich...", beginnt sie schwach protestierend, um dann erneut einen Moment lang zu verstummen. Amira legt den Kopf schief und schaut fragend aus der Wäsche. "Nach Hause?...Wir?...Ich meine...Öhm...sind wir...Also wir beide...", sie deutet leicht verlegen abwechselnd auf sich und Falk.
"Das hoffe ich.", entgegnet sie leise und gestikuliert hilflos, "Einerseits fühle ich mich fremd an diesem Ort aber andererseits scheint mich hier so ziemlich jeder, dem ich über den Weg laufe zumindest vom Sehen her zu kennen...Doch das einzige Lebewesen, was ich hier bisher getroffen habe und von welchem ich momentan sagen kann, dass ich es in und auswendig kenne ist mein Pferd Dhashur...Noch nicht mal mein Falke scheint hier zu sein..." Bakal und sein Reittier erwähnt sie mit keinem Wort- der Ring war offensichtlich Beweis genug, um Falk's Behauptung er sei hinübergegangen zu untermauern. Amira lässt resigniert die Schultern hängen und seufzt traurig und reibt sich mit einer Hand über das Gesicht. "Verdammt noch eins...", murmelt sie vor sich hin, ehe sie wieder aufblickt. "Ich...Es tut mir leid...ich will Euch nicht herumscheuchen...doch es gäbe da noch ein paar Dinge, die mir gerade in den Sinn kommen...", beginnt sie vorsichtig, "...Wenn ich schon nicht aufstehen darf, wäre es möglich, dass ich einen Bogen Pergament und etwas zum Schreiben bekäme...und vielleicht einen Kanten Brot und etwas Wasser..." Amira zögert merklich ehe sie weiterspricht, da sie fürchtet ihre Fragerei könnte ihrem Gegenüber noch mehr auf's Gemüt schlagen. "...Und...*räusper*...warum...nennt Ihr mich einen...Stern?..."
DAS Lächeln auf Falks gesicht wurde wärmer. "Du hast Dir die Übersetzung also gemerkt. Das ist gut. Als es mir sehr schlecht ging, und ich am Verzweifeln war, warst Du das Licht in der Dunkelheit. Mein Stern." Er stand auf. "Ich werde Dir alles bringen. Warte einen Moment." Falk holte das Gewünschte und kam bald darauf mit einem Tablett und einem Eintopf aus der Küche zurück.
Fox wollte aufstehen, was ihr in Kyrillas Rücken erst beim dritten Versuch gelang. Zweimal knickten ihr die Knie weg. Schweigend und insgeheim Fluchend folgte sie ihm dann aber.
Kyrillas führte sie durch die Leute hindurch zu dem Gebeudekomplex in welchem die Manschaftsquartiere untergebracht waren. Die Türen waren zum Glück gut gesichert, so das der Boden im Gebäude nur sehr wenig Wasser aufwies und das stammte wohl von tropfenden Stiefeln und Kleider.
Das Quartier war klein, aber soweit es eben ging nett eingerichtet.
"So warte ich geb dir was trocknes."
meinte der Grabenkämpfer und ging zum Schrank um ihr gleich daraus eine schwarze Hose, ein Uniformhemd, einen Kragen und frische Socken zu reichen.
"So hier erstmal. Ich geh rasch einen zweiten Mantel für dich organisieren in der Zeit kannst du dich umziehn. Fühl dich wie zu Hause."
Ein schüchternes Lächeln begleitet Falk, als er den Raum verlässt. "Dann gehöre ich wohl tatsächlich hierher...", geht es Amira dabei durch den Kopf. Als er zurückkehrt, hatte sie sich inzwischen richtig aufgesetzt. Mit einem Kissen im Rücken und den unterschlagenen Beinen unter der Bettdecke, sitzt sie abwartend auf ihrem Lager und hatte die Augen geschlossen. Der Atem war ruhig und kontrolliert, der Kopf leicht gesenkt. Als er halb zur Tür herein ist, hebt sie den Blick und ein leichtes Lächeln liegt auf dem Gesicht. "Ich habe Euch gehört...und das Essen gerochen. Vielen Dank, das ist sehr nett von Euch.", gibt sie mit einem schiefen Grinsen zu, nachdem Falk ihr die Schale gereicht hatte. Mit gesundem Appetit macht sie sich darüber her und gibt das Gefäss sammt Löffel wieder zurück. "Danke- das war genau das Richtige.", meint sie lächelnd und schielt nach dem Schreibzeug.
Fox entledigte sich, als Kyrillas gegangen war, ihrer völlig verschmutzten und nassen Kleidung. Wo sie überall Sand fand, erschreckte sie. Er knirschte sogar zwischen den Zähnen. Mit blaugefrorenen Beinen zog sie die Kleidung an, die ihr zu klein war. Improvisierend schlaufte sie den Gürtel so um, dass die Hose auch ohne Knopf hielt. Das hemd passte eher - war Kyrillas an breiten Schultern hatte, machte ihre Brust aus. Sie räumte die Nasse Kleidung zu einem ordentlichen Paket zusammen, setzte sich an den Tisch, stützte den Kopf in die Hand und schlief fast sofort wieder ein.
Falk überließ Amira das Tablett als Schreibunterlage und holte einen Krug mit Tee und zwei Becher, mit denen er sich wieder zu ihr setzte.
Wenige Minuten Später kam Kyrillas. Er klopfte und als keine Antwort erklang trat er vorsichtig ein. Beim Anblick den Fox bott muste der Grabenkämpfer grinsen. Leise ging er näher und legte den Mantel, den er für sie geholt hatte über ihre Schulter, er würde wärmen.
Dann zog er den Mantel aus und suchte sich selbst eine Garnitur Kleider heraus. Kurz verschwand er er in einen kleineren Nebenraumund als zurück kam hatte er sich umgezogen. Vom Tisch nahm er ein Becher und goss sich etwas Met ein. Dann setzte er sich auf den zweiten Stuhl und lehnte sich zurück
Kyrillas genoss den Met, den er in kleinen Schlucken trank. Später würde er etwas essen gehen, sein Magen knurrte. Allerdings würde er erst schaun gehn wo er helfen konnte.
Nachdem der Becher leer war erhob er sich und zog den Waffengürtel wider an, den Mantel dieses mal geschlossen. Er schlug den Kragen hochund band sich ein neues Tuch um. Dann schrieb er auf einen Zettel