"Abgesehen von den üblichen Bearbeitungsspuren und dass die Wände zum Teil offenbar russgeschwärzt sind, nein- jedenfalls nichts Offensichtliches.", antwortet Amira und folgt Kyrillas zum intakten Sarg.
Die Frau schaut den Grabenkämpfer an und ein schiefes Grinsen schleicht sich einen Moment lang auf ihr Gesicht. "Na ja- dann wollen wir mal hoffen, dass uns nichts anspringt.", meint sie.
Einen Augenblick lang verzog Amira das Gesicht. "Ich hab' da so einschlägige Erfahrungen mit sowas gemacht- wenn also nix da raus hüpft, wäre ich nicht traurig drum.", entgegnet sie- es sollte scherzhaft klingen, doch wer sie länger kannte, würde in ihren Augen lesen können, dass sie es durchaus ernst meinte.
Als Kyrillas seinen Dolch in den Spalt schiebt, legt Amira eine Hand auf seinen Unterarm. "Nicht- so ruinierst Du Dir die Klinge.", meint sie grinsend, "Warte, ich helfe Dir."
Amira stellt sich neben den Grabenkämpfer an das Ende des Sarkophages und beginnt an der Ecke mit aller Kraft zu schieben- sie hoffte, dass hier der Widerstand am geringsten sein würde.
"Oke, na freuen würd ich mich auch nicht aber es würd mich irgendwie wundern"
Es ertönt ein schabendes geräusch von Stein auf Sein und der Deckel bewegt sich langsam. Den beiden gelint es den Deckel weg zu schieben.
Der Sarg enthält ein vollständiges Skelett. Es scheint feiner zu sein als das erste und die resten einer Decke erscheinen rötlich. Zwei Finger haben Ringe angesteckt, aalerdings blassere und weniger aufwändige, dafür feinere. Das Skelett hat die Hände gefalltet, so als würde es beeten. Ein kleines Lederetui liegt daneben.
Das leder sah etwas spröde aus, aber es war ganz. Es war etwa so gross wie eine Munitionsgürteltasche.
Der Grabenkämpfer nahm es heraus.
"Schauen wir doch mal"
Er öffnete es vorsichtig. Darin lag ein kleiner Beutel und eine geschnitze Pfeife, welche weisslich schimmerte im schein der Lampe. Sie war schlicht und das einzige war ein Auge welches sie zierte. Das Mundstück war aus Holz.
Der Duft der noch vorhanden ist ist intensiv. Es richt nach verschiedenen Krätern und Tabak. Er ist irgendwie scharfsüsslich und löst ein etwas betäubendes Gefühl aus. Er hat etwas drogenartiges.
"Wäre sicherlich nicht die Erste, die sich mit sowas in Trance versetzt.", meint Amira und wirft einen erneuten Blick auf die Tote, um zu sehen, ob es irgendetwas Ungewöhnliches an ihr gibt oder etwas, was auf ihre Identität, ihren Namen hindeutet.