RE: Das Gefängnis - 16

Funkelnde Augen maßen sie - dann erscholl ein erheitertes Lachen.
"Ich will Dich kämpfen sehen, um das, was Du haben willst. Bereite mir Freude - und verdirb mir nicht den Spaß. Warum sollte ich Dir alles in den Schoß werfen?"

"Noch mehr?... Von mir aus!" In Tha'Rishas Augen funkelte es. "Ich wusste ja nicht, dass du Sinn für Bürokratie hast..." murmelte sie leiser.

Wieder lachte sie... und wandte sich langsam ab. SIE schritt zur Tür. Für die knienden Männer hatte sie keinen Blick - aber T'risslay traf ein böses Funkeln.
Dann geschah etwas, dass Ry'Kah schon früher erlebt hatte - nur unter einem anderen Herrn.
SIE trat einfach aus dem Körper der Priesterin heraus, mitten im Schritt, und ließ Ry'Kah fallen, wie ein abgelegtes Gewand. Nach zwei weiteren Schritten war das Abbild der Göttin verblasst.

Ry'Kah fiel einfach zu Boden. Sie blieb ohne Bewußtsein nur zwei Schritte von Rel'Nag und Aly'Triss entfernt liegen.

Sie erhoben sich fast synchron.
Rel'Nag griff automatisch nach ihrem Hals, um nach dem Puls zu fühlen.
Er blaffte die Wachen an:
"Ruft die Heiler! Es gibt genug zu tun! Decken her - wirds bald?"

Auch Tha'Risha war schnell bei Ry'Kah. Sie achtete nicht wirklich auf die Männer, sondern griff ihr an die Stirn und sprach sie an. "Dalninil? Dalninil."

Es dauerte eine halbe Ewigkeit, dann schlug Ry'Kah, im ersten Moment blicklos, die Augen auf.

Tha'Risha kniete sich vor Ry'Kah und sah sie an. "Dalninil?"

"Was... was ist passiert?" war die leise Frage.

Rel'Nag kam gerade mit einer Decke, die er ihr umlegte.
Zeitgleich sackte T'risslay lautlos an der Wand herunter.

"Du ... also sie... du erinnerst dich nicht?" fragte sie ein wenig ungläubig. "Sie war hier."

Rel'Nag nickte, kam neben Aly'Triss und nahm seine Frau in die Arme.
Er stützte sie ab, so dass Aly'Triss entlastet wurde und sich freimachen konnte.

"Nau", sagte Ry'Kah leise.
"Ich wollte mit Dir reden, weil man mir sagte, was passiert ist... Ich muß wohl gefallen sein."