Nach dem Vorfall mit Rel'Nag, hatte AlyT'riss sie ins Gefängnis gebracht - mal wieder Befehlsverweigerung.
Man sperrte Tha'Risha in eine Zelle, die nicht nur aus Gitterstäben, sondern ein gemauerter Raum war, mit einer schweren Holztür. Außer etwas Stroh, diversen Ringen an der Wand und den üblichen Kritzeleien anderer Gefangener an den Wänden, gab es hier nichts - nicht mal ein Fenster nach draußen. Tha'Risha polterte und trat mehrfach gegen die Tür, die sich keinen Millimeter rührte. Irgendwann hab sie es auf und zog sich in die Ecke zurück, wo sie sich an der Wand zu Boden sinken ließ und sich in den Mantel kuschelte, denn es war erbärmlilich kalt.
Neben Tha'Risha wurden 5 Gefangene eingepfercht die schmerzhaft stöhnten. "Und was haben die Ausgefressen?" war die Frage des Wächters. "Raubüberfall. Die werden Morgen gehängt."
Einer der beiden Sargtline, die Tha'Risha reingebracht hatten, rieb sich schmerzverzerrten Gesichtes den Arm. "Oh Mann, das brennt vielleicht..." knurrte er um sich herum.
Die Halbdrow indess hatte ein ganz anderes Problem. In ihr tobte es, wie bei einem Sturm und sie musste sich immens konzentrieren, um die Magie in sich zur Ruhe zu bringen. Tha'Risha saß in der Ecke und hatte die Augen geschlossen. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Mit der Laune und vor allem in ihrem emotionalen Chaos die Ruhe zu finden, die Wogen zu glätten war nicht gerade einfach.
"Ach halt die Klappe!" kam die Antwort und T'risslay ließ die Tür hinter sich wieder schließen. Sie hatte nebst Decke und zweiter Tunika auch ein kleines Futterpaket dabei.
"Jetzt halt mal die Füße still. Ich will Dir doch nix tun! Hier - zieh Dir was wärmeres über. Ich hab auch noch ne Decke für Dich." T'risslay kam zu ihr.
T'risslay warf beides auf das Stroh, auf dem Tha'Risha gesessen hatte. Den Beutel mit Essen und Trinkschlauch setzte sie vorsichtiger ab. "Bin ich jetzt der Feind?" fragte sie.
T'risslay ließ sie machen. Sie schlug die Arme unter, lehnte sich an eine der Wände und stellte einen Fuß gegen die Wand. "Eigentlich wollt ich hören, wies Dir geht - aber das hast Du grad beantwortet. Kann ich was tun?"
Tha'Risha schnaufte und drehte sich um. T'risslay hatte sie als Mutter gesehen, aber auch das hier war ein Teil von ihr. Ihre Augen waren kalt und in ihnen stand der blanke Zorn. "Was denn?"