RE: Die Schreibstube der Botin - 42

[Die ist genauso gespielt...]


Sirgal und Izz'dorl begannen, das Haus auf den Einsatz und eventuelle Notfälle vorzubereiten, wobei Izz'dorl die Gelegenheit nutzte, ein längeres Gespräch mit Sirgal zu führen, bezüglich der verletzungen und dem Umgang mit Verletzten der eigenen Familie...
Die Botin beruhigte sie.
"Irgendwann ist es, als ob ein Hebel umgelegt wird, und Du funktionierst einfach. Es ist für eine Weile nur und einzig ein Patient, den Du versorgst - mit der gleichen liebe und Aufmerksamkeit, wie den Jungen von Nebenan oder Dein eigenes Kind... oder Deinen Mann. Hab keine Angst, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um sie so gut und effektiv wie es irgend geht zu versorgen.
Wirst Du hier bleiben?"

Izz'dorl nickte.
"Jemand sollte hier sein, wenn ihr ankommt. Ich werde das übliche an Wasser, Tüchern, Kräutern und Bandagen bereithalten."

Gemeinsam arbeiteten sie weiter und nach fast eineinhalb Stunden verließ Sirgal dann das Haus. Sie wusste alles bestens vorbereitet.
Mit Drei Fuhrwerken - eines für den unteren Bereich mit einem Launim aus dem Haus der Heilung und ein paar Wachen besetzt, sowie zweien für den oberen Bereich und je einem sehr gut bestückten Packpferd darangebunden, machte sie sich auf. In ihrer begleitung befand sich ein weiterer junger Drow-Launim, den Kar'yann sehr schätzte und nur zwei Soldaten, die helfen oder lenken würden.
Sie verließen Gullminne.

Eine Weile später brachte die Elbin T'risslay und Aun'Nar zum Haus der Botin, wo sie von Izz'Dorl in Empfang genommen wurden.
Aun'Nar, der immernoch alles andere als wach war, wurde schlafen geschickt, was er allerdings in seinem Quartier tun wollte. E'lienn begleitete ihn später zum Haus der Sondereinheit.
Die Elbin hatte Izz'dorl die Salbe und die Tinktur für T'risslays Augen gegeben, sowie das Gegengift sicher im Behandlungsraum abgestellt.
Dann nahm sie sich der begleitung Aun'Nars an, der mit der Elbin noch weniger anfangen konnte, als mit Faris - aber er duldete sie, da sie einen gewissen Schutz bedeutete.

T'risslay wurde von Izz'dorl in eines der Zimmer gebracht, wo sie sich erneut hinlegte und die Augen versorgt und kühl bedeckt bekam. Inzwischen waren Lider und Augenumgebung geschwollen, die Hornhaut selbst trüb und wie faltig. Izz'dorl versorgte T'risslay gut, dann ließ sie sie dösen.

Es waren dennoch gut zwei weitere Stunden vergangen, seit T'risslay sich hingelegt hatte und das Fuhrwerk am Haus der Botin eintraf.

Sirgal erteilte leise Anweisungen, die sehr nach hundertfacher Erfahrung klangen.
"Den Schwertmeister in eines der Patientenzimmer - Aly'Triss dazu. Den Launim ins Bett am Ende vom Flur. Der Junge kommt in den Behandlungsraum, der Krieger ebenfalls in eins der Patientenzimmer.
Die Pferde in den Stall und das Fuhrwerk schleunigst weg und reinigen! Die Soldaten abrücken - und informiert Khyl'Lian."

Sie verteilten sich ohne Kommentare in alle Himmelsrichtungen.

Sirgal sah auf, als Izz'dorl an die Tür kam.
Die junge Drow sah ihren Mann ruhig da sitzen und war erleichtert.

Die Botin hatte nur verfolgt, wie man alle ins Haus brachte und nahm sich den Augenblick Auszeit, um das Pferd zu kraulen.

"Komm, Großer." sie legte ihm eine Hand unter das Kinn und brachte ihn selbst in den Stall am Haus, wo noch platz war - zumal ihre Stute derzeit wieder oben auf der Höhe stand.
Die sechs Boxen waren leer.
Tiann hatte das Pferd von Giro in den Stall gebracht, und die Trense von Donnerhall dort abgelegt. Die anderen Pferde nahm er mit.
"Ich bin weg."
Sirgal nickte. "Bel'la dos."
Er sah sie einen Augenblick an, als wollte er noch etwas sagen - schwieg aber und war schnell verschwunden.
Sirgal sattelte Donnerhall ab, fütterte ihn und stellte Wasser bereit, kraulte ihn noch einen Augenblick und meinte dann:
"Ich muß mich um Deinen Chef kümmern. Sei brav..."
Dann ging sie ins Haus, um sich umzuziehen und die arbeit anzugehen.

Der junge Mann war sehr gut vorversorgt, hier hatte sie nur noch wenig zu tun. Sie versorgte den schweren Axthieb mit einer Wundsalbe und verband ihn dann so stabil, dass nichts mehr passieren konnte - um Leib und das eine Bein. So konnte der Verband nicht rutschen, und sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.
Er wurde bei Giro im Zimmer ins Bett gelegt.

Der Assassine war der nächste, den sie sich vornahm - es waren nur ein paar Schnitte, die es zu versorgen galt, was schneller ging, als sich mit den Bißwunden zu beschäftigen... Außerdem hatte Izz'Dorl so ein wenig zeit für ihren Mann.
Sirgal nähte und versorgte ihn, außerdem war hier im Haus inzwischen Ruhe. So konnte Giro nach anfänglichem Zögern auch die Maske ablegen, so dass Sirgal den Schnitt an seinem Kiefer auch versorgen konnte.
Der Assassine sah ihr zu, als sie sein Bein nähte und meinte dunkel:
"Du wirst eine Menge vergessen müssen..."
Sirgal sah auf, sah ihm unumwunden in die Augen und sagte:
"Ich würde gern später mit Euch, Khyl'Lian und Aly'Triss sprechen, jabbuk."
Er nickte.
Sirgal beendete vorsichtig ihre Arbeit, versorgte und verband ihn komplett und bat ihn dann, sich zur Ruhe zu begeben.
"Hier im Haus herrschen andere Bedingungen, Jabbuk. Zumeist versorge ich die Patienten allein - und Izz'Dorl ist derzeit mit ihrem Mann beschäftigt." Sie erhob sich und ging zur Tür des Behandlungsraumes, sah hinaus und meinte:
"Kommt."
Sie brachte ihn ungesehen in das Zimmer zu dem Jungen.
"Ihr kennt Euch untereinander, oder?"
"Xas. Das ist kein Prolem."
"Gut. Ich bringe später etwas zum Essen und Getränke. Ruht Euch aus. Ich muß erst noch die anderen Beiden versorgen."
Er tat es, trat kurz an das Bett Farins und legte sich dann selbst hin. Wenig später war er eingeschlafen. Irgendwie bedeutete das Haus hier gerade Sicherheit.

Sirgal kam zu Aly'Triss.
"Jabbuk - qualla." sie wies auf die Tür zum Behandlungsraum.

"Schei*** Izz'Dorl runter! DECKUNG!" brüllte Sirgal durch das haus... und sie war sich sicher, dass JEDER sie hörte. Sie konnte sehr! laut sein.
Sie gab Izz'dorl einen Stoß, ließ sich auf die Knie und dann zur Seite Fallen und nahm dabei Aly'Trss in die Arme, so dass sie ihn voll deckte, dann zur Seite ziehen konnte.

Giro war mit einem Satz auf den Beinen, zog Faris aus dem Bett auf eine Decke, auf den Boden und schob ihn dicht an die Wand unter das Fenster, so dass er geschützt im toten Winkel lag.

Rel'nag hatte sich ebenfalls fallengelassen und war halb unter das Bett geschoben - er war zu schwach, um helfen zu können.

Anders T'risslay...
Sie sah zwar nicht viel und hatte arge Probleme, aber sie kam in tiefer Deckung zu Sirgal.... und fluchte, als sie Aly'Triss erkannte.

Giro hatte sich einen schnellen überblick verschafft und kam wie ein stiller Schatten zu Sirgal, die Aly'Triss vorsichtig drehte, ihm die Hand auf die Brust legte und einen elbischen Spruch sagte...
Sie hatte eine böse Ahnung, als sie nach Gift suchte.

"Giro los! Anfassen!"
Sie hob Triss' Oberkörper bereits an, als der Assassine zugriff.
Sie brachten ihn schnell in den Behandlungsraum, der hinter den geschlossenen Holzläden nicht nur dunkel, sondern auch Sicher war.
"Licht" bellte Sirgal.
Sie hatte Aly'Triss auf die verletzte Seite legen lassen und untersuchte den Schnitt im NacKen, den sie als allererstes mit einem dicken, grauen, stark saugenden Puder bedeckte, der das Gift - egal welches, binden würde, so dass es nicht noch weiter in dei Blutbahn dringen konnte.

Giro hatte für Licht gesorgt.

"Wasser - in der Küche - grade über den Flur!" kam der nächste Befehl.

Der Assassine rannte.

"T'risslay - hierher. Halten. Ganz ruhig. Nicht anders anfassen..."
Sie dirigierte die Soldatin dahin, Aly'Triss auf der Seite zu stabilisieren und den Bolzen in seiner Schulter ganz ruhig zu halten.

"Izz'Dorl?"

"xas?"

"Den Bolzen nicht berühren! Egal wo er ist - komm da raus! Und ab ins Arbeitszimmer - nimm Rel'Nag mit, wenn Du kannst."

Sie tat es.

Sirgal entfernte den Puder, der dicke Klumpen gebildet hatte und holte das Antitoxin, dass Aly'Triss selber hergestellt hatte.

T'risslay schüttelte den Kopf.
"Nau - der Bolzen ist ein anderer!"

Sirgal Fluchte.
"Weck den launim. Egal wie!"

T'risslay ließ los, übergab an Sirgal und tat genau das.

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Draußen hatten Khyl'lians Leute sich in zwei Trupps geteilt und jagten den Schützen nach...

In der Zwischenzeit hatte Sirgal ihr Messer genommen und Aly'Triss Kleidung aufgeschnitten, um an den Bolzeneinschuss heranzukommen.
Sie hatte ihn halb im Arm liegen, stützte ihn mit ihrer eigenen Flanke, damit er ruhig liegen blieb.
Sie würde ihn betäuben müssen, um den Bolzen zu entfernen.
Die Botin wartete auf den Assassinen, den sie gnadenlos mit einspannen musste.

Giro kam wenig später mit einer Schale kochenden Wassers in Händen zurück und stellte sie auf der Arbeitsplatte ab.

"Übernimm hier. Er darf sich nicht bewegen." Wies sie ihn an.

Er kam und besah sich das. Stirnrunzelnd meinte er leise:
"Dein altes Haus?" zu Aly'Triss... auch wenn der das nicht hören konnte. Der Schuss saß zu gut aus großer Entfernung, als dass das keine Profis waren.

Sirgal legte auf einer Glasplatte viele kleine Stoffstreifen parat. Zu jedem stellte sie eine Flasche, gab einen Tropfen darauf und verteilte zunächst das graue Pulver auf jedem Streifen.
Sie wartete, welcher sich verfärben würde... es brauchte nur eine Nuance zu sein, dann hatte sie zumindest eine Chance.
Es waren zwanzig Proben, die da lagen.

in der Zwischenzeit legte sie ein komplettes Operationsbesteck zurecht.
"ihr werdet helfen müssen."

Giro nickte nur. Er erkannte den Ernst der lage nur zu gut.