Die alte Frau auf der Straße meinte: "Das ist der Name Sirgal. Die Botin - oben, die Schreibstube. Weißt Du, wo das ist?"
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Giro fluchte. "Es ist Gift aus seinem eigenen Haus!"
Sirgal reagierte sofort. Sie schob ein paar Flaschen zur Seite und holte tief aus dem Regal eine ganz kleine Phiole mt einer sehr dunklen, grünen Flüssigkeit... Um seinen Körper nicht zu sehr zu belasten, bevor sie das andere heraushatte, goß sie etwas davon einfach auf den Einschuß des Bolzens. Sie hatte den also wirklich schon mal gesehen.
Dann besah sie sich die Reagenzien und nahm die Flasche an der neunten Probe. Sie zögerte nicht lange und zog etwas in einer Glasspritze auf, dass sie ihm direkt injizierte.
Rel'Nag hatte sich von Izz'dorl zu einem Sofa bringen lassen, wo er halb liegend Platz fand und sie dann in die Arme nahm. "Beruhige Dich..." Die junge Drow zitterte am ganzen Körper. Er hielt sie wie ein Kind im Arm und suchte, sie zu beruhigen.
Die Botin hob die hand. "Ruhig. Kein Wort..." Giro verstand.
Sie ging zur Tür. "Nanu, was kann ich denn für Dich tun? Ist etwas passiert? Du bist ja ganz außer atem..." Nicht eine Nuance ihrer Stimme verriet, ws sie grade getan hatte...
"Ein Brief?" Sirgal Blick huschte durch die Umgebung. Ihr dämmerte ein Verdacht. "Hier schau mal - für Deine Mühe..." Sie hatte einen weißen Lederhandschuh an, mit dem sie Brief und Mitbringsel entgegennahm. In der anderen Hand hatte sie eine 5-Kupfer-Münze für das Kind.
Der kleien grinste "oh fein!" und nahm das Geld... "ich bin ja reich!" jubelte er und fegte von dannen.
Die Botschaft war in feiner Schrift verfasst.
"Botin Sirgal. Ich weis das sich SutRinos in Ihrem haus befindet und er von einem Meiner Leute angeschossen wurde. Verzeiht dieser hat gegen jedgliche order eigenmächtig gehandelt. Ind er Flasche ist das Richtige Gegengigt für den Bolzen enthalten verabreicht ihm die Hälfte gleich und in zjeweils zwei mal zwei Stunden die restlichen Viertel. Seit Vorsichtig. ich hatt enicht die Zeit in Erfahrung zu Bringen ob der andere Schütze, der es auf ihn abgesehen hatte ihn getroffen hat. Wenn Werdet ihr das Gegengift dazu aus AlyTriss letzter Forschungstätigkeit im Labor Eures Gatten finden.
Viel Glück Ein alter Freund von AlyTriss
P.S Sagt ihm Silbermond wenn ihr mir nicht traut."
Sirgal las es, hob den Blick und machte nach Draußen die Geste des Dankes der Boten... sie legte die lockere Faust auf das Herz und öffnete sie in kleinem Bogen vom Körper weg. Ohne zu wissen, ob er oder die anderen es sehen konnten - diesmal musste sie vertrauen.
Jetzt kam es auf Schnelligkeit an - und sie brachte die Lösung in den Behendlungsraum zurück und ohne lange zu fackeln verabreichte sie es ihm in angegebener Dosierung. Zu guter letzt verabreichte sie ihm dann noch etwas von dem Gegengift, dass T'risslay schon bekommen hatte. Sein Magen tat ihr jetzt schon leid, aber es musste sein.
"Vorsichtig auf den Rücken drehen..." Wenn sie sich beeilten, würde er von der Entfernung des Bolzen nicht allzuviel mitbekommen.
Sie betäubte das Gewebe nur lokal - sein Körper hatte mit genug Substanzen zu kämpfen, die ihn wahrscheinlich noch ein paar Tage Übelkeit bescheren würden. Dann jedoch holte sie sich das Besteck heran. Der Einschuß war so weit oben, dass nicht davon auszugehen war, dass Organe verletzt waren... Immer wieder sah sie ihm ins Gesicht, prüfte seine Vitalfunktionen. "Qualla, xuat tlu suingmc, ussta abbil. Xxizz uns'aa...*" sagte sie leise. Dann bat sie den Assassinen, den Bolzen gut festzuhalten, so dass er sich nicht bewegen konnte, während sie arbeitete. Schicht um schicht eröffnete sie das Gewebe, immer wieder nachbetäubend, damit er so wenig wie möglich an Schmerzen erlitt. Im Schock konnte sie ihn nun gar nicht gebrauchen. Sirgal unterband einige verletzte Gefäße, tupfte etwas von dem Gift weg und verwarf das Tuch sofort. Nach knapp zwanzig Minuten hatte sie den Bolzen so freipräpariert, dass sie ihn einfach wegnehmen konnte, ohne ihn weiter zu verletzten. Die Widerhaken daran trieben ihr die blanke Wut ins Gesicht. Auch Giros Gesichtszüge hatten sich verhärtet, als er das sah. Er hielt nicht nur den Bolzen, sondern auch die Schulter von Aly'Triss ruhig, falls er sich bewegen sollte. Verwundert, dass diese Botin scheinbar noch ein kleines bisschen mehr konnte, als nur Schreiben und Briefe überbringen, sah er ihrer Sisiphusarbeit zu, als sie die Wunde reinigte und dann in zwei Schichten vernähte, um schließlich einfach die Hände darauf zu legen und - einen Heilzauber zu sprechen. Ein gut sitzender Verband um Arm und Schulter, der außerdem seine Brust kreuzte und so einen leichten Druck ausübte, komplettierte die Versorgung, in die sie gleich die Schramme im Nacken einbezog. "Qualla, Jabbuk - bringt alle anderen im großen Arbeitszimmer zusammen, bis hier wieder alles sicher ist!" Giro nickte. "Mach ich." Er war angenehm überrascht, dass sie das noch immer im Hinterkopf hatte. Er ging hinaus und kümmerte sich darum. Als er gegangen war, nahm Sirgal sich endlich der anderen Verletzungen an. Mit einem schweren Seufzen ließ sie sich auf einem Hocker nieder. Inzwischen plagten sie schlimme Kopfschmerzen, die sie aber einfach wegschob. Nach einer weiteren Stunde waren dann endlich Ellenbogen und Wadenbiß gereinigt, ausgewaschen und verbunden. Sirgal streckte den Rücken und verzog das Gesicht. Sie erhob sich und strich ihm sanft über Stirn und Wange, prüfte Temperatur und Puls, Atmung und Gesamtzustand erneut... Schwere Sorge stand in ihrem Gesicht. "Triss?" sprach sie ihn ganz leise an...
* Bitte, mach keine Dummheiten mein Freund. Hilf mir...
Ihm war schlecht und so sah er auch aus. Die Kombination der beiden Gegengifte hatte nunmal seine Nebenwirkung welche daraus bestand das ihm übel wurde. Er atmete so als wenn er die ganze Zeit schmerzen unterdrückt seine Stirn war schweißgebadet und seine Haut glänzte leicht. Nur einen Winzigen Spalt machte er die Augen auf, und sah nur verschwommen jemanden da stehen und ihn ansprechen.
Aber er reagierte! Und das war Sirgal erst mal am Wichtigsten. "Ruhig... ganz ruhig. Das Schlimmste ist überstanden." Sie nahm ein feuchtes Tuch zur Hand und wischte ihm sanft über Stirn und Wangen.
T'risslay hatte bei dem Heiler überhaupt kein Glück gehabt. Der junge Launim war völlig ausgebrannt und derzeit nicht zu erwecken. Als Giro kam, der sich wieder verhüllt hatte, brachten sie ihn gemeinsam in das Arbeitszimmer. Auch Farin, der von Giro entsprechend bekleidet und maskiert worden war, lag bereits dort. Izz'Dorl hatte sich wieder gefangen. Alls Holzläden waren geschlossen worden. Für Wärme und Licht sorgten das Kaminfeuer und einige Kerzen, die in Haltern brannten. Giro holte Decken und Kissen aus den anderen Zimmern und sorgte dafür, dass ausreichend Lager für die Verletzten da waren. Auch für Aly'Triss bereitete er eines vor. Izz'dorl wies auf ein paar Feldbetten hin, die der Assassine dann holte und entsprechend als Bettstatten aufbaute. Schnell waren Farin, der Launim und Rel'nag entsprechend versorgt. Izz'Dorl bekam eine Decke in den weichen Sessel gelegt und wurde von Giro dort eingehüllt. Er sagte ihr auch, dass Aly'Triss auf dem Weg der Besserung sei. T'risslay wollte sich nicht hinlegen, sie saß, mit ein paar Dolchen ausgestattet, an eine Wand gelehnt, so dass sie den ganzen Raum nicht im Blick, so doch aber im Ohr hatte... auch wenn das den Assassinen nur ein Schmunzeln unter dem Tuch abrang. Er konnte nichts über T'risslay wissen. Giro schloss auch die Läden der kaputten Fenster und machte dann eine stille und unentdeckte Runde um das Haus. Es war niemand in unmittelbarer Nähe.
Die Reaktion war klar. Sirgal drehte ihn zur Seite. Eine Schale stand bereit, sie hatte ja mit einer solchen Reaktion gerechnet. Außerdem waren sie allein - kein Grund für falsche Scham also. "Keine Sorge - das geht vorbei..." Sie wusste, dass er es wusste... aber es war beruhigend, wenn man jemanden da hatte, der sich kümmerte. Sie hielt ihn, strich ihm die wirren Haare aus dem Gesicht - und hatte das plötzliche und merkwürdige Gefühl, einen Sohn im Arm zu halten - etwas dass sie schnell abschüttelte.
Und wie er kotzte und das was er kotzte sah nicht gut aus. Er keuchte undhatte grad irgendwie null Kraft, was Auch immer Sirgal mit ihm anrichtete es war wie eine Hülle in der er gefangen war. Das Gift seines Hauses war heftig, aber das war ja bekannt und das Gift dieses anderen 'Hauses' hatte seine anderen eigenarten. er war orientierungslos und seine sicht so wie bei Trisslay trübe und verschwommen, nur das ihm nicht der Effekt durch die Blendgranate dazu belastete.
Sie war einfach da, hielt ihn im Arm, unterstützte ihn - und legte ihm schließlich eine Hand auf den Rücken, die andere auf den Solarplexus und sprach leise Worte... Sie verhinderte nur, dass die Reaktion zu heftig wurde und beruhigte sie überreizten Schleimhäute. Sirgal hatte sich an das eine Ende des Behandlungstisches gesetzt, so dass sie ihn problemlos halten konnte. Jetzt musste er nur noch so stabil werden, dass sie ihn nach nebenan verlegen konnte... Ein Patient wartete noch.
AlyTriss übergab sich noch zwei mal bis nur noch galle kam. dann kehrte langsam Ruhe ein. Irgendwann ergriff er Sirgals Hand auf seiner Brust. "b..bin da." keuchte er hervor.
im Versteck des Ordens hatte man sich unterdess in einen Gang zurück gezogen überden man wo anderst wieder herraus kam um das HQ aufzusuchen. Erst da waren sie dann wirklich in Sicherheit.
Der Asasine des ScorpionBolzens hingegen suchte sich seine Sachen zusammen und war schon wieder dabei sein Vorhaben neu zu planen. Gemeinsam mit einem Recht dicken Kerl der da im Versteck gesessen war.
"Schsch... ganz ruhig." wieder strich sie ihm über die Haare, holte dann das feuchte Tuch und kühlte ihm Gesicht und Wangen. "Das gibt Muskelkater", meinte sie leise und schob mit dem Fuß den Tisch mit der Schale weg.
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Khyl'Lians Leute waren ganz in der Nähe und lauerten auf den Skorpionschützen. Sie hatten ihn ausgemacht und das versteck von verschiendenen Punkten aus im Visier...