"Was soll ich denn tun?" fragte sie ihn offen. "Du bist verletzt worden, dann niedergeschossen und hast die halbe Nacht um Dein Leben gekämpft. Und nicht nur Du. Und jetzt liegst Du neben mir, als sei nichts gewesen und planst irgendwelche Besprechungen... was soll ich denken, Triss? Ich bin kein Heiler. Ich sehe eine verbundene Schulter, sehe Falten in deinem Gesicht, die mehr als tausend Worte sprechen.... Ich werde Dich nicht aufhalten - wie könnte ich das. Aber Sorgen machen darf ich mir, oder?" Sie sprach leise und sanft, ohne Vorwurf.
Sirgal schloss nur die Augen und schob Kharen in Richtung Küche. "Bedien Dich. Du weißt, wo alles steht. Und bring mir nen Tee mit - der sollte noch heiß sein." Da stand eine Kanne ... Kamillentee. Sirgal hasste den! Die Botin ließ sich am Tisch nieder.
"schscht.." er zupfte sie langsam weiter bis sie schließlich wieder in seine Arme, äm einen arm, glitt un der sie dort festhalten konnte. "Lausch auf mein Herz. Es schlägt kräftig und stark. Gleichmäßig und gesund und mein Atem geht auch ruhig und gleichmäßig. Ich bin nicht tot, auch wenn es in der Nacht eng geworden ist, wie so viele male cshon zuvor... Irgendwann wird es nicht mehr so sein gewiss, aber jetzt bin ich da! und ich könnte mir nichts sehnlicher Wünschen als die Tage in Ruhe mit dir und unserem Medchen zu genießen. Ohne Kampf. Ich hoffe diese Tage kommen bald, aber diese Besprechung.... sie ist ein wichtiger Grundstein dafür, das ich diese Ruhe von einer seite her Endgültig haben werde. Darum denke ich an sie und darum ist sie mir wichtig das ich meine Erholung nur allzugerne hinten an stelle, weil ich weiß was am Ende winkt!"
Kharen kam mit der Kanne aus der Küche. "In Ordnung, spucks aus. Was hast du? Sag mir jetzt nicht, dass du dieses Sumpffieber von dieser Pixie-Insel mitgebracht hast? Was soll das mit dem Kamillentee?"
"Ach was - Sumpffieber. Gegen das Fieber hier ist das ein leichter Schnupfen!" grollte Sirgal. "Gib mir mal was von dem Tee. Ich kann Dir nicht allzuviel sagen. Es ist gestern eine Menge passiert, und das muss ich erst mal sortieren." Sie hatte die Ellenbogen auf den Küchentisch gestützt und sah Kharen an.
Er gab erst nach, als er sie nocheinmal sanft küssten konnte. "unsa sissring dos." sagte er leise wie in einer Melodie, blickte ihr dabei in die Augen und meinte es auch so wie er es sagte. Dann setzte er sich auf, kam auf die Füße und reichte Izz'Dorl seine Hand.
Die junge Drow griff nach Sirgals Tunika und zog sie wieder über. Dann erst nahm sie Aly'Triss Hand und ließ sich von ihm leiten. Sie bemerkte allerdings, dass er wirklich wesentlich sicherer auf den Beinen war.
Sirgal schüttelte den Kopf. "Nein - bleib ruhig. Es sind nur noch zwei Patienten und ein Gast hier." Sie trank den Tee langsam und sagte: "Ich bin froh, dass Du da bist."
"Patienten?" Kharen setzte sich und zog den Schal aus. "Also bis eben dachte ich noch, du bist Botin und Kartenzeichnerin." Sie schüttelte den Kopf. "Erweiterst du jetzt dein Angebot ganz offiziell?" fragte sie scherzhaft.
"Nein - nicht offiziell. Es hat sich unerwarteterweise so ergeben. Geplant war das nicht. Nicht so!" Sie schaute lange in ihren Becher. "Sag mal, was weißt Du über die Gifte von Schalentieren?"
Er ging nach unten und suchte im Raum wo rel'Nag war sein Zeug, das er sich zumindest etwas überziehen konnte. wenighstens an den Füßen. Er lief noch immer Barfuß. Mit einer Hand zog er sich einen Stiefel nach dem anderen an, zog an der schnur und wollte es einfach irgendwie rum Pfriemeln.
Rel'Nag, der inzwischen auf dem Sofa saß, lachte. "Komm her - ich helf' Dir. Gehts Dir besser, ja?"
Nichts erinnerte daran, wie es gestern abend hier noch ausgesehen hatte. Auf dem Sofa lag eine Decke - Rel'nag saß dort mit übergeschlagenen Beinen und hatte eines von Sirgal Büchern neben sich liegen. Der Schwertmeister war voll bekleidet und die Verbände verschwanden unter den Ärmeln einer Tunika von Kar'Yann.
"Naja, ich habe von Giften gar keine Ahnung, aber..." Sie klopfte auf ihre Tasche. "Ich werde das nun ändern. Auch mit Kräutern und sowas sollte ich mich mal beschäftigen. Ich will ja immerhin was verdienen und irgendwie fallen die Leute in der letzten zeit mehr wegen Krankheiten und Gift um, als durch Bolzen oder Äxte... Du verstehst?" Kharen sagte dann noch schnell :"Wieso fragst du?"