Wortlos, so wie sie die kleine schon kennengelernt hatte folgte sie der Anweisung und setzte sich, hielt den Blick jedoch weiterhin etwas gesenkt, auch wenn sie dort mit allem Stolz saß.
"Um der Förmlichkeit genüge zu tun - Yaru, Tha'Risha, Ril'afay... So. Und nun erzähl mir, was Dich an die Oberfläche und dann nach Gullminne verschlagen hat. Diese Beiden sind vertraute Freundin und meine Dalninil - und der Weiße wird nichts weitererzählen." wandte sie sich an das junge Mädchen.
Sie sah angstvoll auf. Ihr blick flehte danach nichst erzählen zu müssen, aber in den Augen Ry'Kahs gab es kein Aber. Angsvoll kniff sie die Augen zu und wurde in ihrer Stolzen Haltung immer kleiner. "...ich bin geflohen. Wie genau ich hier her kam oder auf welchen Wegen weiß ich nicht. man hatte mich mit Tränken ruhig gestellt."
"Ich werde Dir Gelegenheit geben, mir näheres in privatem Rahmen zu erzählen. Aber berichte mir, was Dich an die Oberfläche verschlug. Du wirst kaum von zu Hause weggelaufen sein..."
Ril'afay seufzte schweren Herzens und lehnte sich zurück. sie brauchte etwas um die Worte so zusammen zu tragen das unangenehme Wahrheiten nicht an das Tageslicht kamen.
"..ich... nau.. Meine Mutter, Xune, stammte aus dem Hause Do'neld Sie wurde entführt als sie mit mir schwanger war. Das ist 85 Jahre her. Ich kam in Gefangenschaft zu Welt. 32 Jahre hat Xune mich gelehrt was sie wusste, bevor der, welcher uns beide seinen 'Besitz' nannte, sie aus meinen Augen verbrachte. Die selbe Anzahl an Jahren später wurde er bei einem Angriff getötet. Ich konnte zwar fliehen wurde aber im Underdark, in dem ich mich bis dato noch befand, gestellt und bin so über mehrere Hände kreuz und quer verschleppt, verschiftt und geschmuggelt worden, bis ich wohl gestern in der Stadt der Türme gelandet bin. Man hatte mir irgendwann zwischen dem Mann, der mich 'gekauft' hat, und dem Pack, das mich an ihn 'Verkauft' hat, die Kräfte blockieren lassen. Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wer. Scheinbar wurden ihnen die Tränke die sie mir ständig hinein zwangen auf die Dauer zu kostspielig, oder die Abfindungen, vieleicht störte sie auch etwas anderes... ich weiß es nicht!" sie verneinte mit dem Kopf. "Nun dort, bei dem letzten 'Käufer', geschah auch das, wovon ich euch erzählt habe. Ich wundere mich zwar etwas darüber das es geschehen konnte, aber ich denke mal das es möglich war, weil hier unsere Mutter-Göttin Präsent ist. Wie auch immer. Das Schickal wollte es, das ich die beiden Wärter trotz meiner fehlenden Kräfte, überwältigen konnte und so bin ich schließlich aus der Gefangenschaft entkommen." sie machte eine kurze Pause, hier war der Zeitpunkt wo sie darin überein kam etwas mehr Deteils sprechen zu lassen. Sie schluckte schloss kurz die Augen denn sie fand das der unangenehme Teil den sie tiefer betrachtet gern weiterhin verschleiert gewusst hätte, erst einmal außen vor war. Ihre Worte wurden ab jetzt sicherer. "ich konnte dort durch ein Kellerfenster entkommen und mich unter einem Wagen verstecken. Ich habe dort aber auch etwas belauschen können, das ich Euch noch berichten sollte, ich weiß nicht ob es Wichtig sein könnte. Nun unter dem Wagen versteckt kam ich auf recht kurzem Weg direkt aus der Stadt hinaus, da war ein Bachlauf und ein Gebäude mit einem großen Rad das durch das Wasser bewegt wurde. Dort habe ich den Weg ohne den Wagen fortgesetzt und bin in den nahen Wald geflüchtet, raus aus der Sonne. Im Wald fand ich dieses Mädchen oder es fand mich und dieses Mädchen führte mich bis draußen zu dem Wald wo gekämpft wurde. Sie und ich sind hinter die Linien der Drow gelangt und da dann auf Gulminne zu. Ein Drowkämpder hatte uns zwischenzeitlich aufgehalten, aber nachdem er erkannte das ich eine von unserem Volke bin, auch gleich weiter in die Stadt geschickt, wo ich dann Tha'Risha bei diesem merkwürdigen Tier dort, " sie wies auf den Weißen, "fand. Das Mädchen habe ich verloren als ich sie auf die Suche nach einer magischen Heilerin schickte. Ich weiß nicht wo sie ist.... und naja den Rest kennt ihr." Sie senkte den Blick, ließ die Schultern leicht hängen und hatte die Hände in ihrem Schoß gefaltet. Wie 85 Jahre sah sie garnicht aus, dafür war sie irgendwie zu klein, zu schmächtig und viel zu zierlich gebaut, das konnte jedoch an der Gefangenschaft liegen. Aber nun wurde auch klar, warum die Haut an ihren Handgelenken mehr glänzten als ihre Hände oder Arme. Es waren abriebspuhren von den Fesseln, sie hatten wohl weiche benutzt um ihren 'Wert' nicht zu mindern. Und nun wurde auch klar, warum die junge Drow solche Schwierigkeiten mit dem Tageslicht hatte, b.z.w. die Bezeichnung Mühle nicht kannte. Richtig gerechnet wurde sie seit 21 Jahren von Händler zu Händler verkauft und wohl meißt entweder im Verborgenen Transportiert oder sonst wie im Dunkeln, so das die Augen nie die Gelegenheit hatten sich richtig an das Sonnenlicht der Oberfläche zu gewöhnen und wenn die Mutter nur 32 Jahre hatte ihre Tochter zu unterrichten, war ihr Wissen Begrenzt und dem gleichaltriger um längen unterlegen. Nun sollte auch Tha'Risha klar sein, warum sie freude daran hatte über sie zu wachen, es warf ein weiteres kleines Licht in ihre Vergangenheit, auch wenn sich das jetzt nur Tha'Risha erschloss. Sie musste wohl seit dem Verlust ihrer Mutter keinen Drow mehr gesehen haben, höchstens vieleicht mal in Gefangenschaft. Aber einem Drow gedient oder in seiner Gesellschaft? neiamls....
Yaru hatte den Worten Ril'afays stillschweigend gelauscht. Sie hatte zwischenzeitlich die Finger aneinander gelegt und tippte sich hin und wieder damit gegen den Schnabel. Jetzt wo die junge Drow fertig erzählt hatte linste sie zu Ry'Kah hinüber. Aber es juckte ihr auf den Fingern. Schließlich platzte sie. "Was sind das für Kräfte die man Blockiert hat." fragte sie Ril'afay.
Die kleine zuckte zusammen als Yaru diese Worte sprach. Sie brauchte etwas Zeit und blickte zwischen Yaru und Ry'Kah kurz hin und her. "äämm ich.... " sie sah kurz zu Tha'Risha und blickt eschließlich Ry'Kah flehend an.
Yaru ließ nicht locker. "Du sagtest 'vieleicht störte sie auch etwas anderes' als du von der Barriere gespochen hast. Was ist dieses 'andere'." wurde sie etwas deutlicher, blieb im Ton aber noch ruhig.
"ich..." sie war ziemlich überrumpelt. "ich weiß nicht...ich..." sie seufzte. "manchmal wache ich nach einigen Stunden oder Tagen auf und weiß nicht was geschehen ist. Ich habe dann merkwürdige verworrene Träume, die mich immer wieder lange Zeit lähmen, auch lange Zeit nachdem ich wieder wach war. Ich... ich hatte es schon als Kind. Xune nannte es immer meine besondere Gabe, hat mich aber nie gelehrt wie ich es nutzen soll oder was es zu bedeuten hat. Aber es war dem ähnlich was ich Euch erzählt habe malla Ilharess Ry'Kah!" sie blickte Ry'Kah an. "nur das ich danach nicht über alle Maßen erschöpft war sondern die beiden Wachen überweltigen konnte."
"Darf man erfahren was das war, was ihr Ry'Kah erzählt habt?" fragte sie mit einem flüchtigen seitenblick zu Ry'Kah.
Ril'afay sagte darauf nichts sondern Blickte Ry'Kah an. Sie wollte dieses merkwürdig Wesen endlich los werden. Mit ihr alleine sprechen ohne Fremde dabei. Ry'Kah war die Illharess und nicht dieses Schnabelding, oder was auch immer sie war.
"Yaru...", sagte Ry'Kah langsam, "Ich glaube, sie hat schon sehr viel erzählt. Und allem Anschein nach sollte alles andere nicht hier gesprochen werden. Ril'afay, hast Du manchmal Dinge gesehen oder ausgesprochen, die später eintrafen?"
Tha'Risha wurde hellhörig, als Ry'Kah ihre Frage stellte.
Sie hatte die ganze Zeit geschwiegen und achtete Ril'afay für das, was sie gerade geleistet hatte. Es war nicht leicht, so zu reden, und soviel preiszugeben.
Sie kannte jemanden mit der Gabe der Voraussicht. Eine ehemalige enge Freundin, die vor einigen Monaten aus dem Leben gerissen wurde. Josephin. Ein Schimmer der Traurigkeit legte sich über ihr Gesicht.
Ry'Kah nickte. "Hast Du schon einmal etwas mit einer Handbewegung verschoben, Kerzen gelöscht oder ohne sie zu berühren eine Tür geschlossen, oder Feuer geschürt?"